Hoch zur Hinteren Goinger Halt

Hoch zur Hinteren Goinger Halt

Die Tour zur Hinteren Goinger Halt gehört zu den beliebtesten Wanderrouten im Wilden Kaiser. Technisch nicht zu anspruchsvoll und bis auf ein, zwei Schlüsselstellen, die drahtseilgesichert sind, ist der Aufstieg auch für Wanderer ohne große alpine Erfahrung zu bewältigen.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO/Florian Egger
Ausgangspunkt der Tour ist die Wochenbrunneralm (1087 m), die über eine Mautstraße von Ellmau aus zu erreichen ist. Vom Parkplatz aus führt ein gut ausgebauter Wanderweg in Richtung Gaudeamushütte (1263 m). Man geht über Almwiesen in nördlicher Richtung bergauf und trifft nach ca. 45 Minuten bei der Gaudeamushütte ein. Schon auf den letzten Kehren vor der Alm kann man auf linker Seite weit oben die schroffen Wände und die Schotterhalden des Ellmauer Tors erkennen.
Die Gaudeamushütte liegt am Rande eines Mischwaldes und ist eine gern gesehene Einkehrmöglichkeit bei Wanderern. Sie ist auch die letzte Möglichkeit einzukehren, ab jetzt ist man auf sich alleine gestellt! Tipp: Der südlich gelegene Aufstieg und die Felsen weiter oben lassen einen an schönen Sommertagen auf der Tour ganz schön ins Schwitzen kommen. Unbedingt genug Flüssigkeit mitnehmen, es gibt auch nur ganz wenige Quellen und Bäche zum Auffüllen der Trinkflaschen. Von der Gaudeamushütte führt der Wanderweg weiter bergauf das Kar hinauf. Zuerst geht es noch über Almen, etwas später mischen sich immer mehr Latschenfelder dazu, bis man gänzlich zwischen den Berggewächsen hindurch seinen Weg bergauf sucht.
Zur Ruhe kommt man hier nicht, die vielen Dohlen haben schon längst herausgefunden, dass es von dem einen oder anderen Wanderer ein Brotkrümel oder Wurstblatt gibt, dementsprechend hartnäckig sind sie bei ihren Bettelattacken. Gleich direkt auf der anderen Talseite kann man gut die sanften Hügel des Hartkaisers und der Hohen Salve erkennen, im Winter eine beliebte Skiregion und auch im Sommer führen gemäßigte Wanderwege auf die grünen Gipfel. Der Weg zur Hinteren Goinger Halt führt uns aber nach Osten bergauf. Man kann den Gipfel von hier aus schon erkennen. Die Hintere Goinger Halt ist sicherlich einer der leichteren Gipfel im Wilden Kaiser, wobei der Aufstieg vom Ellmauer Tor nicht zu unterschätzen ist. Zuerst geht es über felsiges Gelände zur Anstiegskante und dann weiter über einen Schotterhang querend zur »Schlüsselstelle« des letzten Teiles, einer gesicherten Stelle über ein paar Felsen. Man kommt schließlich an einem felsigen Grat an und hält sich danach links, geht über ein paar felsige Stufen und kommt schließlich zum Gipfelkreuz der Hinteren Goinger Halt. Der 360-Grad-Rundumblick kann von der gegenüberliegenden Fleischbank und dem Totenkirchl bis hinüber zum Zahmen Kaiser und den Chiemgauer Alpen und Richtung Süden bis zum Alpenhauptkamm mit den Hohen Tauern schweifen. Bergab geht es wieder den Aufstieg entlang zum Ellmauer Tor.
Langsam steigt man Serpentine über Serpentine bergauf und plötzlich steht man unter den ersten Geröllhalden, die sich vom Ellmauer Tor hinunterziehen. Zum Teil teilt sich der Weg und man kann sich seine ideale Variante raussuchen, aber im Endeffekt führen alle Wege in eine Richtung: nämlich bergauf. Der Aufstieg orientiert sich schließlich auf die linke Seite des Kars und es kommt bei einem Felsen die einzige Weggabelung auf der Route. Nach links über einen steilen Hang geht es zur Gruttenhütte – hier nimmt man aber die rechte Abzweigung, die sich über eine Geröllhalde Richtung Karmitte hinüberzieht. Nach der ersten Querung kommt am Ende ein drahtseilgesicherter Übergang, der ein wenig ausgesetzt ist, technisch aber leicht zu bewältigen ist.
Hinter der Felsstufe tut sich der direkte Blick zum höchsten Punkt des Kars auf. Die grüne Vegetation hat sich spätestens hier verabschiedet und man geht über zum Teil sehr loses Geröll – Achtung Rutschgefahr – weiter bergauf. Die letzten Serpentinen ziehen sich fast gänzlich durch die gesamte Karbreite und gegen Ende hin wird der Weg auch noch etwas steiler. Zum Teil können sich hier auch noch Schneereste befinden, die durch Lawinen und Einwehungen fast den ganzen Sommer über liegen bleiben. Nach fast drei Stunden Aufstieg erreicht man schließlich das Ellmauer Tor. Spektakulär ist hier der Ausblick nach Süden und auf die Felsen der Fleischbank, die einige der bekanntesten Kletterrouten des Wilden Kaisers beherbergen. Wenn man genau hinsieht, kann man die bunten Hosen der Kletterer in der Wand erkennen. Hier wurde schon oft Klettergeschichte geschrieben. Reinhard Karl und Helmut Keine zum Beispiel. Mit der Begehung der Pumprisse im Jahre 1977, mitten in der berühmt-berüchtigten Fleischbank, hat der Freidenker den Schwierigkeitslevel im Freiklettern nach oben geschraubt. Sie sind zum ersten Mal den 7. Schwierigkeitsgrad geklettert, und mit dem Namen Reinhard Karl gehen auch der Wilde Kaiser und seine Routen in die Bergmemoiren ein.
Zurück geht es wieder das Kar bergab zur Gaudeamushütte. Aufpassen sollte man beim Abstieg auf alle Fälle, bei dem losen Schotter verliert man schnell die Kontrolle. Man kann über die Schotterhalden den Weg auch direkt abkürzen und sich die Serpentinen sparen. Auf der Hütte angekommen hat man sich seinen Kaiserschmarren redlich verdient, nach einer Rast nimmt man schließlich die letzten Meter bis zum Parkplatz der Wochenbrunner-alm in Angriff.

