Schlafen unterm Sternenhimmel

Der Kindheitstraum von Ingrid Flora Hochfilzer lässt Bäume durch ein Haus wachsen. In luftiger Höhe, mit einem einzigartigen Highlight auf Rollen im Schlafzimmer, überrascht seit kurzem ein Baumhaus in Ellmau.

Schlafen unterm Sternenhimmel

Die Treppen führen nach oben. Zwischen den Holzstreben hindurch. In 4,5 Metern Höhe öffnet sich schließlich die Tür zu einem exklusiven Naturwohnerlebnis. Ein Haus in luftigen Höhen ganz aus Holz, in dessen Innerem man den Bäumen hautnah beim Wachsen zusehen kann. Das Baumhaus von Ingrid Flora Hochfilzer, das mitten in Floras Garten der Alpenpension Claudia in Ellmau steht. Ein 45 Quadratmeter großer Rückzugsort auf Holzstreben, verkleidet mit Altholz, von oben bis unten begrünt und bepflanzt. Zwischen den Streben wartet eine erste Wohlfühlinsel mit zwei Schwebebetten. Unikate mit dem Namen Flywood, entworfen und gebaut von Andreas Feigl. Das Tüpfelchen auf dem »i« des Baumhauses ist das urige Doppelbett mit Special Effect, wie die Baumhausherrin Ingrid Flora Hochfilzer verrät.
Foto: Kornelia Hoschek

Traum trifft auf Luxus

»Ich habe es schon als Kind geliebt, in der Natur zu sein. Mein absoluter Traum war immer ein Baumhaus, in das ich mich zurückziehen, meinen Tagträumen nachhängen, lesen oder einfach nur den Blick ringsum genießen kann. Am schönsten habe ich mir immer das Schlafen unter freiem Himmel ausgemalt«, blickt Ingrid Flora Hochfilzer zurück. Den Kinderschuhen ist die Ellmauerin entwachsen, ihr Traum vom Baumhaus aber blieb. »Natürlich hat er sich etwas gewandelt, denn ganz ehrlich, zu meiner Natursehnsucht ist der Genuss von Luxus gekommen«, schmunzelt sie. Eine Kombination, die bei ihrem Künstler- bruder Andreas Feigl auf offene Ohren traf, seine Phantasie beflügelte und zu einem phantastischen Ergebnis führte.

»Das Baumhaus vereint Naturliebe und Luxus mit dem Bett unter den Sternen als Krönung.«

Ingrid Flora Hochfilzer, Baumhaus Hotel Hochfilzer am Wilden Kaiser

Zu den Sternen rollen

»Unser Planer Oswald Hölzl und die ausführende Firma Hölzl Holzbau haben Andreas Feigls Ideen perfekt umgesetzt und so gebaut, dass den schönen Bäumen in der Mitte des Hauses nichts passierte«, erklärt Ingrid Flora Hochfilzer, während sie ins Schlafzimmer geht und die großen Schiebetüren gegenüber dem Doppelbett öffnet. Kühle Abendluft strömt herein. Die letzten Sonnenstrahlen streifen den Wilden Kaiser. Ein leichter Schubs und das Bett setzt sich in Bewegung, rollt nach draußen auf die Terrasse. »Das ist mein persönliches Highlight. Das Bett auf Rollen kann direkt auf die Terrasse geschoben werden, wodurch einer Nacht unter dem Sternenhimmel mit Blick auf die Bergwelt ringsum und einer großen Portion Luxus nichts mehr im Weg steht.«

Wir bedanken uns herzlich bei den ausführenden Firmen.

Kontakt
Hotel Hochfilzer
Dorf 33
A – 6352 Ellmau
T +43 5358 2501
M info@hotel-hochfilzer.com
W www.hotel-hochfilzer.com

Regionaler »Guten Morgen«

Regionaler »Guten Morgen«

Lebensmittel aus der Region geben bei der Kaiser Lounge und bei der Tirol Bar & Grill den Ton an. Das Highlight in luftigen Höhen ist ein ganz und gar regionales Guten Morgen, Frühstück. Doch nicht nur am Teller geben Genüsse aus dem Umfeld den Ton an, auch die Tiroler Bar & Grill Küche im Tal selbst präsentiert sich »regionalisiert«.
FOTO: Martin Guggenberger, Bergbahn Eigenfoto
Das Frühstück am Berg ist bunt gemischt. Speck vom Ager in Söll, Käse aus der Niederndorfer Käserei Plangger. Eier vom Bauern von nebenan. Wer auf Entdeckungsreise geht und der Herkunft der Köstlichkeiten folgt, wird aus der Kaiserregion nicht hinaus kommen, denn beim Regionsfrühstück der Kaiserlounge kommen nur Produkte aus dem Umfeld auf den Tisch. Ein besonderer Guten Morgen Genuss auf rund 1.500 Meter Höhe. »Unser Fokus liegt ganz klar auf Spezialitäten aus der Region. Und das nicht nur beim Frühstück. Auch unser Fleisch kommt beispielsweise aus dem unmittelbarem Umfeld«, erzählt Gastrochef Mario Patscheider. Sein Bekenntnis zum Genuss aus dem Umfeld führt ihn dabei immer wieder durch die Dörfer ringsum, laufend auf der Suche nach neuen Köstlichkeiten.

Regionale Kochkunst

Auch im Tal, in der Tirol Bar & Grill setzt das Team auf Regionalität, und das nicht nur am Teller. Mit Franz Dorfer schwingt ein Spitzenkoch aus St. Johann den Kochlöffel, was zu spannenden Fusionen aus Tiroler Spezialitäten und internationaler Küche führt. Auf das optische Highlight durch den Ende 2018 fertiggestellten Umbau des Lokals folgt so nun ein kulinarisches, das unter anderem in Schlutzkrapfen, gefüllt mit selbstgepflückten Steinpilzen, seine Vollendung findet.

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Weissachgraben 5
6352 Ellmau
T (Tirol Bar & Grill) 05358 2320132
T (Kaiser Lounge) 05358 2320260
M dertraum@bergkaiser.tirol
W www. bergkaiser.tirol

Das Kinoprogramm: Kaiserlich

Das Kinoprogramm: Kaiserlich

Ein Kino am Berg wirft bei manchen wohl Fragezeichen auf. Vor allem, wenn er von dem Kinoprogramm hört. Natur und nichts als Natur, live und in Echtzeit. Am Astberg liefert das Kaiserkino ein kaiserliches Erlebnis fernab vom Alltag.

