Der Überflieger

Für Marco Wörgötter war schon von klein auf eines klar: Er möchte Skispringer werden. Er ist jetzt am besten Weg Richtung Weltcup und lebt für das Gefühl in der Luft. Mit der Unterstützung seiner Eltern und Sponsoren, wie dem Cafe Bergland in Ellmau, zeigt sein sportlicher Weg steil nach oben.

»Eigentlich wollte ich das Skispringen schon von klein auf probieren.«

Marco Wörgötter, Skispringer

»Eigentlich wollte ich das Skispringen schon von klein auf probieren«, erinnert sich Marco Wörgötter. Er saß jedes Wochenende mit seinem Vater vorm Fernseher und sah den Superstars der Skisprungszene bei ihren Erfolgen zu. Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer hießen die beiden großen Namen damals und waren zugleich Marcos große Vorbilder. Dann fragte ihn in der Volksschule ein Freund, ob er denn einmal zum Skispringen mitkommen möchte. »Ich war von Anfang an begeistert und wollte nichts anderes mehr machen«, erklärt Marco. Das Fußball- und Tennistraining hatten ab dem Zeitpunkt das Nachsehen, jetzt zählte für ihn nur noch das Gefühl in der Luft. Die wöchentlichen Trainings-termine waren sein großer Höhepunkt. Wenn einmal kein Training war, dann war Marcos Enttäuschung groß. »Es war auch immer richtig cool, wenn ich auf die nächstgrößere Schanze durfte«, so Marco. Er konnte dann länger in der Luft fliegen und auch der Nervenkitzel war dann noch richtig hoch. So stellten sich zudem die Erfolge ein. Bei seinem ersten Skisprungbewerb war er gleich vorne dabei und konnte bei der Kinder-Vierschanzen-Tournee den sechsten Platz holen. So stellte sich auch

gleich die Frage, wohin die Reise gehen
sollte. »Meine Eltern meinten von Anfang an: Wenn dann machen wir das gleich richtig!«, sagt er über seine Karriere. So konnte er ab der Hauptschule ein richtig professionelles Trainingsumfeld nützen, um sich auf seine Karriere zu konzentrieren.

Heute steht Marco schon fast am Sprung in den Weltcup. Wenn alles gut läuft, darf er diese Saison schon mit den Großen mitspringen. Wenn nicht, dann möchte er aber spätestens im übernächsten Jahr im Weltcup dabei sein. Dafür muss er aber vieles leisten und sein Training fast jeden Tag abspulen. »Ich trainiere jeden Tag, bis auf Sonntag.« Viele Stunden verbringt er in der Kraftkammer und spult seine Übungen ab. Da kommen schon einige Stunden in der Woche zusammen. Zum Glück hat er mit dem Skigymnasium in Saalfelden volle Unterstützung, wenn es um das Training und die Wettkämpfe geht. »Im Winter haben wir nur Montag und Dienstag Schule, den Rest der Woche können wir für unseren Sport nützen«, erklärt Marco. Die fehlenden Stunden werden im Herbst und Sommer wieder reingeholt.

Im Herbst vor den ersten Wettkämpfen geht es dann auch auf Trainingslager. Letzten
November verbrachte Marco zwei Wochen in Norwegen, um sich auf die Saison vorzubereiten. Dann ist er so und so auf Achse. Wettkämpfe in Österreich, Italien, Slowenien und in anderen Ländern in Europa gehören dann zum Alltag. So hat er schon einige Erfolge in den letzten Jahren einfahren können. Viermal hintereinander gewann er den Alpencup, stand bei Austria Cups mehrmals am Stockerl und hat sich bereits einen
Namen im Nachwuchsbereich gemacht.

Nachdem der »Morgi« und der »Schlieri« die Vorbilder seiner Kindheit waren, schaut er heute zu Österreichs Vorzeigespringer Stefan Kraft auf. »Das ist immer ein sehr netter Typ«, so Marco. Ob er in die Fußstapfen von Kraft steigen kann, wird sich weisen. Zur Zeit bedeutet das Skispringen für ihn alles. Zeit für andere Aktivitäten bleibt nicht viel übrig. Wenn dann doch ein paar Stunden frei bleiben, dann trifft er sich mit seinen Freunden zum Skateboarden oder verbringt Zeit mit seiner Familie. Einer seiner Sponsoren ist das Cafe Bergland in Ellmau, dort kann er auch gut abschalten und Energie für sein Training tanken. Wer weiß, vielleicht sehen wir Marco schon bald im Fernsehen, wenn der Moderator dann seinen Namen ansagt und die Zuschauer jubeln. Dann wird er bald seinen bisherigen Weitenrekord von 136 Metern übertreffen und ganz an der Spitze Erfolge einholen. Denn das Skispringen ist sein Leben und wird es noch sicher einige Zeit bleiben.

FOTO: GPhoto/Egger Florian

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