TVB Wilder Kaiser

Ein Weg aus dem Personalmangel

Die Personalsuche ist aktuell eine der großen Herausforderungen im Tourismus. Der Tourismus verband Wilder Kaiser will deshalb dem Mitarbeitermangel der heimischen Betriebe mit einem Recruitingcoach und einer Jobplattform entgegenwirken.
»Die Branche wächst und mit ihr der Be- darf an Fachkräften. Dadurch steigt der zeitliche und finanzielle Aufwand für Personalsuche von Jahr zu Jahr. Hier über den TVB Ressourcen zu bündeln kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein«, bringt es der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Wilder Kaiser Lukas Krösslhuber auf den Punkt. Deshalb hat sich der Verband dazu entschieden, sich aktiv dieses Themas anzunehmen. Seit Sommer 2018 gibt es das StaffProgramm, ein kostenloses und auf die Arbeits- und Freizeiten abgestimmtes Aktivprogramm für Mitarbeiter. Im darauffolgenden Herbst setzte man mit dem »Club der attraktivsten Arbeitgeber« einen weite- ren Schritt, 15 Unternehmer definieren gemeinsam ihre Arbeitgeberrolle neu. »Benefits sind nicht alles. Mitarbeiter sind dann motiviert und loyal, wenn die Arbeits- und Führungskultur im Betrieb passt«, sagt Katie Tropper, Projektmana- gerin des Clubs der attraktivsten Arbeit- geber. »Genau das ist es, woran wir im Club im Austausch hart arbeiten. «

»Der Arbeitsmarkt hat sich zu einem Bewerbermarkt geändert. Es macht Sinn, hier Ressourcen zu bündeln und Kompetenz bei den Arbeitgebern aufzubauen. Das ist meine Aufgabe.«

Max Prodinger

Recruitingcoach TVB Wilder Kaiser

MOTTO: HIER WILL ICH ARBEITEN

Den zwei Säulen Mitarbeiterbenefits und Arbeitgeberattraktivität fügt der TVB nun eine dritte hinzu – die Mitarbeitersuche und findung. »Wir wollen unsere Mitglieder aktiv bei der Personalsuche unterstützen. In Max Prodinger haben wir einen Partner gefunden, der unsere Mitglieder kostenlos beraten und auch Recruitingaufgaben für sie übernehmen kann«, erklärt Lukas. »Ich bin sozusagen die helfende Hand im Recruiting«, ergänzt Max. »Ich weiß, über welche Kanäle man am schnellsten und 

günstigsten Bewerber findet und was Arbeitnehmern in einer Stellenausschreibung wichtig ist.« Mit seiner Hilfe sollen Gastgeber, Gastronomen und Personen im Handel, aber auch in Skischulen und Bergbahnen bei der Personalsuche effizienter werden. »hoteljob.tirol ist mein exklusives Jobportal für die Region mit Schnittstellen zu über hundert anderen Jobportalen. Mit Unterstützung des TVBs wird das die neue ›Deskline der Mitarbeitersuche‹ «, schließt Max ab.

Text: Alexandra Embacher
Foto: GPhoto/Martin Guggenberger

 

Ein Blick in die Tirol Lodge

Ein Blick ins Lieblingsplatzl

Da mussten viele zweimal schauen – bei so viel, was am »Tag der offenen Lodge« geboten wurde! Im seit Dezember 2018 eröffneten Urlaubsparadies direkt an der Talstation Hartkaiser Gondelbahn lud man vor kur- zem zum Besichtigen und Staunen ein, beinahe alle Türen standen den interessierten Besuchern offen. Unkompliziert und flexibel, so ist das Motto der Tirol Lodge. Und so ließ man auch die Besucher entschei- den, welche Attraktion sie als erstes ansehen wollten. Da war es auch kein Wunder, dass viele die Unterkunft super gelaunt und bestens amüsiert verließen. Der #ilovemylodge spricht den Besuchern aus der Seele – und strahlte von so manch einem Foto.