Buchinfo:
Bruckmann Wanderführer.
Zeit zum Wandern Wilder Kaiser. 50 Wanderungen, Bergtouren und Ausflugsziele im Kaisergebirge, Wilder Kaiser. Mit Wanderkarte zum Herausnehmen.

Autor: Heiko Mandl
Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Bruckmann Verlag GmbH Auflage: 1 (27. Mai 2019)
ISBN-10: 3734313279
ISBN-13: 978-3734313271

Auf die Ellmauer Halt

Auf die Ellmauer Halt.

Der höchste Gipfel des Wilden Kaisers ist nur geübten Bergsteigern vorbehalten. Der Aufstieg von der Gruttenhütte ist zum Großteil mit Drahtseilen gesichert. Das Panorama vom Gipfel ist dafür einmalig, bis hin zu den Hohen Tauern reicht der Fernblick.
Der Anstieg zur Ellmauer Halt (2344 m) gehört zu den anspruchsvollsten Touren im Kaisermassiv und ist nur Leuten mit Klettersteigerfahrung zu empfehlen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine entsprechende Ausrüstung ist Grundvorraussetzung für die Tour, sie sollte auch nur bei absolut schönem Wetter angegangen werden. Ausgangspunkt ist die Wochenbrunneralm (1087 m), die man einfach über eine Mautstraße von Ellmau aus erreichen kann. Von dort aus geht man über freie Flächen zu einem Wald hoch, durchquert diesen und folgt dem Weg weiter zu einer Geröllhalde. Die Schotterhalde wird über den Steig gequert und steigt über weite Serpentinen bergauf zu einem Sattel. Die Gruttenhütte, die auf dem Plateau liegt, ist von hier aus nur ein paar Minuten entfernt. Die Hütte ist die einzige Einkehrmöglichkeit auf der Tour, man sollte hier noch einmal Kraft tanken und genug Flüssigkeit aufnehmen, ab hier geht es durch die Felsen steil bergauf zum Gipfel. Hinter der Hütte steigt der Weg zuerst mäßig steil an, wird aber dann umso steiler, je mehr man sich den Felswänden nähert. Man erreicht schließlich einen Kessel, in dem meistens Altschnee und Geröll liegt. Man geht weiter bergauf über Gras- und Geröllfelder bis zu den Felsen. Schon bald kann man die ersten Drahtseilsicherungen erkennen. Ab hier sollte man nur mehr mit Klettersteigset und Helm weitergehen. Hier beginnt der Gamsängersteig. Auf den Querungen muss man bei schönem Wetter und viel »Wander-Verkehr« immer wieder mit Steinschlag rechnen, der von den Vorgängern ausgelöst wurde. Im unteren Abschnitt des Steiges quert man die komplette Wand nach links und stößt schließlich auf eine Stufe, die einen weiter nach rechts oben leitet. Nach links unten sieht man von hier aus den Schar
Der Anstieg zur Ellmauer Halt (2344 m) gehört zu den anspruchsvollsten Touren im Kaisermassiv und ist nur Leuten mit Klettersteigerfahrung zu empfehlen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine entsprechende Ausrüstung ist Grundvorraussetzung für die Tour, sie sollte auch nur bei absolut schönem Wetter angegangen werden. Ausgangspunkt ist die Wochenbrunneralm (1087 m), die man einfach über eine Mautstraße von Ellmau aus erreichen kann. Von dort aus geht man über freie Flächen zu einem Wald hoch, durchquert diesen und folgt dem Weg weiter zu einer Geröllhalde. Die Schotterhalde wird über den Steig gequert und steigt über weite Serpentinen bergauf zu einem Sattel. Die Gruttenhütte, die auf dem Plateau liegt, ist von hier aus nur ein paar Minuten entfernt. Die Hütte ist die einzige Einkehrmöglichkeit auf der Tour, man sollte hier noch einmal Kraft tanken und genug Flüssigkeit aufnehmen, ab hier geht es durch die Felsen steil bergauf zum Gipfel. Hinter der Hütte steigt der Weg zuerst mäßig steil an, wird aber dann umso steiler, je mehr man sich den Felswänden nähert. Man erreicht schließlich einen Kessel, in dem meistens Altschnee und Geröll liegt. Man geht weiter bergauf über Gras- und Geröllfelder bis zu den Felsen. Schon bald kann man die ersten Drahtseilsicherungen erkennen. Ab hier sollte man nur mehr mit Klettersteigset und Helm weitergehen. Hier beginnt der Gamsängersteig. Auf den Querungen muss man bei schönem Wetter und viel »Wander-Verkehr« immer wieder mit Steinschlag rechnen, der von den Vorgängern ausgelöst wurde. Im unteren Abschnitt des Steiges quert man die komplette Wand nach links und stößt schließlich auf eine Stufe, die einen weiter nach rechts oben leitet. Nach links unten sieht man von hier aus den Schar