FOTO: GPHOTO / Martin Guggenberger

Freiheit spüren, Kraft tanken

»Es gibt wohl kein besseres Programm als die Natur selbst. Vor allem hier heroben am Goinger Astbergsee, dem Spiegel des Kaisers. Die berühmten Felsformationen direkt gegenüber präsentieren sich immer wieder anders. Je nach Tageszeit und Wetter. Für Abwechslung In der Ferne zirpen die Grillen. Ein sanfter Windhauch streicht über den Arm. Ruhe. Der Blick geht in die Ferne, verliert sich im blauen Himmel, um kurz darauf von den markanten Gipfeln des Wilden Kaisers gefangen genommen zu werden. Bis ein zartgelber Schmetterling vorbeiflattert und kurzfristig die Hauptrolle übernimmt im Kaiserkino. Die neueste Attraktion am Astberg erfüllt eigentlich keinen der Punkte, die man mit einer Attraktion in Verbindung bringt. Keine Action. Kein Entertainment. Ruhe und Entspannung geben hier auf den vier Plateaus, die sich an die steile Almwiese schmiegen, den Ton an und gerade das macht das Kaiserkino aus. Durchatmen. Ankommen. Aufatmen. »Unser Ziel war, einen Gegenpol zu den bunten Erlebniswelten ringsum zu schaffen. Eine Oase der Entspannung und Entschleunigung«, erzählt Prok. Johannes Winkler. Vier Plattformen, ganz aus Holz, mit Holzliegen und einem kleinen Sitzbereich darauf. ist in unserem Kaiserprogramm damit auf jeden Fall gesorgt«, lacht Johannes Winkler. Zu kurz kommt am Astberg natürlich auch nicht der Spaß. So erwarten seit dem Vorjahr große und kleine Kinder auf der Pony Alm Astberg Ausritte mit kaiserlichem Panorama. Das Kaiserkino und die Pony Alm sind nur mit dem Sessellift der Astbergbahn erreichbar.

Kontakt
Astberg Pony Alm
Marchstr. 53
6353 Going / Tirol
T 05358 2442
M info@astberg.at
W www.astberg.at

Auf die Alm zum Ball

Auf die Alm zum Ball

In eine wahre Ball-Location verwandelte die Landjugend Ellmau im vergangenen Jänner die Wochenbrunner Alm in Ellmau auf rund 1080 m Seehöhe. Mit Dirndl und Lederhose hieß es ab in die Berge zum Landjugendball. Eine Einladung, der unzählige Besucher folgten, weit mehr als erwartet. Sowohl aus dem Bezirk Kitzbühel als auch aus dem Bezirk Kufstein erschienen Landjugend-Abordnungen, wodurch sich das Event zu einem riesigen Treffpunkt der beiden Regionen entwickelte. Letztlich wurden sogar zwei Zubauten errichtet, um dem Besucheransturm gerecht zu werden. Für die perfekte Feierstimmung sorgten die »Granaten«, die auf der Wochenbrunner Alm so richtig Gas gaben.
TEXT: GPHOTO: GPhoto/Günther Fankhauser

Feuerwehr bittet zum Tanz

Feuerwehr bittet zum Tanz

Zum 23. Mal lud die Freiwillige Feuerwehr Going in diesem Jahr zum längst legendären Feuerwehrball. Unzählige Stammgäste waren mit dabei, darunter natürlich auch der Goinger Bürgermeister Alexander Hochfilzer und sein Vizebürgermeister Bernhard Foidl. Begehrt waren einmal mehr die Tombolalose, um einen der Preise, gesponsert von heimischen Unternehmen, zu ergattern. Kulinarisch wurde die Tradition erweitert. Neben Schweinsbraten und Backhendl standen erstmals Pressknödl mit Kraut auf der Karte. Das Essen wurde dabei wieder vom Gasthof Stanglwirt zur Verfügung gestellt.
Foto: GPHOTO/Günther Fankhauser

Hoch zur Hinteren Goinger Halt

Hoch zur Hinteren Goinger Halt

Die Tour zur Hinteren Goinger Halt gehört zu den beliebtesten Wanderrouten im Wilden Kaiser. Technisch nicht zu anspruchsvoll und bis auf ein, zwei Schlüsselstellen, die drahtseilgesichert sind, ist der Aufstieg auch für Wanderer ohne große alpine Erfahrung zu bewältigen.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO/Florian Egger
Ausgangspunkt der Tour ist die Wochenbrunneralm (1087 m), die über eine Mautstraße von Ellmau aus zu erreichen ist. Vom Parkplatz aus führt ein gut ausgebauter Wanderweg in Richtung Gaudeamushütte (1263 m). Man geht über Almwiesen in nördlicher Richtung bergauf und trifft nach ca. 45 Minuten bei der Gaudeamushütte ein. Schon auf den letzten Kehren vor der Alm kann man auf linker Seite weit oben die schroffen Wände und die Schotterhalden des Ellmauer Tors erkennen.
Die Gaudeamushütte liegt am Rande eines Mischwaldes und ist eine gern gesehene Einkehrmöglichkeit bei Wanderern. Sie ist auch die letzte Möglichkeit einzukehren, ab jetzt ist man auf sich alleine gestellt! Tipp: Der südlich gelegene Aufstieg und die Felsen weiter oben lassen einen an schönen Sommertagen auf der Tour ganz schön ins Schwitzen kommen. Unbedingt genug Flüssigkeit mitnehmen, es gibt auch nur ganz wenige Quellen und Bäche zum Auffüllen der Trinkflaschen. Von der Gaudeamushütte führt der Wanderweg weiter bergauf das Kar hinauf. Zuerst geht es noch über Almen, etwas später mischen sich immer mehr Latschenfelder dazu, bis man gänzlich zwischen den Berggewächsen hindurch seinen Weg bergauf sucht.
Zur Ruhe kommt man hier nicht, die vielen Dohlen haben schon längst herausgefunden, dass es von dem einen oder anderen Wanderer ein Brotkrümel oder Wurstblatt gibt, dementsprechend hartnäckig sind sie bei ihren Bettelattacken. Gleich direkt auf der anderen Talseite kann man gut die sanften Hügel des Hartkaisers und der Hohen Salve erkennen, im Winter eine beliebte Skiregion und auch im Sommer führen gemäßigte Wanderwege auf die grünen Gipfel. Der Weg zur Hinteren Goinger Halt führt uns aber nach Osten bergauf. Man kann den Gipfel von hier aus schon erkennen. Die Hintere Goinger Halt ist sicherlich einer der leichteren Gipfel im Wilden Kaiser, wobei der Aufstieg vom Ellmauer Tor nicht zu unterschätzen ist. Zuerst geht es über felsiges Gelände zur Anstiegskante und dann weiter über einen Schotterhang querend zur »Schlüsselstelle« des letzten Teiles, einer gesicherten Stelle über ein paar Felsen. Man kommt schließlich an einem felsigen Grat an und hält sich danach links, geht über ein paar felsige Stufen und kommt schließlich zum Gipfelkreuz der Hinteren Goinger Halt. Der 360-Grad-Rundumblick kann von der gegenüberliegenden Fleischbank und dem Totenkirchl bis hinüber zum Zahmen Kaiser und den Chiemgauer Alpen und Richtung Süden bis zum Alpenhauptkamm mit den Hohen Tauern schweifen. Bergab geht es wieder den Aufstieg entlang zum Ellmauer Tor.
Langsam steigt man Serpentine über Serpentine bergauf und plötzlich steht man unter den ersten Geröllhalden, die sich vom Ellmauer Tor hinunterziehen. Zum Teil teilt sich der Weg und man kann sich seine ideale Variante raussuchen, aber im Endeffekt führen alle Wege in eine Richtung: nämlich bergauf. Der Aufstieg orientiert sich schließlich auf die linke Seite des Kars und es kommt bei einem Felsen die einzige Weggabelung auf der Route. Nach links über einen steilen Hang geht es zur Gruttenhütte – hier nimmt man aber die rechte Abzweigung, die sich über eine Geröllhalde Richtung Karmitte hinüberzieht. Nach der ersten Querung kommt am Ende ein drahtseilgesicherter Übergang, der ein wenig ausgesetzt ist, technisch aber leicht zu bewältigen ist.
Hinter der Felsstufe tut sich der direkte Blick zum höchsten Punkt des Kars auf. Die grüne Vegetation hat sich spätestens hier verabschiedet und man geht über zum Teil sehr loses Geröll – Achtung Rutschgefahr – weiter bergauf. Die letzten Serpentinen ziehen sich fast gänzlich durch die gesamte Karbreite und gegen Ende hin wird der Weg auch noch etwas steiler. Zum Teil können sich hier auch noch Schneereste befinden, die durch Lawinen und Einwehungen fast den ganzen Sommer über liegen bleiben. Nach fast drei Stunden Aufstieg erreicht man schließlich das Ellmauer Tor. Spektakulär ist hier der Ausblick nach Süden und auf die Felsen der Fleischbank, die einige der bekanntesten Kletterrouten des Wilden Kaisers beherbergen. Wenn man genau hinsieht, kann man die bunten Hosen der Kletterer in der Wand erkennen. Hier wurde schon oft Klettergeschichte geschrieben. Reinhard Karl und Helmut Keine zum Beispiel. Mit der Begehung der Pumprisse im Jahre 1977, mitten in der berühmt-berüchtigten Fleischbank, hat der Freidenker den Schwierigkeitslevel im Freiklettern nach oben geschraubt. Sie sind zum ersten Mal den 7. Schwierigkeitsgrad geklettert, und mit dem Namen Reinhard Karl gehen auch der Wilde Kaiser und seine Routen in die Bergmemoiren ein.
Zurück geht es wieder das Kar bergab zur Gaudeamushütte. Aufpassen sollte man beim Abstieg auf alle Fälle, bei dem losen Schotter verliert man schnell die Kontrolle. Man kann über die Schotterhalden den Weg auch direkt abkürzen und sich die Serpentinen sparen. Auf der Hütte angekommen hat man sich seinen Kaiserschmarren redlich verdient, nach einer Rast nimmt man schließlich die letzten Meter bis zum Parkplatz der Wochenbrunner-alm in Angriff.