Hotel Greil

Immer Greil ... seit 3 Generationen

Das Jahr 2019 steht ganz unter dem Motto: »50 Jahre – Hotel Greil«. Seit einem halben Jahrhundert, von 1969 bis 2019, brennen bereits drei Generationen für Genuss und echte Tiroler Gastfreundschaft Dahoam beim Greil. Die Jubiläumswoche findet von 02. – 09. Juni statt.

Der 1905 geborene Forstarbeiter Josef Greil I. war nicht der erste Josef im Greil Stammbaum, aber der Erbauer unseres Stammhauses. 1950 hat er, als einfacher Forstarbeiter, mit seiner ebenfalls 1905 geborenen Maria das Haus seiner Groß eltern ausgebaut 

und Zimmer vermietet die ersten Gäste aus der BRD kamen aus einem westfälischen Stahlwerk. Ihre Koffer wurden mit einem Leiterwagen von der Bushaltestelle abgeholt. 14 Jahre später wurde der Bau um zwei Gästezim- mer erweitert.

ZWEITE GENERATION JOSEF GREIL II.

1965 wurde das Hotelgrundstück um zirka 100 Schilling (das sind heute rund sieben Euro pro Quadratmeter) gekauft. Von 1965 bis 1968 wurde im Rohbau eine Armatu- ren-Schleiferei der Firma KS Kufstein unter- gebracht. Der 1939 geborene Josef Greil II. beschäftigte 16 Arbeiter von Söll.
Am Samstag, den 10.06.1969 eröffnete schließlich die Pension »Marianne«, die Josef Greil II. nach seiner 1942 gebore- nen Frau benannt hatte. Deswegen feiern wir am Samstag, den 08.06.2019 unser 50-jähriges Jubiläum.

Neun Zimmer mit 18 Betten waren am Start. 1972 wurde die Kapazität verdoppelt, 18 Zimmer mit 36 Betten standen den Gästen fortan zur Verfügung. In den Jahren darauf erfolgten weitere Umbauten und Erweiterungen des Hauses – zum Beispiel der Ausbau der Weindiele, einem Kellerlokal und der Küche. Es gab jeden Tag Live-Musik bis früh in die Morgenstunden. 1982 fanden die nächsten großen Schritte statt: Erweiterung der Betten auf 50 Stück, Bau des À-la-carte-Restaurants mit hundert Plätzen, eigener Speisesaal für Hotelgäste und Implementierung eines Speisenaufzugs. Das Frühstücksbüffet wurde eingeführt, für damalige Zeiten eine Sensation. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Hotel zwei Küchen und drei Restaurants. 1983 eine weitere Sensation, diesmal privat: Josef Greil II. und Marianne fuhren in ihren ersten Urlaub – vorher gab es nicht einen Ruhetag. 1992 wurde die Weindiele in eine Sauna umgebaut, sowie das À-la-carte-Restaurant, aus Komfort für die Hotelgäste, verkleinert. Eine neue Terrasse mit 50 Sitzplätzen wurde angebaut. (Anmerkung: in den 80igern und 90igern waren Hotel-Kredit-Zinssätze bis zu 15 Prozent fällig – undenkbar für heute, die Welt wäre pleite.) Es war (viel) geschafft.

DRITTE GENERATION JOSEF GREIL II.

1997 folgte die Übergabe an die dritte Generation, an den 1965 geborenen Josef Greil und seine 1970 geborene Karina. Wie sagt man so schön: »wer rastet, der rostet« – daher wurde 2000 die Sauna mit einer Erholungstub’n erweitert. 2001 wurde das á la carte Restaurant geschlossen. Der Fokus sollte mehr auf die Hotelgäste gehen. Ruhe für Gäste sollte geschaffen werden. 2003 gab es den großen Heizungsumbau von Öl auf Söller Fernwärme. Um kleine Familien- betriebe besser unterstützen zu können, wurde 2005 mit der Familie Andreas und Sabine Unterlechner (Hotel Unterlech ner) die Hotelplattform und Marke »Mit Tiroler Herzblut« gegründet. Ein weiterer Ruheraum mit Panoramablick musste her. Somit wurde 2006 die »Stille Alm« mit Kamin und Erholungsbetten im dritten Stock gebaut. Des Weiteren wurden drei Familien-Suiten mit exklusivem Zirbenholz ergänzt. Für ein paar Jahre war eine Ruhe im Hause Greil, 2010 folgte dann eine weitere große Entwicklung. Das ehemalige