inger Boden, der weiter zum Kaisertal führt. Der markierte Steig ist zusammen mit der ersten Querung des Gamsängersteigs die Verbindung des Kaisertals im Norden mit der Gruttenhütte im Süden. Über die Jägerwandtreppe geht es weiter mit leichter Kletterei bis zu einer Rinne, auch hier kann noch Altschnee liegen. Kurz unterhalb des Gipfels trifft man noch auf die Babenstuber Hütte, die mehr eine Notunterkunft als eine Hütte im eigentlichen Sinn darstellt. Die zwischen Felsenwänden gelegene Hütte wurde bereits 1891 errichtet und dient mehr als Unterschlupf denn als Rastplatz. Bis zum Gipfel sind es noch ein paar Minuten leichte Kletterei. Die Ellmauer Halt ist die höchste Spitze des Wilden Kaisers. Der Kapuzenturm ist dem Gipfel im Osten vorgelagert, die Kleine Halt, das Totenkirchl und der Treffauer sind einige Gipfel, die gleich neben dem Gipfel zu sehen sind. Die Fernsicht reicht bei schönem Wetter und klarer Sicht bis in das Tauernmassiv, am Horizont kann man dann gut die weißen Gipfel der Alpen erkennen. Aber Achtung: Bei schlechtem Wetter ist die Tour um einiges schwerer und anspruchsvoller als bei trockenem Wetter! Besser, man wartet auf trockene Verhältnisse und genießt dann den Aufstieg auf die Ellmauer Halt. Bergab führt der Klettersteig wieder zurück zur Gruttenhütte. Von hier aus verlängert man die
inger Boden, der weiter zum Kaisertal führt. Der markierte Steig ist zusammen mit der ersten Querung des Gamsängersteigs die Verbindung des Kaisertals im Norden mit der Gruttenhütte im Süden. Über die Jägerwandtreppe geht es weiter mit leichter Kletterei bis zu einer Rinne, auch hier kann noch Altschnee liegen. Kurz unterhalb des Gipfels trifft man noch auf die Babenstuber Hütte, die mehr eine Notunterkunft als eine Hütte im eigentlichen Sinn darstellt. Die zwischen Felsenwänden gelegene Hütte wurde bereits 1891 errichtet und dient mehr als Unterschlupf denn als Rastplatz. Bis zum Gipfel sind es noch ein paar Minuten leichte Kletterei. Die Ellmauer Halt ist die höchste Spitze des Wilden Kaisers. Der Kapuzenturm ist dem Gipfel im Osten vorgelagert, die Kleine Halt, das Totenkirchl und der Treffauer sind einige Gipfel, die gleich neben dem Gipfel zu sehen sind. Die Fernsicht reicht bei schönem Wetter und klarer Sicht bis in das Tauernmassiv, am Horizont kann man dann gut die weißen Gipfel der Alpen erkennen. Aber Achtung: Bei schlechtem Wetter ist die Tour um einiges schwerer und anspruchsvoller als bei trockenem Wetter! Besser, man wartet auf trockene Verhältnisse und genießt dann den Aufstieg auf die Ellmauer Halt. Bergab führt der Klettersteig wieder zurück zur Gruttenhütte. Von hier aus verlängert man die
Tour noch einmal und geht von der Hütte aus Richtung Norden zum Jubiläumssteig. Der Steig ist zum Teil drahtseilgesichert und führt über einen Felsdurchschlupf, Eisenleitern und Querungen in das Kübelkar. Bei der nächsten Gabelung, links würde es Richtung Ellmauer Tor gehen, biegt man nach rechts ab und geht über Geröll Richtung Gaudeamushütte (1263 m). Hier oben kann man schon der einen oder anderen Gams begegnen, die Dohlen sind auf jeden Fall nicht zu übersehen. Die Hütte erreicht man schließlich nach einem kurvenreichen Abstieg, zuerst über Schotter, danach über flache Almwiesen. Von der Gaudeaumshütte führt dann schließlich ein gut ausgebauter Weg zum Teil am Hausbach entlang wieder zurück zum Start bei der Wochenbrunneralm.

Bruckmann Wanderführer
Zeit zum Wandern Wilder Kaiser. 50 Wanderungen, Bergtouren und Ausflugsziele im Kaisergebirge, Wilder Kaiser. Mit Wanderkarte zum Herausnehmen.

Autor: Heiko Mandl
Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Bruckmann Verlag GmbH
Auflage: 1 (27. Mai 2019)
ISBN-10: 3734313279
ISBN-13: 978-3734313271

TEXT & FOTO: Heiko Mandl

Sonnwendlauf

Ein Dorf auf den Beinen.