Buchinfo:
Bruckmann Wanderführer.
Zeit zum Wandern Wilder Kaiser. 50 Wanderungen, Bergtouren und Ausflugsziele im Kaisergebirge, Wilder Kaiser. Mit Wanderkarte zum Herausnehmen.

Autor: Heiko Mandl
Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Bruckmann Verlag GmbH Auflage: 1 (27. Mai 2019)
ISBN-10: 3734313279
ISBN-13: 978-3734313271

Exklusive Wirtschaftsspuren am Hartkaiser

Exklusive Wirtschaftsspuren am Hartkaiser

Eines der exklusivsten Sideevents im Rahmen des Hahnenkammrennens fand auf der Hartkaiserlounge in Ellmau statt. Ausschließlich geladene Gäste aus insgesamt 14 Nationen feierten bis in den frühen Morgen. Schon die An- und Abreise war ein einmaliges Erlebnis.

TEXT: GPHOTO: GPhoto/Günther Fankhauser

Weisswurst die 29.

Weißwurst die 29.

Brezen, Weißwürste, Promis und viel gute Laune waren einmal mehr die Zutaten für die legendäre Weißwurst- party beim Stanglwirt. Zum 29. Mal läutete heuer ganz traditionell die 400 Jahre alte Stanglwirts-Glocke die kunterbunte Party ein. Promis wie Arnold Schwarzenegger samt Freundin Heather Milligan und Tochter Christina, Andreas Gabalier oder auch Skilegende Stephan Eberharter ließen sich das kulinarische Event nicht entgehen. Doch nicht nur ausgelassene Stimmung war an diesem Abend angesagt. Eine Minute lang herrschte absolute Stille, als die versammelte Gesellschaft der Rennfahrerlegende Niki Lauda und Weißwurstparty-Gründer Toni Holnburger gedachte, die beide im Vorjahr verstorben waren.
TEXT: GPHOTO: GPhoto/Günther Fankhauser

Flüssiger Genuss

Flüssiger Genuss

Nach 2019 machte auch in diesem Jahr Döllerers Weintournee wieder im Hotel Kitzhof Mountain Design Resort Station. Mit im Gepäck: an die 200 verschiedenste Weine. Rund 40 Winzer aus dem In- und Ausland präsentierten in dem exklusiven Rahmen ihre flüssigen Köstlichkeiten. Ein Angebot, das sich die Gastronomen der Region nicht entgehen ließen. Bereits am Nachmittag verkosteten etwa 200 Gäste, darunter das Who is Who der Gastro- und Weinszene, die besondere Weinauswahl. Am Abend hieß es bei dem sechsgängigen Galamenü für 120 Genussspechte dann noch weiter gustieren und verkosten.
Text: Adriane Gamper Foto: Eigenfoto

Lorenz Büffel

Ein Bier von Lorenz Büffel

Sein Après-Ski-Hit »Johnny Däpp« machte Ballermann-Star Lorenz Büffel so richtig bekannt. Eher unbekannt, aber nicht weniger unterhaltsam war sein Einstieg in die Party-Szene. Es war einmal vor 18 Jahren ein Kellner namens Stefan Scheichel, der eine Saison hindurch im Pub 66 in Ellmau für so einige Verwirrung sorgte.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Günther Fankhauser, Eigenfotos
»Oh, ich war vermutlich der schlechteste Après-Ski-Kellner aller Zeiten«, Lorenz Büffel alias Stefan Scheichel lacht spitzbübisch. »Wenn ich daran denke, was mir alles passiert ist, wird mir ganz anders. Das glaubst du gar nicht, was damals los war.« Der gebürtige Niederösterreicher und Ballermann-Star, der jetzt in Lüneburg lebt, arbeitete 2002 eine Saison lang im Pub 66. Eine prägende Zeit für ihn, die ein Wegweiser für seine Karriere sein sollte und die er genau drei simplen Worten verdankt: Urlaub. Paradies. Deutsch.