Großelternhaus wurde abgerissen. Der Neubau wurde gut durchdacht und flott erbaut. Seitdem gibt es hier das einzige Panoramahallenbad mit Blick auf den Wilden Kaiser in Söll. Gefüllt mit Granderwasser, das beste Brauch- und Trinkwasser. Seither begeistern auch eine Dachterrasse mit Rundblick in die Bergwelt, acht neue Deluxe-Zimmer und Familiensuiten, Eine Verbindungsbrücke zum Hotel. Die Küche wurde renoviert, sowie die Elektrotechnik und Kühlhäuser erweitert. Insgesamt umfasst das Haus nun 30 Zimmer und 60 Betten. Im Jahr 2017 blicken wir auf 20 Jahre Josef Greil Selbstständigkeit und die Weiterentwicklung. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.
Erneuter Umbau, wir nennen es auch »Tiroler Facelifting«. Eine neue Romantik Stub’n mit Kaminfeuer, eine neue Re- zeption mit Wohnzimmer-Atmosphäre, Mamas Küche, ein einzigartiges Büffet- konzept und das wichtiges im Jahr 2017 – der »RIEDEL ROOM@GREIL«. Erstma- lig in Europa mit folgenden Funktionen: Verkostungs- und Seminarraum, Chefstable und exklusives Feiern. Bei uns heißt es nicht alle guten Dinge sind drei – bei uns gibt es schon vier.

»Unser Stammtisch, das ist mein Facebook von heute.«

Sepp Greil

Hotelier DER GREIL

VIERTE GENERATION MILLENNIUMSKIND VIKTORIA

Die 2000 geborene Viktoria hat 2017 die Ausbildung zur Hotelfachfrau abge- schlossen, jetzt unterstützt sie das Team in jedem Bereich. Es war und wird im- mer unser Ziel sein – von der Familie Greil in vier Generationen – für unsere Gäste und Mitarbeiter ein kleines priva- tes Zuhause zu bieten. Ganz nach dem Motto: dahoam beim Greil! Wir sagen einfach nur danke und vergelt’s Gott!

Foto: Hotel Greil

Wohnraum

Klein und fein und jeder Wein

Ellmaus geschmackvollste Adresse: die Vinothek im Wohnraum – die Heimat hervorragender Weinberatung. Seniorchef und Vinothekar Sigi Pohl verkostet jeden Freitag Nachmittag mit seinen Gästen wahre Größen und echte Geheimtipps.
Röstfrische Kaffeeköstlichkeiten der Firma Hausbrandt und süße Gaumen- schmeichler. Dekorationsideen und Details, auf die es ankommt. Blumen, Kissen, Besonderheiten. Der Wohnraum in Ellmau ist gemacht zum Wohlfühlen. Hier ist es leicht, sich wie daheim zu fühlen und noch leichter, dieses Ge- fühl mit nach Hause zu nehmen. So wie Weine für jeden Geschmack, jeden An- lass und jede Brieftasche.

VON ALTMEISTERN BIS NEWCOMERN

Sigi Pohl ist Vinothekar mit Leib und Seele und hat mehr als 30 Jahre Er- fahrung im Umgang mit Weinen von Welt. In den geschmackvoll eingerich- teten Räumlichkeiten des Wohnraums finden sich darum namhafte Weine, wie Antinori, Gesellmann, Gobelsburg oder Kollwentz. Aber auch Perlen klei- ner Winzer, die Sigi auf seinen Reisen im Auftrag des guten Geschmacks ent- deckt. Denn: »Nichts ist schöner, als meine Gäste an feine Tropfen heranzuführen und dabei die Begeisterung und Freude in ihren Augen zu sehen.« Und auch das Einrichten privater Weinkeller, Sonderwünsche oder Raritäten sind kein Problem. Schließlich ist Sigi nach mehr als drei Jahrzehnten im Weingeschäft auf Du und Du mit nationalen und inter- nationalen Winzern.