Laufen für den guten Zweck – so lautete auch heuer wieder das Motto beim traditionellen Charity-Sonnwendlauf in Söll. Alle 296 Teilnehmer waren wie gewohnt mit viel Eifer dabei, so konnte nach zwei Stunden Laufzeit eine Ge- samtrundenanzahl von 3494 verzeichnet werden. Der Erlös aus der Veranstaltung kommt einer einheimischen Familie zugute.
Um Punkt 13:58:21 ertönte der Startschuss, das gelbe Band wurde von der Obfrau des LRL Petra Hauser und Edith Bindhammer vom Verein auf die Sekunde genau hochgezogen. Mit einem rasanten Tempo zogen die Läufer in den ersten Reihen an den Zuschauern vorbei, nach Minuten war keiner mehr im Zielgelände zu sehen. »Wir haben bewusst 13:58:21 Uhr für den Start ausgewählt«, verrät Wolfgang Zebenholzer vom Laufverein. »Der Kenianer Eliud Kipchoge hat mit 2:01:39 Stunden 2018 in Berlin den Weltrekord aufgestellt. Zählt man das zu unserer Startzeit, haben die Teilnehmer genau bis 16 Uhr Zeit, um ihre Runden zu laufen.« Dabei waren nicht nur geübte Läufer am Start, auch Gelegenheitssportler und Menschen, die es etwas langsamer angehen wollten, sowie Mütter mit Kinderwägen nahmen am Lauf teil. Im Vordergrund stand immer der Spaß – jeder konnte etwas zum Gesamten beitragen. »Auch wenn nur eine Runde beendet wurde, jeder Läufer war wertvoll für das Sozialprojekt«, bekräftigt er.

Gemeinsam ist man stärker

296 Teilnehmer holten 2019 beim Charitylauf eine Startnummer. Eine positive Tendenz zu den letzten Jahren, in denen die Veranstaltung ein wenig abgeflaut war. »Viele in der Söller Bevölkerung sind sehr engagiert«, lobt Wolfgang. »Das braucht es für ein Charityevent auch.« Bei perfektem Laufwetter platzierte sich Thomas Mitterer mit 29,1 gelaufenen Kilometern in 33 Runden auf dem ersten Platz, ihm folgten Gerald Köck und Franz Schaufler auf dem zweiten und dritten Rang nach. Bei den Frauen lief Maria Sandbichler mit 22,9 Kilometern in 26 Runden auf den ersten Stockerlplatz, Selina Knaubert und Bettina Waldlauf positionierten sich auf Platz 2 und 3.

Viele helfende Hände

Der veranstaltende Verein war heuer der LRL Söllandl, zuvor kümmerte sich der Salvenstadl Lauftreff von Leo Exenberger um die Organisation des Laufs. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Wilder Kaiser, dem Weinatelier Agnes, der Musikkapelle Söll, dem Elternverein Söll, der Dorfbäckerei Küchl, der NMS Söll, dem Spar-Markt Söll, der Freiwilligen Feuerwehr Söll sowie der Polizei und dem Roten Kreuz Söllandl wurde 2019 ein erfolgreiches Rennen mit Frühschoppen organisiert und abgehalten. »Wir als Verein könnten das nicht alleine bewältigen, es braucht viele helfende Hände«, zeigt sich Wolfgang dankbar. »Wir haben uns als Experten in diesem Laufbereich um die Zeitmessung, die Startnummern und die Durchführung vom Rennen mit Labestation, Absperrungen und allem weiteren gekümmert. Auch alle anderen haben sich von den Aufgaben ein Paket genommen.« Besonders engagiert waren bei der Organisation des Charitylaufs Gebhard Embacher, Georg Küchl, Stephanie Wiefler und Nina Wallner sowie Klaus und Christiane Krall. »Jeder war sofort bei der Sache und hat mitgeholfen, das war toll«, schwärmt Mitorganisator Gerhard. Auch Wolfgang bekräftigt: »Ohne die Hilfe von vielen wäre die Veranstaltung nicht zustande gekommen. Danke für dieses Engagement!«

»Ohne die Hilfe von vielen wäre die Veranstaltung nicht zustande gekommen. Danke für dieses Engagement!«

Wolfgang Zebenholzer, LRL Söllandl

TEXT & FOTO: Alexandra Embacher

Mountainbike Rennen

Über Stock und Stein

Hier brauchte es starke Motivation und Kondition für die Strecke mit anspruchsvollen Wurzel- und Wellenpassagen, Hindernissen, Trails und Schlammabschnitten – beim ersten Wilder Kaiser MTB Rennen. 220 Teilnehmer aus Nah und Fern im Alter von 4 bis 17 Jahren sowie Sportler in der Klasse ab 18 Jahren stellten sich der Herausforderung.
Mitte Mai ging es auf dem Parkplatz der Bergbah- nen Scheffau rund: im Kampf um den ersten Platz schwangen sich etliche MTB-Begeistere Kinder und Jugendliche auf den Radsitz und bewiesen ihr Können, auch bei schwierigen Verhältnissen nicht die Nerven zu verlieren. Denn der Cross-Country- Kurs war mit anspruchsvollen Wurzel- und Wel- lenpassagen, Hindernissen, Trails und, aufgrund der Wetterlage, mit schwierigen Schlammab- schnitten gespickt. »Die Wetterverhältnisse waren sehr herausfordernd für unsere Teilnehmer – von Sonnenschein zu Windböen und schlussendlich starker Regen veränderte sich die Lage«, weiß Ob- mann Matthias Knaubert. »Wobei wir das Glück hatten, die Rennen der Klassen U5 bis U11 noch bei guten Wetterverhältnissen abwickeln zu kön- nen. Ab der U13 kamen die großen Herausforde- rungen Wind und starker Regen dazu. Der Kurs veränderte sich zu herausfordernden Schlamm- abschnitten, wie auch angesaugten Wiesenab- schnitte.« Daher musste die Klasse ab U15 eine verkürzte Strecke fahren.