Cuba Libre gesucht

»Es fing ganz harmlos an. Ich hatte bei der ÖBB eine Lehre zum Maschinenschlosser, Dreher und Schmied absolviert und machte meinen Lehrabschluss.« Bis dorthin lief alles normal, doch drei Tage später tritt er eine Lawine in Gang. Er kündigt. »Ich wollte einfach weg. Ja, und dann stand ich da und überlegte, was ich arbeiten könnte. Lach nicht, aber ich habe einfach drei Wörter in eine Internetsuchmaschine eingegeben. Urlaub, Paradies und Deutsch. Das erste das er schien, war die Anzeige eines Clubs in Senegal und dort habe ich mich einfach als Animateur beworben.« Stefan erhält den Job, doch bevor es nach Westafrika ging, galt es noch einige Monate zu überbrücken. Stefan beschloss kurzerhand, schon einmal etwas Erfahrung zu sammeln. »Zugegeben ich war schon etwas blauäugig. Jedenfalls startete ich die nächste Suche im Internet und stieß auf die Annonce des Pub 66 in Ellmau. Sie suchten einen Kellner für die Wintersaison. Das war in meinen Augen die perfekte Einstimmung auf Senegal.« Stefan meldet sich beim Pub 66 und prahlt mit seiner nicht existierenden Kellner-Erfahrung. »Zugegeben, da habe ich schon aufgeschnitten, aber ich dachte mir, so ein bisschen Getränke ausgeben in einer Après-Ski-Bar kann nicht so schwer sein. Denkste. Das ist ein knochenharter Job. Und dass ich von der Arbeit so gar keine Ahnung habe, das wurde Hedi und Sigi, die damals das Lokal führten, schon nach ein paar Minuten klar«, erzählt Stefan herzhaft lachend. »Weder wusste ich wie man Bier zapft noch was ein Cuba Libre ist. Ich hab allen Ernstes nach einer Flasche gesucht, anstelle zum Mixer zu greifen.« Doch der heutige Ballermann-Star gibt nicht auf, zieht seinen Kellnerjob durch, mit allen Pannen, die in seinem Fall dazu gehörten.

»Ich war so schlecht, ich glaub so mancher gab mir ein Mitleidstrinkgeld.«

Stefan Scheichel, alias Lorenz Büffel

Scherben bringen Frühschichten

»Als ich in der vergangenen Wintersaison nach Ellmau fuhr, ist mein Kopf fast explodiert vor lauter Erinnerungen, die plötzlich auftauchten. Und dann erst die Landschaft. Ich war an wunderschönen Plätzen. Palmenstrände, türkisblaues Meer. Aber dieser Blick auf den Kaiser hier in Ellmau, der ist unfassbar schön.« Den dritten Winter in Folge schaute Stefan heuer im Pub 66 vorbei, um alte Freunde zu treffen und Partystimmung zu verbreiten. »Allen voran komme ich aber natürlich wegen meinen damaligen Chefs und deren Tochter Stefania. Alle drei wurden für mich damals vor 18 Jahren in kürzester Zeit zu einer zweiten Familie.« Das war auch der Grund, dass Stefan damals vor 18 Jahren durchbiss und blieb. »Dass Hedi und Sigi mich dagegen nicht rauswarfen, obwohl sie bemerkten, was für ein schlechter Kellner ich war, lag vermutlich an meinen Entertainmentqualitäten. Wobei nicht alle Showeinlagen, die für Aufmerksamkeit sorgten, gewollt waren. Zum Glück hat niemand gezählt, wie viele meiner Tabletts auf der Tanzfläche landeten. Mein Serviertalent habe ich irgendwie nie entdeckt.« Deshalb wird Stefan damals auch nach kurzer Zeit vorrangig für die erste Schicht eingeteilt, während der noch weniger los ist. »Weshalb ich auch nicht so viel zerstören konnte.«

Geschätzte Rechnung und Mitleidstrinkgeld

Ein Problem, das jedoch selbst am frühen Abend blieb, waren die Abrechnungen. »Ui, davon rede ich besser gar nicht«, kommt es schmunzelnd. Das Kassieren dauerte bei Stefan nämlich mitunter etwas länger. Etwas viel länger, wie er gesteht. »Was soll ich sagen, mit der Zeit meinten die Gäste, die meine Rechenkünste kannten, ganz lapidar: schätz bitte einfach. Was ich auf jeden Fall immer hatte, war viel Trinkgeld. Ich glaub unsere Gäste hatten einfach Mitleid mit mir«, ergänzt er augenzwinkernd. »Hier im Pub 66 entdeckte ich auf jeden Fall mein Showtalent und meine Liebe zu Partys. Das Ellmauer Lokal hat mich und meinen Lebensweg entscheidend geprägt.«

Das große Schlemmen

Das große Schlemmen

Fünf Spitzenköche aus Scheffau, ein Gastkoch aus der Schwoich, eine Koch-Überraschung aus dem deutschen Fernsehen. Dazu Gin, Champagner, Bier, Wein und Martini. Genusshütten aus Holz, umrahmt von einer äußerst gechillten und edlen Atmosphäre. Die Zutaten zum 4. Gourmetfestival der »Wilder Kaiser«-Gourmets am 4. September lassen einmal mehr Großartiges erwarten.

Foto: TVB Wilder Kaiser

Geschüttelt, nicht gerührt. Ein Hauch 007- Feeling umweht am 4. September den Scheffauer Dorfplatz vor dem Musikpavillon. Martini-Cocktails aus dem Hause Martini liefern den kulinarischen Startschuss für das legendäre Gourmetfestival. Ein edler Abend im Zeichen des Gaumengenusses, gewürzt mit AHA-Momenten. »Einen großen WOW-Effekt liefert mit Sicherheit unser Überraschungskoch. Ein sehr bekannter deutscher Fernsehkoch«, startet Mitveranstalter Manfred Hautz vom Leitenhof gleich mit einem der Highlights. Wer sich unter die Köche der Region mischt und den Besuchern auftischt, wird erst am Abend des 4. Septembers bei der Eröffnung des Gourmetfestivals enthüllt. Bekannt ist dagegen bereits der »Gastkoch«, der neben den fünf Genusskünstlern aus Scheffau den Kochlöffel schwingen wird. »Die exzellenten Küchenchefs vom Gasthof zum Wilden Kaiser, vom Jägerwirt Scheffau und vom Weberbauern sowie die beiden Spitzenköche vom Leitenhof sind natürlich wieder mit dabei. Aus der Schwoich tischt mit dem Chef des Restaurants Pink Banana ein weiterer Küchenkünstler unseren Gästen auf«, so Manfred Hautz. Das bewährte Konzept der Vorjahre beleibt dabei unverändert.

Entspannte Köstlichkeiten aus der Hütte

Das Zentrum des Genusses bildet ein großes Zelt, in dem 300 Sitzplätze in edler Atmosphäre die Genießer empfangen. Dazu kommen natürlich wieder die Stehplätze. Auch hier wurde die Zahl gegenüber dem Vorjahr aufgrund der hohen Nachfrage aufgestockt. Rund um das Zelt sind Holzhütten gruppiert, in denen die Spitzenköche aufkochen. Ergänzt wird die exquisite Kulinarik mit flüssigen Köstlichkeiten. Kaffeekunst vom Starbarista. Biere von der Privatbrauerei Huber in St. Johann, Ginspezialitäten & Co von Wolfgang Kaufmann. Dazu reisen aus gleich vier Spitzenweingütern die Winzer mit ihren Weinen an. Vom Weingut Glatzer, Juris, Nigl und Gesellmann bis zur Kellerei Terlan. Ein eigenes Champagnerhaus mit Champagner aus dem Hause Taittinger bringt zusätzliches Luxusflair. Die Vorzeichen lassen Positivstes ahnen. Schon zwei Tage nach dem offiziellen Startschuss des Kartenverkaufs waren 60 Prozent der Sitzplätze vergeben. »So mancher Zweitwohnsitzbesitzer reist inzwischen extra für unser Festival an. Aber auch sonst erstreckt sich das Einzugsgebiet bis ins Oberland und Salzburg.« Das Gourmetfestival bildet den Auftakt zu den Kulinarik-Wochen in Scheffau vom 5. bis zum 18. September.