FREITAGS: VERKOSTEN MIT ETIKETTE

Was den Weinliebhabern aus der Re- gion besonders schmeckt: Sigis Wein- beratung im Wohnraum – jeden Freitag 14 bis 18 Uhr. Das Ziel des »Ellmauer Weinpapstes«: »Ich möchte, dass der Gast ein Gespür für guten Wein bekommt und dass er das Produkt findet, das zu ihm passt. Denn so wie ein Wein erst reifen muss, so muss es auch der Gaumen.« In diesem Sinne: Auf die Lie- be zum Wein, die Freude am Verkosten und die Wohnraum-Vinothek!

Foto: P & G Immobilienprojekt GmbH

Sinnesberger

Einkaufen markt bald Freude

Unter diesem Motto wird in Kirchdorf, am Gelände von Eurogast Sinnesberger, mit Vorschlag- hammer und schweren Geräten hantiert. Wenngleich von außen nur teilweise sichtbar, so bleibt innen kein Stein auf dem alten, um aus dem alltäglichen Einkaufsfrust wieder ein Erlebnis zu machen, das begeistert, überrascht und Freude markt.
Im Fokus der Umgestaltung steht vor allem eines: Die Freude am Einkaufen. Dazu wird komplett umgestaltet, neu or- ganisiert, das Sortiment umgestellt und ein frisches, emotionales Konzept etab- liert. Allerdings macht nicht nur die Aus- wahl einen Unterschied – es geht dabei auch darum, Stressfaktoren zu minimie- ren. So liefert der Umbau dann ein Er- lebnis, das mit freundlicher Atmosphäre und offener Architektur punktet und gezielt Schwerpunkte setzt, die den Be- sucher überraschen und begeistern. Zu diesem Zweck wird mit Vorschlagham- mer, Schaufel und Bagger gewerkt, um dann gegen Ende des Jahres zu zeigen, das es möglich ist, etwas Alltägliches wie einkaufen mit Freude und Genuss zu verbinden.

POSITIONIERUNG

Sinnesbergers Markthalle öffnet Tür und Tor gegen Ende des Jahres und bietet auf dem Weg dorthin, step-by-step, immer wieder spannende Neuerungen, die den Kunden aus dem gewohnten Einkaufs- verhalten locken und überraschen. Ein Highlight davon stellt das Marktcafé dar, in dem das Heißgetränk in einer einzigartigen Umgebung die Hauptrol- le spielen wird. Neben traditionellen sowie trendigen Kaffeevariationen wird auch die Filtermethode wieder zele- briert sowie die reichhaltige Auswahl an verschiedensten Kaffeemarken und Rösttypen, die es erlauben seinen per- sönlichen Favoriten zu finden. Passende Getränke und leichte Snacks runden das Genusserlebnis ab.

TROTZ UMBAU GEÖFFNET

Auch wenn beim Umbau alles neu wird, bleibt die bekannt gute Auswahl trotz- dem in den Regalen und steht den Be- suchern zum Einkauf bereit. Zusätzlich locken in nächster Zeit immer wieder spezielle Verkaufsevents mit besonderen Spezialitäten und Waren. Regelmässiges Vorbeischauen lohnt sich und wird mit entsprechenden Fundstücken, Schnäpp- chen und Köstlichkeiten belohnt.

WAS WIRKLICH ZÄHLT ...