STARKE MANNSCHAFT, STARKE LEISTUNG

Mehr als 60 Kinder kommen beim RV Bike-Service Scheffau wöchentlich zum Training, daraus hat sich ein Rennteam mit zehn Fahrern gebildet. »Sie sind motiviert, regelmäßig an MTB Rennen teilzu- nehmen«, beschreibt Matthias, der wie auch Ver- einstrainer Stefan Bauer aktiver und erfolgreicher Mountainbiker war. »Daraus entstand der Wunsch, selbst ein Rennen in Scheffau zu veranstalten.« Ihr erstes Mountainbike-Rennen in Scheffau organisierten sie mit Erfolg. Wir hatten im Allgemeinen viele tolle Rückmeldungen die Gesamtorganisation betreffend – An- meldung, Rennverlauf, Preisverteilung und Verpflegung liefen reibungslos ab. Wir dürfen es somit als gelungene Veranstaltung abhacken«, freut sich Michaela Exenberger-Knaubert, sie ist ebenso im Vorstand des Radvereins vertreten. »Wir alle wissen, nur wenn jedes Teammitglied sich voll und ganz für die Sache einsetzt, erzielt man diesen Erfolg.« Von Erfolg kann man allemal sprechen, aus dem eigenen Verein traten 40 Kinder an. Der 4-jährige Simon Kaufmann fuhr in der Klasse M U5 den Sieg ein, die 14-jährige Marie-Theres Knaubert erreichte den dritten Platz in der Klasse W U15. Die Ergebnisse des ersten Wilder Kaiser MTB Rennen werden bei zwei Kids Cups gewertet: dem »eldoRADo« Kidscup, bestehend aus acht Rennen in Tirol und Bayern, und dem MTB Cup Ti- rol, bestehend aus acht Bewerben in Tirol. »Es wird eine zweite Auflage insofern geben, wenn wir die Möglichkeit haben, das Rennen wieder am selben Ort zu veranstalten«, hört man aus dem Verein. »Vermutlich beginnt man im nächsten Jahr mit dem Straßenbau.«

»Im Verein wird das Radfahren von Grund auf aufgebaut.«

Stefan Bauer

RV Bike-Service Scheffau

RADFAHREN VOLL IM TREND

Seit Juli 2017 wirkt der Radverein Bike-Service Scheffau in dem Ort. Um die hundert Mitglie- der sind ihm seither beigetreten, darunter sind mehr als 60 Kinder aus den Gemeinden Söll, Scheffau und Ellmau. Warum der Verein solch einen Andrang verbuchen kann? »Kinder ha- ben Lust auf Bewegung, das Radfahren ist wie- der voll im Trend – auch die Gruppe der E-Biker boomt«. »Kinder brauchen Bewegung und sie bewegen sich gerne. Das wird uns wöchentlich bestätigt, sonst hätten wir nicht so viele Junge beim Training.« Die richtige Person, um die Freude an der Bewegung zu vermitteln, ist im Verein Trainer Stefan Bauer. »Er lebt das Rad- fahren mit allen Sinnen und wir denken, das ist der Weg, diese Sportart in unserer Gegend noch stärker zu etablieren.«

Text: Alexandra Embacher
Foto: Tobias Knaubert

Der EV Söll

Mit Schwung auf die Bahn

Zwischen Brauchtum, Gaudi, Ehrensache und ernstem Wettbewerb: Der Stocksport oder auch das Stockschießen ist eine Sportart, die lange Tradition im Alpenraum hat. Der vermutlich älteste Sport der Alpen ist aber dennoch nicht vom Aussterben bedroht, auch wenn er oftmals als »Sport der Alten« gehandelt wird. Der Grund: viele der Schützen sind bereits im Rentenalter. Was die sportlichen Leistungen aber nicht schmälert, wie der Eisschützenverein Söll zeigt.
Schier lautlos flitzt der Stock über den trockenen Asphalt, um nach einigen Metern mit einem lauten Geräusch gegen die niedrige Holzbegrenzung der Bahn zu knallen. Die beschlagene Kunststoffscheibe, deren Griff, der Stock, den charakteristischen Namen für diese Sportart gibt, bewegt sich durch den Aufprall wenige Sekunden später wieder die Bahn aufwärts ins Zielfeld und bleibt dann unmittelbar neben der Daube stehen.