Kontakt
Wilder Kaiser
Informationsbüro Scheffau
6353 Scheffau
Dorf 28
T +43 50509 310
M scheffau@wilderkaiser.info
W www.wilderkaiser.info

Let’s rock again

Let's Rock AGAIN

Zum ersten Mal seit der Wintersaison ging es im »s’Austria« in Söll am 20. Juni wieder live die Post ab. Acoustic Performer Rudi G. gab im Pub so richtig Gas und heizte den zahlreichen Gästen ein. »Weiße Pferde« von Georg Danzer standen genauso am Programm wie »Tage wie diese«.

Mit Urlaubsliedern wie »Der letzte Sommer war sehr schön« brachte Rudi G. passend zu den Cocktails des Söller Pubs Sommerflair und Urlaubsstimmung ins Lokal. »s’Austria«-Chef Mario Rott versprach zur Freude der Gäste, dass auf die erste Sommer-Live-Session bald einmal weitere folgen werden.

Foto: GPHOTO / Günther Frankhauser

Regionale Bands im Altholzflair

Regionale Bands im Altholzflair

Neue Generation, neue Optik. Mit der Übernahme des s´Austria hat Mario Rott das gesamte Lokal neu gestaltet. Modern-rustikale Gemütlichkeit als Rahmen für heiße live Rhythmen und den genussvollen Schluck Kaffee.
Viel Altholz war die Vorgabe von Mario Rott an den Architekten bei der Planung des neuen s’Austria. Das Ergebnis: eine überraschende Mischung aus Tiroler Style, Steinwänden und -säulen sowie Lichtinszenierungen für den coolen, extravaganten Touch. Farbharmonie und der reduzierte Einsatz verschiedener Materialien prägen das umgebaute Söller Pub.
FOTO: GPHOTO/Martin Guggenberger

AUS ZWEI MACH EINS

1981 wurde das im Erdgeschoss des Söller Hotel Austria liegende Lokal s’Austria eröffnet. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder etwas umgebaut. Als Mario Rott nun in dritter Generation das In-Lokal übernahm, setzte er auf einen Komplettumbau. „Ich wollte neu durchstarten und meinen Stil sowie meine Vorstellungen einbringen. Keine halben Sachen, sondern ein Gesamtkonzept, das war mir wichtig.“

»Altholz war mir wichtig, gleichzeitig sollte aber kein Almhüttenstyle entstehen.«

Mario Rott, s'Austria Söll

Dazu wurde praktisch alles herausgerissen und sogar die Innenaufteilung geändert. Die Wand zum früheren Billardraum musste weichen, um einen offenen, gemütlichen Bereich zu schaffen. Einzelne Highlights aus dem ursprünglichen s’Austria sind in Erinnerung an früher geblieben, wenn auch in veränderter Form. Darunter auch der Lieblingsplatz von Mario, ein in die Bar übergehender Tisch. Ein zentraler Punkt im Lokal ist nach wie vor die Live-Musik. Fast jeden Tag spielt während der Wintersaison eine Band in dem Söller Lokal und auch der heurige Sommer ist musikalisch geprägt. „Noch sind die Termine und Bands nicht fixiert. Auf unserer Facebookseite informieren wir aber über alle Programmpunkte, sobald sie feststehen.“

Daumen Hoch

Daumen hoch

Wenn eine ganze Klasse von ihrer Lehrerin schwärmt, dann muss diese vieles sehr richtig machen. 14 Kinder, 14 Video-, Sprach- und Textnachrichten, die einem zum Schmunzeln bringen und eine Direktorin, die schon mit zehn Jahren wusste, was sie will.Wenn eine ganze Klasse von ihrer Lehrerin schwärmt, dann muss diese vieles sehr richtig machen. 14 Kinder, 14 Video-, Sprach- und Textnachrichten, die einem zum Schmunzeln bringen und eine Direktorin, die schon mit zehn Jahren wusste, was sie will.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Florian Egger
»Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als ich mit Susi ins Gymnasium zur Aufnahmeprüfung fuhr. Da war diese eine Situation in der Aula des Gymnasiums, die Susis Leidenschaft und zukünftiges Leben in wenigen Sekunden zusammenfasste«, erzählt Marianne Ralser, die Mutter von Susanne Ralser mit einem Lachen. Susanne Ralser, Volksschullehrerin und Direktorin der Waben-Schule in Scheffau am Wilden Kaiser. Oder um es mit den Worten von Jasmin und Michi, zweier ihrer Schulkinder zu sagen: »Mit ihr macht Lernen richtig Spaß, sie ist etwas ganz Besonderes.«

DIE FRAGE DES DIREKTORS

Susanne Ralser wuchs quasi in der Schule auf. Sobald sie gehen konnte, war sie in der Scheffauer Wabenschule unterwegs, in der ihr Vater unterrichtete. Leidenschaftlich gerne zeichnete und schrieb sie an der Tafel. »So hat mich diese Aussage in der Aula des Gymnasiums auch nicht verwundert. Obwohl ich damals schon lachen musste, als Susi auf die Frage des Direktors an die Schüler was sie den werden möchten wie aus der Pistole geschossen mit ‚Lehrerin‘ antwortete «, erzählt Marianne Ralser. Als Lehrerkind ging sie ganz bewusst ihren eigenen Weg, der sie sogar zwei Jahre nach Frankreich führte bevor sie letztlich in Scheffau landete und hier bald einmal einiges auf den Kopf stellte.

NACHRICHT AN FRAU LEHRERIN

In diesem Juli entlässt Susanne Ralser wieder eine vierte Klasse. Es heißt Abschiednehmen von »ihren« 14 Kindern, die sie vier Jahre lang als Lehrerin begleitet hat. In Videos, Audiodateien und sms schicken die Kids als Überraschung kleine Nachrichten über die Besonderheiten ihrer Frau Lehrerin. Gleich eine der ersten Botschaften sorgt für ein Schmunzeln. »Ich mag die Lehrerin, weil sie mir Recht gegeben hat, dass ich mich bei Tieren besser auskenne als sie«, kommt es selbstbewusst von Roman und Mia ist begeistert von ihrer Lehrerin und den »bewegten « Stunden. »Ja«, lacht Marianne Ralser, »dabei hat das anfangs schon für Kopfschütteln bei vielen im Dorf gesorgt. Susi hat die bauliche Situation in der Scheffauer Volksschule gleich zu Beginn ihrer Lehrertätigkeit dort ausgenutzt und Matten in die Aula gelegt, damit die Kinder dort zwischendurch im Liegen schreiben konnten. Das waren Schritte in eine ganz neue Lehr-Richtung.« Und auch jetzt geht sie mit der Evolutionspädagogik wieder einen Schritt weiter. »Einfach cool«, finden Sophie und Anna ihren Unterricht samt Lesenacht & Co und Sebastian ist sich jetzt schon sicher, dass er seine Lehrerin vermissen wird. Als eine der letzten Nachrichten trudelt die von Carlos ein. Ein Video. Ganz relaxt auf der Couch sitzend sorgt er mit ernster Stimme zum Abschluss für ein weiteres Schmunzeln. »Hallo Frau Direktor. Wie du weißt ist jetzt die vierte Klasse aus. Ich lob dich wirklich für meine Zeit in der Volksschule, weil du mir so viel beigebracht hast in den kurzen vier Jahren. Ich muss dich jetzt wirklich einmal loben, das mache ich zwar sonst auch oft, aber trotzdem. Also ich würde das mit dem Unterrichten nicht so hinbekommen wie du.«