Bei Sinnesberger wird neben dem im Regal offensichtlichen eines ganz groß geschrieben: Charakter. Denn neben perfekt organisierten und erprobten Ab- läufen, getakteten und automatisierten Bestell- und Liefersystemen steht am Anfang und am Ende immer noch der Mensch. Oder in diesem Fall ganz viele Menschen. Ein optimal aufeinander ab- gestimmtes Team, das sich den Themen »Einkaufen und Genuss« voll und ganz verschrieben hat und das hinter jedem einzelnen Produkt im Sortiment steht. So werden auch die alltäglichen Produkte zu einer Besonderheit – denn die hand- verlesene Auswahl des Sortiments hat so gesehen eine Art Persönlichkeit«.

DER UNTERSCHIED

Im Gegensatz zum Mitbewerb lockt Sinnesbergers Markthalle nicht nur mit guten Angeboten, sondern erweitert das Einkaufen um den Faktor Genuss. Denn wer etwas Spezielles sucht, wird hier fündig. Egal ob es dabei um alltägliches wie richtig guten Kaffee, Lebensmittel oder eben auch viele verschiedene spe zielle Zutaten geht. Sie bekommen alles aus einer Hand – direkt vor Ort. Somit etabliert sich Sinnesbergers Markthalle als All-In-One-Lösung für Genießer, Pro- fis und alle die Lust haben, beim Einkau- fen wieder Freude zu erleben.

»Mit den Markthallen schaffen wir für den Gastronomen ein neues Einkaufserlebnis.«

Susanna Berner

Geschäftsführerin Eurogast Österreich

Foto: Kirchnerundkirchner.at

Bauernkästen

Reich bemalt

Auf den Spuren von Bauernmöbeln mit ihrer prägenden Malerei. Bauernschränke und -truhen sind selten geworden. Ausgetauscht durch neue, moderne Möbel sind sie oftmals nur mehr in alten Bauernhäusern zu finden. Wir begaben uns auf die Suche nach den kostbaren Antiquitäten – und wurden beim Kodahof in Itter sowie am Bauernhof Knolln in Söll fündig. „Es wäre schade um die alten Kästen und Truhen gewesen“, sind sich Familie Rabl und Familie Eisenmann einig. Eine Suche nach der Geschichte der Bauernmöbel, die uns schlussendlich bis nach Innsbruck führte.
Einzigartig. Anders kann man sie nicht be- schreiben. Bauernmöbel sind individuell, je- mand hat sich sehr viel Mühe mit der Anferti- gung und Bemalung gemacht. Die Produktion erfolgte oftmals in kleinen Familienbetrieben, in der Alpenregion wurden sie fast ausschließ- lich aus billigeren Weichhölzern, wie etwa Fichte, hergestellt. Und genau um diese Makel zu kaschieren, bemalte man die Möbel reich. Prunkvolle Exemplare wurden teils auch ver- goldet oder versilbert, sie hatten prunkvoll ein- gerichtete Innenräume von Kirchen, Klöstern oder Schlössern zum Vorbild. „Bauernmöbel“ ist aber auch eine Sammelbezeichnung für die Stilsprache ländlicher Regionen, die teils über mehrere Generationen hinweg sehr einheitlich geblieben ist. Heute sind teils sehr alte Stücke Sammlerobjekte, welche je nach Zustand teu- er gehandelt werden. „Wir schätzen die Möbel und geben sie deswegen nicht her. Die nächs- te Generation sollte das auch so machen“, ist man sich in der Familie Rabl aus Itter sicher. „Seit mehreren Generationen sind sie schon Teil unseres Hofs.“ Die Zeit macht die Stücke wertvoll – wo sie herkommen und welchem Stil sie genau entsprechen, können uns die Fa- milien aber auch nicht mehr sagen.