ZIELSICHERHEIT, KRAFT UND GEFÜHL

Was einfach aussieht, erfordert eine Menge Zielsicherheit, Kraft in Arm und Rücken sowie Gefühl. Bei dem Präzisionsport gilt es, mit dem Stock von der Abspielstelle aus möglichst nahe an die Daube zu schießen – womöglich diesen sogar in Bestlage, also näher an das Zielobjekt als die Stöcke der gegnerischen vierköpfigen Mannschaft, zu bringen. Wenn das Zielobjekt durch eine Einwirkung in ihrer Lage innerhalb des Feldes verändert wird, so verbleibt es an dem neuen Standort, der für die Wertung entscheidend ist. Wird die Daube jedoch aus dem Spielfeld geschossen, wird sie auf das Mittelkreuz, deren Anfangsposition, zurückgelegt. »Die Schützen, die zuletzt am nächsten an der Daube mit dem Stock sind, schreiben«, sagt Mathias Sillaber, Obmann des EV Söll. »Neun Punkte kann eine Mannschaft maximal bei einer Kehre erreichen.« Insgesamt werden sechs Kehren gespielt. Entscheidend für den Erfolg einer Mannschaft ist auch die Ausrüstung. Wichtigstes Utensil dabei ist der Stock, welcher aus drei Teilen besteht: dem Stiel, der auch Stock genannt wird und somit dem Sportgerät seinen Namen gibt, dem unterhalb des Stiels befindlichen Stockkörper, der Stabilität verleiht, und der unten aufliegenden Laufsohle, auf der der Stock über den Asphalt oder das Eis rutscht. Das Sportgerät hat ein Gewicht von rund drei Kilogramm. Im Winter werden zudem Schuhe mit gutem Grip und eventuell Handschuhe benötigt.

VON DEN ANFÄNGEN

Damals im Winter, da hat sich in Söll eine kleine Gruppe Einheimischer zum Eisstockschießen formiert. Zugefrorene Seen dienten als Bahn, gemeinsam wurde das Hobby ausgelebt »Wir fragten uns aber schnell, was wir im Sommer machen sollten. Da wollten wir natürlich auch gerne schießen«, erinnert sich Mathias zurück. »Es gab zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Asphaltbahnen in der Gegend. Eine in Kufstein, eine in Bad Häring – aber viele waren es nicht. Und wir wollten etwas Eigenes.« So wurde im Frühjahr 1979 der Verein mit zehn aktiven Mitgliedern gegründet, um selbst offiziell auftreten zu können. Der erste Obmann war damals der Malermeister Edgar Eder. In diese Anfangszeit fiel auch der Bau der Söller Asphaltbahn. »Wir haben den Grund vom Wirt bekommen«, sagt er, »und haben mit dem Fundament begonnen. Die Mauern, die heute zu sehen sind, sind noch die originalen von früher.« Die Umrandung und Beleuchtung folgte, der Asphalt wurde als Unterlage zum Schießen eingebaut. »Dann ist es eh schon losgegangen.« Die Halle errichteten die Vereinsmitglieder im Jahr 1986, auch die zweite Bahn wurde erst einige Jahre später zur Anlage hinzugefügt.

DIE GUTEN, ALTEN ZEITEN

Die Erfolge von früher lassen sich durchaus sehen, im kleinen Vereinshaus neben Oberstegen sind die Siegestrophäen der letzten 40 Jahre ordentlich verstaut. »Wir haben gleich am Beginn schon schöne Pokale von Turnieren heimgebracht. Von Bayern, Südtirol herein – und auch von weit rundherum. Wir waren schon eifrig und sind im Jahr zu bis zu 60 Turnieren gefahren«, schwärmt der seit 1982 eingesetzte Obmann von früher. Die Frauenmannschaft aus dem Verein ist sogar sieben Mal zur Staatsmeisterschaft gefahren, einige Landesmeistertitel gingen an die Söllerinnen. »Heute ist es mit den Erfolgen etwas schwieriger. Wir sind beinahe alle zwischen 60 und 70 Jahren alt und sollen mit den Jüngeren mithalten. Jetzt kommen wir nicht mehr so oft auf die guten Plätze und fahren ›nur‹ mehr zu bis zu 30 Turnieren.« Ab und an holen die Söller dennoch Stockerlplätze für ihren Verein, immerhin wird auch fleißig jede Woche trainiert. »Früher ging es aber um einiges leichter.«

VOM WERT NEUER MITGLIEDER

»Wir sind einfach alle älter geworden«, wird Mathias nachdenklich. Kleine Wehwehchen plagen die Stocksportler nach Jahrzehnten im Einsatz, Kreuzweh verschont auch die aktivsten Mitglieder nicht. »Das Schlimmste ist eigentlich, dass keine jungen Mitglieder nachgekommen sind. Die bräuchten wir aber sehr.« In den Jahren waren immer wieder jüngere Stocksportbegeisterte im Verein, durch Familie und Freizeit ergab sich aber kein weiteres Engagement. »Zwei bis drei Mannschaften gehen sich mit den aktiven Stockschützen aber noch aus. Daher fahren wir weiterhin zu Turnieren, solange es geht«, zeigt sich Mathias optimistisch. »Obwohl man auch sagen muss, dass wir bei Wettbewerben schon viel erreicht haben. Es ist nicht so schlimm, wenn wir nicht mehr so oft fahren. Aber vielleicht ergibt sich etwas, dass ein paar dazukommen.« Der Verein umfasst aktuell 85 männliche und 30 weibliche Mitglieder. Immer dienstags am Abend trainiert der EV Söll in deren Halle neben dem Gasthaus Oberstegen.