39 sonnige Ausblicke

39 sonnige Ausblicke

Mit einem außergewöhnlichem Wohnprojekt feiert die NEUE HEIMAT TIROL Premiere in Scheffau und bringt damit leistbares Wohnen an den Fuß des Wilden Kaisers.
TEXT & FOTO: Neue Heimat Tirol
Große Fensterfronten, eine Süd-Westorientierung und damit äußerst sonnige Ausblicke und lichtdurchflutete Räume prägen des neueste Bauprojekt der NEUEN HEIMAT TIROL. Direkt an der Weißache im Ortsteil Blaiken feiert der Bauträger eine persönliche Premiere – die Errichtung der ersten NHT-Wohnanlage in Scheffau. Die insgesamt 39 wunderschön am Fuß des Wilden Kaisers gelegenen Mietwohnungen entstehen nach den Plänen der beaufort-Architekten aus Innsbruck. Baubeginn war im April. Insgesamt werden drei Baukörper mit jeweils Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen errichtet, umgeben von einer grünen, autofreien Oase. Eine Tiefgarage mit 63 Autoabstellplätzen hilft Platz zu sparen, um den Grünraum möglichst groß zu halten. Balkone und Kleingärten ermöglichen Freiluftgenuss.

NACHHALTIG UND KREATIV

»Wir haben großen Wert auf eine hochwertige Ausstattung und eine zukunftsorientierte Energieversorgung gelegt«,betont NHT-Geschäftsführer Hannes Geschwentner. So setzt das Unternehmen auf eine standardisierte Passivhausbauweise samt Pelletsheizung zur Wärmeversorgung. Kreativ zeigte sich auch die Gemeinde, um leistbares Wohnen zu ermöglichen. Da Grund und Boden in der Gegend durchaus hochpreisig sind, ging Bürgermeister Christian Tschugg etwas andere Wege. So wird das Objekt in Traumlage über ein Baurecht realisiert, wodurch der Wohnungsbau und damit die Mietpreise entsprechend leistbar sind. Fertiggestellt wird der neue Wohnraum bis zum Sommer 2021. Mit dem Bauprojekt in Scheffau ist die NEUE HEIMAT TIROL in 13 Gemeinden im Tiroler Unterland aktiv.

»Durch Innovation und Kreativität wird auch Wohnen in Toplagen leistbar.«

Hannes Gschwentner, Geschäftsführer NHT

Kühe als Patienten

Kühe als Patienten

Vor zwanzig Jahren kehrte die gebürtige Salzburgerin Elisabeth Brandstätter Wien den Rücken und eröffnete in Ellmau eine Tierarztpraxis. Der Beginn einer intensiven Zeit zwischen kalbenden Kühen, Besamungen, der Fleischbeschau im Schlachthof und einem erster Fall, an den sie sich noch heute erinnert.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Florian Egger
Das Telefon klingelt. Mit einem entschuldigenden »das wird jetzt noch öfters passieren « hebt Elisabeth Brandstätter ab. Auf ein, zwei kurze »Ja« folgt ein Blick auf die Uhr. »In zwei Stunden bin ich bei dir.« Es ist nichts Ernstes, wie sie gleich darauf erklärt, sie muss einen Ultraschall bei einer trächtigen Kuh vornehmen. Alltagsgeschäft für die Tierärztin aus Ellmau.

»Kühe sind angenehme Patienten, wobei es durchaus auch Zicken und Divas unter ihnen gibt.«

Elisabeth Brandstätter, Großtierärztin Ellmau

BRAUNVIEHDILEMMA

»Ich kann mich noch an meinen ersten potentiellen Auftrag erinnern, der dann wegen dem falschen Samen im Sand verlief. Ich hätte bei einer Kuh eines Braunviehzüchter eine künstliche Besamung durchführen sollen, doch ich bekam keinen Braunviehsamen geliefert. Da musste ich meinen ersten Kunden gleich wieder weiter schicken. So ein Auftakt tat schon weh.« Heute kann sie darüber lachen. In ihrer Großtierpraxis tummeln sich zwar auch Hunde und Katzen, ein gewichtiger Teil der Patienten ist aber um einiges größer. Allen voran Bauern mit ihren Kühen zählen zu Elisabeth Brandstätters Kunden und hier entfällt ein Hauptteil ihrer Arbeit auf künstliche Besamungen. Weitaus weniger oft als früher wird die Tierärztin dagegen zu Geburten gerufen. »Das hängt eigentlich direkt mit der Besamung zusammen, da du über den Samen schon eingreifen kannst wie groß das Kalb wird. Dadurch werden komplizierte Geburten immer seltener.« Der Großtierärztin ist das gar nicht so unrecht. Denn wenn ein Tierarzt bei einer Kälbergeburt eingreifen muss, ist das oft mit Schwerstarbeit verbunden. »Bei einer normalen Geburt ist kein Tierarzt notwenig. Nur wenn es zu Komplikationen kommt, werden wir gerufen. Etwa wenn das Kalb verkehrt herum oder mit nur einem Fuß voran liegt, wenn es sich im Uterus eingedreht hat oder wenn Zwillinge unterwegs sind.« Ist das der Fall muss der Tierarzt das Kalb einrichten. Erst dann kann es der Bauer herausziehen. »Für diesen Job bist du als Tierarzt idealerweise groß, hast lange Arme und viel Kraft. Denn so ein Kalb wiegt bei der Geburt schon einmal 50 Kilo oder mehr. Da ist es kein Wunder, dass sogar fitte männliche Tierärzte sagen, dass ihnen drei Tage nach einer solchen Geburtshilfe noch alles weh tut.«

IM SCHLACHTHAUS

Das Telefon läutet erneut. Der nächst Fall. Eine Besamung. Es ist die Aufgabe der Bauern einzuschätzen, wann der perfekte Zeitpunkt dafür ist. Groß ist die Zeitspanne nicht, wie die Tierärztin erklärt und so heißt es für sie spontan sein. »Mein Telefon klingelt ständig, etwas ist immer. Gestern erst rief ein Bauer an. Eines seiner Schafe hatte gerade ein Lamm geboren und nun war er unschlüssig, ob nicht noch eines kommt. In so einem Fall heißt es alles liegen lassen und losfahren. « Wobei immer kann Elisabeth Brandstätter nicht weg. Je nach Saison ist sie nämlich einen Tag oder während der Wildfleischzeit die ganze Woche über in Sachen Fleischbeschau im Einsatz. Wobei sie sich die Arbeit mit ihrem Wörgler Kollegen teilt. An diesen Tagen ist sie zehn oder mehr Stunden am Arbeiten. Die Entscheidung für diese etwas andere Tierarzttätigkeit hat sie nie bereut, auch wenn sie selbst deshalb kein Haustier mehr hat. »Eigentlich ist ein Tierarzt ohne eigenes Tier ja suspekt. Bei so langen Arbeitstagen hätte ich jedoch nicht genug Zeit für ein Tier. Aber in der Pension, möchte ich wieder einen Hund haben.« Sie hat den Satz noch nicht ganz fertig gesprochen, da klingelt erneut ihr Telefon. Der nächste Einsatz.

