Ein Mann , ein Hut , ein Sax
Man kennt ihn gut, den charmanten Mann mit Hut, der voller Leidenschaft seinem Saxophon die herrlich schwin genden und vibrierenden Töne der Jazz und Soul Musik entlockt. Ob an Hotelbars, Kunstaustellungen, Geburts- tagsfeiern und Jubiläen, überall ist Max Kucera anzutreffen. Woran das liegen kann? »Ich weiß es nicht, es ist einfach eine tolle Entwicklung und ich bin ext rem zufrieden!« lächelt Max mit einem leichten Schulterzucken. »Vielleicht liegt es daran, dass das Saxophon mo- mentan so wahnsinnig ›in‹ ist. Es ist einfach ein tolles Instrument. Ich bin ja heut noch verknallt in mein Sax!« versucht der Vollblutmusiker seinen Erfolg zu beleuchten. Und sieht man ihn sich heute so an, so kann es einem zugegebener Weise schon schwer fallen, sich Sax Max, wie er auch genannt wird, in Lederhosen vorzustellen. Doch warum das Pferd von hinten aufsatteln? Fangen wir von vorne an:
AN DER TÜR STANDEN DREI MANDA
Im Kopf des gebürtigen Grazers spielte die Musik stets die erste Geige. Nacheiner klassischen Ausbildung der Klarinette bei Professor Waldstätter in Graz, ging er zur Militärmusik. Direkt danach zum Profimusiker zu werden, war allerdings nie der Plan, »aber eines Tages hat es an der Tür geläutet und da standen drei ‚Manda‘, die dringend einen Saxophonisten suchten für ein Engagement am Ossiacher See. Sie zeigten mir die Verträge für die ganze Saison und die Gage, … das hat mir so imponiert und so wurde ich mit zweiundzwanzig Jahren zum Berufsmusiker.« In den folgenden zehn Jahren tingelten sie als Band »Silvermoon« durch ganz Europa. Die Musik führte sie von Österreich nach Deutschland, Italien, Holland, ja selbst in Warschau und Panama hatten sie Auftritte. »Damals in den 70er und 80er Jahren«, weiß Max zu erzählen, »da haben die großen Hotels viel Wert auf die Musik gelegt und größere Gruppen in fixen Engagements über ganze Saisonen beschäftigt, damit diese täglich die Gäste unterhielten.«AlsMax von der Zeit im Schlosshotel Velden am Wörthersee spricht, gerät er ins Schwärmen: »Einfach ein Traum, das war eins meiner schönsten Engagements!«
ES WAR WIE IN EINEM ROMAN
MAN MUSS FLEXIBEL SEIN
DAS IST EIN REIFEPROZESS
IMMER AUF DER SUCHE
Text: Simone Embacher
Foto: GPhoto/Martin Guggenberger