Text: Alexandra Embacher
Foto: GPhoto /Martin Guggenberger

Mountainbike

Über Stock und Stein

Hier brauchte es starke Motivation und Kondition für die Strecke mit anspruchsvollen Wurzel- und Wellenpassagen, Hindernissen, Trails und Schlammabschnitten – beim ersten Wilder Kaiser MTB Rennen. 220 Teilnehmer aus Nah und Fern im Alter von 4 bis 17 Jahren sowie Sportler in der Klasse ab 18 Jahren stellten sich der Herausforderung.
Mitte Mai ging es auf dem Parkplatz der Bergbahnen Scheffau rund: im Kampf um den ersten Platz schwangen sich etliche MTB-Begeistere Kinder und Jugendliche auf den Radsitz und bewiesen ihr Können, auch bei schwierigen Verhältnissen nicht die Nerven zu verlieren. Denn der Cross-Country-Kurs war mit anspruchsvollen Wurzel- und Wellenpassagen, Hindernissen, Trails und, aufgrund der Wetterlage, mit schwierigen Schlammabschnitten gespickt. »Die Wetterverhältnisse waren sehr herausfordernd für unsere Teilnehmer – von Sonnenschein zu Windböen und schlussendlich starker Regen veränderte sich die Lage«, weiß Obmann Matthias Knaubert. »Wobei wir das Glück hatten, die Rennen der Klassen U5 bis U11 noch bei guten Wetterverhältnissen abwickeln zu können. Ab der U13 kamen die großen Herausforderungen Wind und starker Regen dazu. Der Kurs veränderte sich zu herausfordernden Schlammabschnitten, wie auch angesaugten Wiesenabschnitte.« Daher musste die Klasse ab U15 eine verkürzte Strecke fahren.

Starke Mannschaft, starke Leistung

Mehr als 60 Kinder kommen beim RV Bike-Service Scheffau wöchentlich zum Training, daraus hat sich ein Rennteam mit zehn Fahrern gebildet. »Sie sind motiviert, regelmäßig an MTB Rennen teilzunehmen«, beschreibt Matthias, der wie auch Vereinstrainer Stefan Bauer aktiver und erfolgreicher Mountainbiker war. »Daraus entstand der Wunsch, selbst ein Rennen in Scheffau zu veranstalten.« Ihr erstes Mountainbike-Rennen in Scheffau or

organisierten sie mit Erfolg. Wir hatten im Allgemeinen viele tolle Rückmeldungen die Gesamtorganisation betreffend – Anmeldung, Rennverlauf, Preisverteilung und Verpflegung liefen reibungslos ab. Wir dürfen es somit als gelungene Veranstaltung abhacken«, freut sich Michaela Exenberger-Knaubert, sie ist ebenso im Vorstand des Radvereins vertreten. »Wir alle wissen, nur wenn jedes Teammitglied sich voll und ganz für die Sache einsetzt, erzielt man diesen Erfolg.« Von Erfolg kann man allemal sprechen, aus dem eigenen Verein traten 40 Kinder an. Der 4-jährige Simon Kaufmann fuhr in der Klasse M U5 den Sieg ein, die 14-jährige Marie-Theres Knaubert erreichte den dritten Platz in der Klasse W U15. Die Ergebnisse des ersten Wilder Kaiser MTB Rennen werden bei zwei Kids Cups gewertet: dem »eldoRADo« Kidscup, bestehend aus acht Rennen in Tirol und Bayern, und dem MTB Cup Tirol, bestehend aus acht Bewerben in Tirol. »Es wird eine zweite Auflage insofern geben, wenn wir die Möglichkeit haben, das Rennen wieder am selben Ort zu veranstalten«, hört man aus dem Verein. »Vermutlich beginnt man im nächsten Jahr mit dem Straßenbau.«

»Im Verein wird das Radfahren von Grund auf aufgebaut.«

Stefan Bauer

RV Bike-Service Scheffau

Radfahren voll im Trend

Seit Juli 2017 wirkt der Radverein Bike-Service Scheffau in dem Ort. Um die hundert Mitglieder sind ihm seither beigetreten, darunter sind mehr als 60 Kinder aus den Gemeinden Söll, Scheffau und Ellmau. Warum der Verein solch einen Andrang verbuchen kann? »Kinder haben Lust auf Bewegung, das Radfahren ist wieder voll im Trend – auch die Gruppe der E-Biker boomt«. »Kinder brauchen Bewegung und sie bewegen sich gerne. Das wird uns wöchentlich bestätigt, sonst hätten wir nicht so viele Junge beim Training.« Die richtige Person, um die Freude an der Bewegung zu vermitteln, ist im Verein Trainer Stefan Bauer. »Er lebt das Radfahren mit allen Sinnen und wir denken, das ist der Weg, diese Sportart in unserer Gegend noch stärker zu etablieren.«