KONSEQUENTE SPURENSUCHE

Daher könnte hier der Artikel schon wieder zu Ende sein. Ist er aber nicht. Erster Anruf beim Museum Tiroler Bauernhöfe, diese ver- weisen zum Leiter des Tiroler Volkskunstmuse- ums Karl Berger. „Die Möbel sind zumeist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bemalt worden, also circa von 1800 bis circa 1850“, erläutert er nach der Durchsicht der Fotos. „Geographisch kann alles dem Tiroler Unter- land zugeordnet werden. Die naturgrundierten Möbel könnten vielleicht im Einflussbereich von Alpbach stehen, sind aber wohl keine Al- pbacher Möbel.“ Besonders zu Beginn des 19. Jahrhunderts erreichte diese Art der Möbelpro- duktion ihren Höhepunkt.
Konkret kann die mit den blauen Vier- ecken verzierte Truhe in die zweite Hälf- te des 19. Jahrhunderts datiert werden. Zudem zeigen der Schrank wie auch die Truhe aufwendige Blumenmale- reien, diese waren damals modern. Wahrscheinlich – ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Blumenornamen- tik – standen die meisten hier gezeigten Möbel im Zusammenhang mit einer Hochzeit. Stichwort: Brautgut. Beson- ders aufwendig verzierte Schränke wur- den häufig von Brauteltern, durchaus aus dem wohlhabenden bäuerlichen Bereich, erworben. Voll gefüllt mit Aus- steuertextilien wurden sie prestigeträch- tig auf den Brautwagen mit weit geöff- neten Türen gestellt und in dieser Weise durch das Dorf gezogen. Zu solchen Anlässen beschaffte Möbel haben oftmals den Namen der Brautleute sowie die Jahreszahl der Hochzeit aufgemalt – besonders bei dem ersten Schrank und der ersten Truhe ist das gut sichtbar.

AUSSAGEKRÄFTIGE MOTIVE

Die Truhe mit der grünen Grundierung und den Blumen kann laut dem Wissen- schaftler etwas früher eingeordnet wer- den, zumindest seien hier noch barocke Formen verwendet worden. Und auch die Blumenornamentik auf blasser, grü- ner Grundierung spricht für sich: sie war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders beliebt, wurde aber durch kräftige Blautöne abgelöst. „Die Truhe, datiert mit 1826, wirkt etwas eigenartig. Vielleicht ist es eine spätere, etwas miss- glückte Restaurierung – zumindest im Sockel“, meint der Fachmann. Zudem ist ein religiöses Motiv auf der Truhe und dem Schrank nebenan zu finden: IHS (Jesus), das Herz mit Dornenkrone (Herz Jesu) beziehungsweise die Rosen (Herz Mariens) weisen auf das stark religiöse 19. Jahrhundert hin. Der grüne Kasten auf derselben Seite zeigt im Medaillon den guten Hirten, ein Bild für Jesus. Ihm gegenüber ist die gute Hirtin zu sehen, sie soll die Kirche oder Muttergottes dar- stellen. Nun fehlt noch der große, üp- pig bemalte Schrank: dieser ist mit zwei Doppeladlern verziert. „Das muss nicht zwangsläufig eine patriotische Hom- mage sein, vielmehr spielte die Symme- trie hier eine wichtige Rolle“, weiß der Experte.

VERÄNDERTE ZEITEN

Doch warum sind nun so wenige Bau- ernkästen und -truhen im Umlauf? Die- se Tatsache resultiert aus der Geschich- te: während des Dritten Reichs wurde bäuerliches Kulturgut ideologisch aus- 24 Wilde Kaiserin Wilde Kaiserin 25 geschlachtet und gerne als „völkisch“ inst- rumentalisiert. Ebenso wurden im Zweiten Weltkriege und den nachfolgenden Jahren oftmals alte Bauernmöbel eher aus der Not heraus weiterbenutzt, viele Menschen hat- ten ihr Hab und Gut verloren und kein Geld für neue Möbel. Mit steigendem Wohlstand „modernisierte“ man dann die Bauernmöbel, durch Anstriche, Entfernen von Ornamenten oder Bekleben mit glatten Holzplatten wur- den diese sukzessive verändert. Andere Stü- cke fanden auf Dachböden oder in Schup- pen eine untergeordnete Zweitverwendung zur Aufbewahrung – und im Falle der Möbel in den beiden Bauernhäuser in Söll und Itter werden diese noch immer liebevoll an sicht- baren Plätzen zur Schau gestellt. 

