Querdenker am Start.

Mit einem Spiel an sich hat die First Lego League wenig zu tun. Es geht um Strategie, Umdenken und Kooperation in der Gruppe. Die Neue Mittelschule Söll Scheffau schickt bereits seit elf Jahren Teams zu dieser Herausforderung – mit großem Erfolg, wie die Teilnahme am »FLL Open International Türkei« der aktuellen Gruppe zeigt.
Bei der First Lego League finden junge Techniktalente eine Bühne, um ihr Können zu zeigen. Da technikaffine Schülerinnen und Schüler an der NMS Söll Scheffau nicht rar sind, formierte sich für den internationalen Wettbewerb
2018/19 unter dem bewährten Namen »The funny SAPROBOTS« ein Team aus neun Jugendlichen quer aus den Klassen. Je nach Kompetenz teilten sie in der Gruppe die Aufgaben auf. »Die einen haben bei der Forschungspräsentation
mitgeholfen, die anderen haben sich bei der Programmierung des Roboters eingebracht«, erinnert sich Salina Lackner, sie war Teil des Wettbewerbsteams. Beigebracht haben sich die Schülerinnen und Schüler das Wissen und Können für die Lego League größtenteils autodidaktisch, Hilfe bekamen sie dabei von den Coaches Anna Gräber, Carmen Bichler, Peter Koller und Dietmar Lackner.

Mit Geschick ans Ziel

Die First Lego League (FLL) ist ein internationaler Contest und gilt als der weltgrößte Forschungs-, Roboter- und Teamwork-Wettbewerb für 9- bis 16-Jährige. In der vergangenen Saison stand die FLL unter dem Thema »Into Orbit« und ist in vier Kategorien eingeteilt. Punkte gab es für den Bau und die Programmierung eines Roboters (Robot-Design), die Lösungsfindung zu einer selbst erforschten Problemstellung zum Thema (Forschungsprojekt), vorhandenes Teamwork und dem Robot-Game, das auf einem 2,5×1,5 Meter großen Spielfeld ausgetragen wird. Dort müssen in nur 150 Sekunden möglichst viele der 15 vorgegebenen Aufgaben vom Roboter selbständig erledigt werden. »Der Wettbewerb ist daher multidisziplinär, es gibt für alles Schwerpunkte«, beschreibt Dietmar Lackner. »Nach diesen Kategorien haben auch wir Coaches uns aufgeteilt. Anna Gräber und Carmen Bichler waren beispielsweise für die Performance bei der Präsentation zuständig.« Beim Teamwork trainierte man ebenso. Mit spontanen Aufgaben wurden das Team vor neue Herausforderungen gestellt, die es gemeinsam zu lösen galt. »Wir begannen uns ab August vorzubereiten, im November bestritten wir den ersten Wettbewerb«, setzt die Schülerin fort. Beim Regionalwettbewerb in Innsbruck schnitt die Gruppe hervorragend ab und wurde Champion in Tirol. Dieser erste Platz verschaffte ihnen den Sprung nach Bad Radkersburg zum Österreich-Finale, mit einem zweiten Rang absolvierten sie diese Herausforderung und sicherten sich so das Ticket für den dritten Bewerb: dem zentraleuropäischen Finale in Bregenz. »Wir schafften es zwar nicht mehr auf die vordersten Ränge, aber wurden trotzdem zum ›Open International‹ in der Türkei eingeladen«, sagt sie. Und damit durften »The funny SAPROBOTS« als eines von 82 Teams aus aller Welt an den Start gehen und den Wettbewerb bestreiten. »Das ist unglaublich, was alles bereits in so jungen Schülerinnen und

Wettbewerbsteam
»The funny SAPROBOTS« 2018/19:
Jona Waldauf
Patrick Exenberger
Thomas Feiersinger
David Galvacsi
Simon Vögele
Philipp Treichl
Salina Lackner
Lara Winter
Sophie Treichl

Schülern schlummert«, beschreibt die Direktorin der NMS Anna Gräber. »Vor allem muss das Team sowohl die Forschungsarbeit als auch die Fragen der Jury ad hoc beantworten, und das ab der dritten Runde in englischer Sprache. Das alleine ist schon eine ziemlich große Herausforderung für das Team, welche aber durch die große Spracherfahrung von Carmen Bichler bewältigt werden konnte.« Im Übrigen war die Teilnahme in der Türkei nur durch die großzügige Unterstützung der Sponsoren möglich, für die sich »The funny SAPROBOTS« nochmal ausdrücklich bedanken möchten.

Wissenschaft vereint

Kinder und Jugendliche in frühen Jahren für Naturwissenschaft und Technik begeistern, die Entwicklung von Teamgeist bei den teilnehmenden Gruppen fördern und Kinder und Jugendliche anspornen, komplexe Aufgaben kreativ zu lösen – das sind die primären Ziele der First Lego League. »Mir gefällt aber auch, dass die Kinder in den Soft Skills besonders viel lernen können«, spricht Dietmar Lackner an, er unterstützt das Team als Privat- und nicht als Lehrperson. »Das sind unter anderem Teamfähigkeit, Aufgabenbewältigung, Strukturiertheit in der Arbeit – da können die Kinder viel für das weitere Leben mitnehmen.« Auch Peter Koller ergänzt: »Beim Wettbewerb gibt es eine Philosophie. Es kommt darauf an, dass die Teammitglieder die sechs Grundwerte Entdeckung, Innovation, Wirkung, Inklusion, Teamwork und Spaß bereits in der Vorbereitungszeit verinnerlichen und auch leben.« Und vor allem der Spaß an der Sache ist entscheidend und darf nicht zu kurz kommen. Den haben »The funny SAPROBOTS« gemeinsam mit ihren Coaches. Und so konnten sie sich den beachtlichen 13. Platz im »Robot-Game« in der Türkei sichern. Motiviert von den vergangenen Erfolgen ist das Team in neuer Zusammensetzung bereits in die nächste Saison mit dem Thema »City Shaper«  gestartet.
TEXT: Alexandra Embacher FOTO: Anna Gräber, Carmen Bichler, Peter Koller und Dietmar Lackner

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