Das Dach als Erinnerung

Das Dach als Erinnerung

Umrahmt von den imposanten Gipfeln des Wilden Kaisers lockt der Hintersteiner See mit kristallklarem Wasser. Fest mit dem See verankert ist der Kiosk. Eine kleine Oase mit Geschichte.
FOTO: GPHOTO / Martin Guggenberger
Sattgrünes Gras und hohe Bäume ringsum. Ein sagenhafter Blick auf den idyllischen Hintersteiner See. Eine großzügige Terrasse. Und mittendrin der neue Kiosk von Hermann und Melanie Hollrieder. „Wir wollten unsere kleine Hütte auf den neuesten Stand bringen und mehr Arbeitsqualität für unsere Mitarbeiter schaffen.“ Schon in den vergangenen Jahren wurden diesbezüglich immer wieder einzelne Änderungen vorgenommen. Jetzt war es Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen und dem Altbestand Lebewohl zu sagen“, lacht Hermann jun. Wobei nicht der gesamte Kiosk erneuert wurde, ein Teil erinnert noch immer an den Sommer von 1963.

Aus alt mach neu

Damals, vor inzwischen 57 Jahren, fand der Kioskbetrieb am Hintersteiner See mitten in der Badesaison eine jähe Unterbrechung, als der Kiosk der Familie Hollrieder in der Nacht angezündet wurde. „Ich kenne die Geschichte aus den Erzählungen meines Vaters. Die Hütte war komplett abgebrannt. Da der Aufbau schnell gehen musste, setzten meine Großeltern den neuen Kiosk auf ein Stelzenfundament“, erzählt Hermann Hollrieder. Das Dach, das damals gebaut wurde, findet sich noch heute auf dem neu renovierten Kiosk. Das Innere wurde bei dem nun getätigten Umbau vergrößert. Aus dem vormals einzelnen Raum entstanden zwei Bereiche, wodurch nun erstmals der Verkauf und die Lebensmittelverarbeitung getrennt sind.
„Die Mitarbeiter haben viel mehr Platz und es ist dadurch jetzt auch möglich, in der Hochsaison mehr Leute zu beschäftigen.“ Eine zusätzliche Durchreiche gewährleistet kurze Wege. Der Außenbereich wurde im Zuge des Umbaus barrierefrei gestaltet. Eine enorme energietechnische Verbesserung brachte der Bau eines Kühlhauses, das die früher bis zu sechs Kühlschränke ersetzt. Geplant hat der Scheffauer seinen neuen Kiosk selbst. Umgesetzt wurden seine Ideen fast gänzlich von Unternehmen aus Scheffau und Söll.

Wir bedanken uns herzlich bei den ausführenden Firmen.

Kontakt
Strandbad Hintersteiner See
Hinterstein 17
A – 6351 Scheffau
T 05358 8113
M baernstatt@aon.at
W www.baernstatt.at

Sportliche Inspirationstour mit Haube im Gepäck

Sportliche Inspirationstour mit Haube im Gepäck

Zwischen Slalom- und Torstangen findet der Neo-Haubenkoch Thomas Hagleitner Gastro-Inspirationen, die gewürzt mit frischen Produkten aus der Region zu einem Hole in one für seine Gäste verschmelzen.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Eigenfotos
Seine liebsten Kochzutaten kommen aus dem eigenen Kräutergarten. Bäuerinnen aus Going und Ellmau versorgen ihn mit Steinpilzen, Eierschwammerl und Heidelbeeren aus der Kaiser-Region. Das Brixentaler Almschwein landet genauso wie die Tiroler Bachforelle in seinen Pfannen. Kurzum, Thomas Hagleitner setzt auf Regionalität und überzeugte damit im Vorjahr die Tester vom Gault Millau. Das Ergebnis: eine Haube. Seine erste. »Ich gehöre seit acht Jahren der Vereinigung ›Koch Art‹ an, habe dadurch einen perfekten Zugang zu regionalen Produzenten«, erzählt der Neo-Haubenkoch aus Reith bei Kitzbühel. »Wobei für eine Haube natürlich nicht nur die Zutaten ausschlaggebend sind. Die Haubenküche lebt von der innovativen Umsetzung, von neuen Ideen.«

Auf großen Spuren

Seit 1998 steht der heute 44-Jährige im elterlichen Betrieb »s´Pfandl« in der Küche. Und das, obwohl er eigentlich gar nicht vorhatte, Koch zu werden. »In jungen Jahren war ich vorrangig im Service aktiv. Als ich jedoch von der Tourismusschule aus ein Praktikum bei Spitzenkoch Martin Sieberer absolvierte, entdeckte ich zu meiner Überraschung meine Leidenschaft fürs Kochen. Hausmannskost feiner abzuwandeln, heimischen Speisen neuen Schwung zu verleihen, aus etwas Herkömmlichem Neues entstehen zu lassen, das hat mich letztlich in die Küche gebracht.« Martin Sieberer blieb Thomas nach dem Schulabschluss treu. Drei Saisonen hindurch taucht er beim Tiroler Spitzenkoch in die Haubenküche ein, bevor es Thomas zurück nach Reith bei Kitzbühel zieht. Schritt für Schritt kreierte er im elterlichen »s´Pfandl« seine eigene Haubenküche, wobei ihm damals und auch heute noch vor allem seine Sportleidenschaft zu neuen Kochideen verhilft.

»Das Rezept für einen Haubenkoch: Präzision, Perfektion und Ruhe im noch so großen Sturm.«

Thomas Hagleitner, Haubenkoch

Tore schießen für neue Ideen

»Sport und die Suche nach Inspirationen und neuen Ideen ergänzen sich bei mir perfekt«, lacht Thomas. Der Grund: er ist Mitglied der Fußballnationalmannschaft der Gastronomie und fährt jeden Winter bei den Skirennen des Sternecups der Köche mit. »Vor allem durch den Fußball komme ich viel herum. Deutschland, Italien, Schweiz und natürlich Österreich. Überall isst du in Lokalen, lernst andere Hauben- und Sterneköche kennen und natürlich reden wir übers Kochen. Dabei entstehen in mir oft neue Ideen und Produkte. Die Gespräche liefern sozusagen den Funken, aus dem ich dann das Feuer entfache.« Die Zukunft der Tiroler Haubenküche genauso wie die der internationalen Spitzengastronomie sieht Thomas ganz klar in der Regionalität. »Es ist eine Win-Win-Situation auf der ganzen Linie. Die Bauern sind stolz, wenn ihre Produkte den Weg in die Spitzengastronomie finden. Die Gäste wissen die Qualität zu schätzen und immer wieder schaut ein Gast bei einem Bauern vorbei und kauft dann dort auch selbst ein.« Ebenso klar sieht Thomas sein eigenes großes Koch-Ziel: eine zweite Haube. »Wobei, noch wichtiger als die Haube ist für mich, dass meine Gäste zufrieden sind.«