Text: Alexandra Embacher
Foto: GPhoto /Martin Guggenberger

Bergbahnen Söll

(K) ein Lebenswerk

Winden, wenden, wandeln, wundern – ab 30. Mai ist wieder Bewegung im Hexenwasser. Die Hexen möch- ten ein Stück mit euch gehen und euch helfen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Im Hexenwasser wird jeder zum Entdecker, im Takt der Sonne und ohne Wecker.

DIE »HEXEREI« ENTSTEHT

Aber woher hat dieser mystische »An- ders-Ort« überhaupt seinen Namen? Dieses und viele andere kleine Geheim- nisse werden die Hexenwasser Hexen ab 30. Mai mit ihren kleinen und großen
Besuchern lüften. Soviel können wir verraten: die Damen mit dem Besen haben ihn sich nicht aus dem Hut gezaubert, sondern die Sage der Söller Hexen zu Juffing und Saukogl ist schon aus dem 16. Jahrhundert überliefert.
»Wie verhext« zieht dieses Jahr ein alter Hof, genauso wie jener der Juffinger- und Saukoglhexe, zu seinen Bewohnern mit- ten ins Hexenwasser Söll. In ihrer »He- xerei« werden die Hexenwasser Hexen die Sage der zwei Schwestern wieder zum Leben erwecken. Außerdem ist das wunderschöne alte Haus vom Bromberg ein lebendiger Zeuge der Handwerks- und Wohnkultur früherer Generationen. »Durch die Erhaltung alter Bauten wah- ren wir auch ihre Geschichten und unser Kulturerbe bis in die heutige Zeit«, sagt Bauforscher und Denkmalpfleger Peter Knapp, der die Bergbahnen Söll bei ih- rem Vorhaben unterstützt.
Damit künftig – Sommer wie Winter – das Gondelfahren mehr als bloß »Mittel zum Zweck« ist und ein »echtes Erlebnis« wird, hat sich das Hexenwasser Team dazu ent- schlossen, die inzwischen mehr als 30 Jahre alte 8er Gondelbahn bis Juli 2020 durch eine moderne 10er Gondelbahn zu ersetzen. »Gerade im Sommer, wenn die Familien mit großen Kinderwägen anreisen oder Rollstuhlfahrer das Hexenwasser be- suchen möchten, ist die alte Gondelbahn auch nicht mehr zeitgemäß«, nennt Ge- schäftsführer Walter Eisenmann als weite- ren Grund für die Investition, die aktuell bereits ihre Schatten vorauswirft. Jede Ka- bine wird mit einem eigenen Motiv und Thema »verhext«, damit schon mit dem Einstieg das Abenteuer beginnt. Der Ar- beitstitel »Hexophonie« lässt erahnen, dass auch musikalisch einige Überraschungen auf die Hexenwasser-Gäste warten. Eins ist sicher, der Flug ins Hexenwasser wird ein wahres Erlebnis!

Sonneck

Logenplatz am Wilden Kaiser

Beim Sonneck sitzt man immer in der ersten Reihe. Ob es um die hervorragende Aussicht oder die besondere Gastlichkeit geht. Das Dreier-Gespann Hannes, Birgit und Florian hat einen Lo- genplatz am Wilden Kaiser für ihre Gäste geschaffen – die keineswegs nur Golfer sein dürfen.
Für alle Genusssuchenden gibt es seit Karfreitag diesen Jahres einen neuen Hot- spot: das Sonneck in Ellmau. Drei Gas- tro-Profis haben sich zusammengetan, um ihren Gästen ein Erlebnis zu bieten. Florian ist der Gastgeber, Hannes der Kü- chenphilosoph und Birgit kümmert sich um den reibungslosen Ablauf im Hinter- grund. »Wir laden alle Ellmauerinnen und Ellmauer ein, unsere Gäste zu sein«, sind sich die drei einig. »Alle, die gut essen und trinken wollen, sind bei uns herzlich willkommen.«