Eisige Kunst
»Eigentlich ist es ganz einfach, du schneidest alles Überflüssige weg...«
Reinhard Meilinger, Going
Das Geheimnis liegt in 360 Grad
Vor dem Haus steht ein Steinadler. In Feinarbeit hat Reinhard jede einzelne Feder in den Holzstamm geschnitzt. Eine Arbeit von zwei bis drei Wochen. Noch fehlt die Sitzbank, die zum Adler gehört. Ist die angepasst, geht sein neuestes Werk nach Deutschland zu einem Eintracht-Fan, der bereits einen Adler von ihm besitzt. »Den herzugeben schmerzt schon etwas, da er auch gut in unseren Garten passen würde«, lacht Reinhard. Holz ist neben Schnee das zweite Lieblingsmaterial des Goingers, wenn es ums Schnitzen geht. »Der Unterschied zwischen den beiden Materialien liegt im Widerstand, den das Material bietet. Wenn du Schnee verwendest, musst du vorarbeiten, den Schnee mit einer Schneefräse fräsen, damit er feiner wird und über Nacht einschalen, damit er etwas friert.
Beim Holz sind dagegen immer wieder Äste oder Maserungen, die die Arbeit erschweren.« Aber egal welches Material, letztlich ist Schnitzen für den Goinger wie eine Sucht. »Zuerst hast du nichts, also nur den Stamm oder Schneeblock. Dann fängst du an, siehst dein Werk entstehen und damit kommt der Spaß an der Sache und du hörst nicht mehr so schnell auf. Aber, selbst wenn es dir noch viel Spaß macht, nach ein paar Stunden wird es anstrengend, da du ständig in 360 Grad denken musst.«
Lucky Luke und der Saloon
Text: Adriane Gamper FOTO: GPhoto/Martin Guggenberger
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