Text: Alexandra Embacher
Foto: Tobias Knaubert

Der Gipfel des Kaisers

Der Gipfel auf einen Schlag

»Wenn ich Take Five spiele von Paul Desmond, da geht den Menschen das Herz auf. Das mögen die Jungen und die Alten. Diese Musik bringt die Leit zomm, sie verbindet«, schwärmt Max Kucera mit glänzen- den Augen, wenn er von dem größten Hit seines Idols spricht. Dass Max jedoch mit verantwortlich für ein Stück Ellmauer Volksmusik Geschichte ist, wissen heute nur noch die Wenigsten.
Der dritthöchste Gipfel des Wilden Kaiser sticht aus den anderen etwas heraus, liegt er etwas vorgelagert zu der Gipfellinie des Wilden Kaisers. In weiterer Folge ist das Tuxeck unschwer zu erkennen. Zumindest den Grad vom Scheffauer, über das Tuxeck, bis zu den steilen Wänden bergab nach Ellmau sind ein unverkennbares Bild am Wilden Kaiser. Nachdem die beiden Gipfel nah beieinander liegen ist es logisch, sie mit einer Wandertour zu besteigen. Wir planen für die Runde einen Tag ein, der Abstieg durch das steile und zum Teil lose Geröll darf nicht unterschätzt werden. An heißen Tagen brennt die Sonne zudem ohne Gnade auf die Süd-West-Hänge der beiden Gipfel.

Der Start

Wir starten direkt beim Wanderparkplatz neben dem Gasthaus Jägerwirt. Über einen Forstweg geht es durch Wälder, an einem Bach entlang, Richtung Wegscheid-Niederalm. Wir queren den Bach über eine Brücke und gehen über eine Wiesenlandschaft weiter bergauf. Vorbei an der Wegscheid-Niederalm geht es parallel zum Bach Richtung Gipfel. Bei der Wegscheid-Hochalm wartet ein Brunnen mit frischem Quellwasser auf die Wanderer. Wir füllen unsere Flaschen noch einmal ganz voll, wer weiß wann wir wieder zu frischem Quellwasser kommen. Nach der Labestation geht es durch einen Wald und schließlich kreuzt der Anstieg den Wilden-Kaiser-Steig, der unterhalb der schroffen Wände von West nach Ost zieht. Nach einer kurzen Abstecher auf dem Steig führt der Weg rechts bergauf über lichtes Buschwerk Richtung Wasserfall. An heißen Sommertagen bietet der Wasserfall eine herrliche Erfrischung, er ist zudem ein imposantes Naturschauspiel und lädt zu einer Rast ein.

Die Tour geht weiter

Wir gehen rechts vom Wasserfall weiter, zum Teil über steile Pfade und durch dichte Latschenfelder Richtung Schneekar. Der Ausblick von hier oben ist imposant. Über den Köpfen thront der Treffauer und gegenüber liegen die sanften Berge der Kitzbüheler Alpen. Nach vielen steilen Kehren erreichen wir einen Felsrücken. Die Kletterrouten rechts hinauf sind von
Der Einstieg erfolgt über leichte Kletterei und mündet in den steilen und ausgesetzten Pfad, der sich über die herabfallenden Wände hinauf zum Gipfel zieht. Wir steigen über viele Serpentinen stetig bergauf, zum Teil an Latschenfelder vorbei, aber meist über offenes und schroffes Gelände. Der Gipfel kommt immer näher und über einen sanften Grasrücken erreichen wir wieder steiniges Gelände. Durch eine Felsrinne und über einen Grat kommen wir schließlich beim Vorgipfel an. Bis zum Treffauer sind es dann nur mehr ein paar Meter über leichtes Klettergelände.

Wer will kann den Abstieg entlang vom Gipfel wieder bergab zurück zum Auto gehen. Wir wählen aber Heimweg über das Tuxeck. Vom Gipfel aus ist das Tuxeck Richtung Süden gut erkennbar. Der Weg dahin führt über einen steinigen Pfad, zum Teil ausgesetzt mit einigen technischen Passagen. Schneller als erwartet stehen wir vor dem letzten Anstieg hoch zum Tuxeck. Über kurze Kletterpassagen, klettern wir die letzten Meter hoch. Geschafft! Der Gipfel steht imposant über dem Ort Scheffau. Von hier oben hat man eine komplette Sicht über den Wilden Kaiser, erste Reihe fußfrei.

Der Abstieg

Der Abstieg Richtung Tal ist nicht zu unterschätzen. Er folgt über einen schmalen Pfad, der sich nach links Richtung Wilder Kaiser-Steig zieht. Der Weg ist zum Teil rutschig und steinig. Durch die Geröllhalden kann man leicht ausrutschen. An schönen Sommertagen wird es hier ganz schön heiß, so scheint die Sonne unbarmherzig auf die felsigen Südwände des Wilden Kaisers und erwärmt diese.

Wir steigen vorsichtig den schroffen Steig bergab und kommen schließlich zum Wilden-Kaiser-Steig zurück, den wir Richtung Hintersteinersee gemütlich entlang wandern. Die letzten Meter zurück zum Auto sind für uns ein Genuss, die Bäume kühlen die Luft und die Bäche in der Umgebung begleiten uns bergab mit ihrem Rauschen. Nach gut sieben Stunden sind wir wieder zurück beim Auto. Die deftige Einkehr beim Gasthof Jägerwirt haben wir uns nach dem langen »Wandertag« auf jeden Fall verdient.

Text & Foto: Heiko Mandl