Klettern für Jung und Alt

Unter den hohen Wänden der Ellmauer Halt und den anderen steilen Wänden des Wilden Kaisers befindet sich ein kleiner aber feiner Klettergarten für Familien und Einsteiger. Nach einem kurzen Zustieg über die Gaudeamushütte warten zwei Felsen mit mehreren gut abgesicherten Routen im unteren Schwierigkeitsgrad auf die Kinder.
Gams oder Murmeltier? Die Entscheidung ist nicht leicht, wenn man am Fuße des Kübelkars steht. Dabei reden wir hier nicht von der Speisekarte der nahegelegenen Gaudeamushütte, sondern vom Kaiser-Klettergarten mitten im Kaiser-Massiv. Dieser besteht aus zwei imposanten Felsmassiven mit einer Höhe von jeweils 15 Metern. Der eine heißt Gamsfelsen, der andere Murmeltierfelsen. »Wir wollen zum Murmeltierfelsen«, schreien die
Kids auf meine Frage, welche der beiden Varianten wir denn nehmen sollten. Wir sind vor gut einer Stunde bei der Wochenbrunneralm aufgebrochen und zunächst über den gut ausgebauten Forstweg zur Gaudeaumshütte gewandert. In unseren Rucksäcken haben wir die Klettersachen schon zu Hause fein säuberlich verstaut, gemeinsam mit einer deftigen Jause und genug zum Trinken.

Nach einer halben Stunde haben wir die Gaudeamushütte erreicht, doch von den Kletterfelsen war weit und breit nichts zu sehen. Allein die steilen und mehreren hundert Meter hohen Wände der Karlspitze waren von dort nicht zu übersehen. Weiter, Richtung Kübelkar, zeigten uns die ersten Wegweiser zum Kaiser-Klettergarten – und siehe da, zwischen den Laubbäumen und Latschenfeldern blickte der erste der beiden Felsen raus.

»Das Klettern am Wilden Kaiser ist atemberaubend schön!

Susanna Berner

Nico Nahlik, Nachwuchs-Kletterer

So verbringen wir hier den Vormittag und versuchen uns an den schwierigen Routen im rechten Teil der Wand. Nachdem unsere Hände nach drei Stunden Klettern kraftlos bis zum Boden hängen, packen wir unsere Klettersachen in den Rucksack und verbringen den heißen Sommertag am Fuße des Wilden Kaisers. Wir gehen zurück zur Gaudeamushütte und füllen unsere leeren Speicher mit Kaiserschmarrn und Apfelsaft. Während wir Eltern in der Sonne die alpine Ruhe genießen, spielen die Kinder in der Wiese und in den Wäldern. So vergeht die Zeit im Nu und schneller als wir denken, neigt sich die Sonne Richtung Horizont. Es ist Zeit um aufzubrechen. 30 Minuten Fußmarsch steht uns noch bis zum Parkplatz bevor. Ein wundervoller Tag am Wilden Kaiser neigt sich dem Ende zu. Eines ist sicher: Wir kommen wieder.

Text & Foto: Heiko Mandl

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