Haubenreiche Kaiserregion

Haubenreiche Kaiserregion

Ein Gespräch mit Gault-Millau-Herausgeberin Martina Hohenlohe. Tirol präsentierte sich im Vorjahr bei den Auszeichnungen des Gault Millaus einmal mehr als kulinarischer Hotspot Österreichs. Im Erscheinungsgebiet der Wilden Kaiserin – Ellmau, Going, Itter, Reith bei Kitzbühel, Scheffau und Söll – landeten sechs Genusshauben. Ein Blick hinter die kaiserliche Haubenkulisse mit Genussexpertin Martina Hohenlohe.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Philipp Lipiarski
Der »Kaiserhof« und das Restaurant »Der Bär« in Ellmau, »s’Pfandl« in Reith bei Kitzbühel und das Biohotel Stanglwirt in Going – was die vier Lokale eint, sind ihre Hauben. Eine bzw. zwei der begehrten Auszeichnungen des Gault Millaus erhielten sie Ende 2019 für ihre kulinarischen Genüsse. Vier Hauben- lokale in sechs Orten entlang des Wilden Kaisers. Keine großen Städte. Schon gar keine Metropolen. Nein, sechs Dörfer. Ein Blick etwas weiter ringsum zeichnet ein ähnliches Bild. Tirols höchstbewertetes Lokal ist mit dem Rosengarten Taxacher und Spitzenkoch Simon Taxacher im 4000-Seelen-Ort Kirchberg zu finden. Martina Hohenlohe, die gemeinsam mit ihrem Mann den Gault Millau herausgibt, überrascht dies wenig. »Das ist durchaus ein österreichisches Phänomen, dass ausgesprochen viele Hauben-Restaurants am Land angesiedelt sind. Die Brüder Rudi und Karl Obauer kochen schon lange an der Genussspitze und ihr Lokal in Werfen liegt alles andere als im urbanen Umfeld. Im Gegensatz dazu hatten wir in Wien jahrelang kein Haubenrestaurant. Erst in den vergangenen drei Jahren zog Österreichs Bundeshauptstadt kulinarisch nach«, so Martina Hohenlohe, für die der Grund an dieser ländlichen Häufung durchaus an der sehr starken regionalen Orientierung der Küchen liegt.

Regionaler Magnet

»Nicht nur bei den Zutaten, auch bei den Speisen wird immer wieder die österreichische Küche zitiert. Damit sprechen die Köche natürlich das heimische Publikum an und erhalten so selbst in ländlichen Gegenden starken Zustrom. Und das ist unbedingt notwendig, denn die lokale Bevölkerung ist ungemein wichtig für Restaurants. Vom Tourismus alleine kann ein Gastronom nur schwer überleben.« Auch die Häufung von Hauben in Tirol, die das westliche Bundesland durchaus in einen kulinarischen Hotspot Österreichs verwandeln, verwundert die Genussexpertin kaum. »Tirol ist auf jeden Fall ein kulinarischer Hotspot. Das hängt sicher stark mit dem Tourismus zusammen. Hier gibt es zum einen durch die Urlauber und natürlich auch durch die Einheimischen ein recht großes Publikum, das gerne eine ausgezeichnete Küche genießt. Dadurch hat sich über die Jahre eine lebhafte kulinarische Szene entwickelt. In der Region um den Wilden Kaiser zeigt sich das sehr deutlich. In unmittelbarer Nähe sind gleich vier haubengekrönte Küchen zu finden.« Es ist auffällig, so die Herausgeberin, dass in Tourismusgebieten, allen voran in den Skiregionen, auch viele Vier- und Fünf-Hauben-Lokale zum Genießen einladen. »Benjamin Parth, der Koch des Jahres 2019, kocht zum Beispiel in Ischgl auf. In diesen Tiroler Fremdenverkehrs-Gebieten kommt Innovation auf den Teller und das ist ein entscheidender Punkt für eine herausragende Küche.«

»In den ländlichen Regionen Tirols wird kulinarische Innovation aufgetischt.«

Martina Hohenlohe, Mitherausgeberin des Gault Millau

Nudeln oder Hauben

An die zehn Tester schlemmen sich für Gault Millau jährlich durch die Tiroler Spitzengastronomie, wobei darunter nicht nur Tiroler sind. »Nein, auf gar keinen Fall. Unser Konzept beruht auf Anonymität und Tester-Rochaden. Unsere Tester können uns zwar Wunschlisten schicken, darauf darf sich jedoch kein Lokal befinden, das sie in den letzten drei Jahren bewertet haben. Wenn unsere Experten wollen, schicken wir sie quer durch Österreich. So testet ein Tiroler schon einmal im Burgenland und umgekehrt.« Auch Martina Hohenlohe ist mit ihrem Mann und Mitherausgeber Karl Hohenlohe immer wieder auf Genusstour. »Bei der Oberliga schauen wir gerne selbst vorbei. Wir testen sozusagen unsere Tester. Wobei wir generell sehr häufig auswärts essen.« Oft ist das in Tirol und hier in der Region rund um den Kaiser der Fall. »Das liegt einfach auf der Hand. Wir sind fast halbe Tiroler, haben ein Haus in Kitzbühel und verbringen dort viel Zeit.« Nichtsdestotrotz steht Martina Hohenlohe, die schon als Kind für Kochbücher schwärmte, liebend gerne selbst in der Küche. Zweimal am Tag wird für die Großfamilie aufgekocht. Und dabei kennt sie durchaus die Besonderheiten, mit denen Eltern konfrontiert sind. »Unserer 13-jährigen Tochter kannst du keine größere kulinarische Freude machen, als mit ihr in ein Haubenlokal essen zu gehen. Sie liebt kulinarische Experimente. Ihr jüngerer Bruder gehört dagegen der Fraktion ›Ich-esse-nur-Nudeln‹ an«, lacht Martina Hohenlohe, die momentan auch noch als Breiexpertin aktiv ist und ihr Baby mit selbstgekochten Gemüse- und Obstbreien in die Genusswelt einführt.

Das geheimnisvolle Serum

Das geheimnisvolle Serum

Die Stuckarbeit und die Kassetten in samtigem Anthrazit erinnern an frühere Zeiten. Das schwarze Metallregal davor bildet einen kühlen Kontrast. Gelungene Designarbeit und die Geschichte eines ebenso wirkungsvollen wie geheimnisvollen Therapieserums. Zwei Schicksalsmomente, über 600 Jahre getrennt, die zur Theresienoil GmbH und dem einzigartigen Therapieserum führten.

Foto: GPhoto Martin Guggenberger

»An vieles hätte ich gedacht, aber nie, dass ich einmal ein eigenes Unternehmen samt Store habe und dort unser Theresienöl verkaufe.« Unser Theresienöl. Begeisterung und Dankbarkeit schwingen unverkennbar mit, während Theresia Reitsamer von dem Theresienöl erzählt. Ein Serum, das inzwischen von Kliniken, Ärzten und Therapeuten gleichermaßen eingesetzt wird und dessen Wirkung bei Insektenstichen, bei Wunden und Hautbeschwerden bis hin zu Verbrennungen von leicht bis schwerst heilend wirkt. Seit heuer genau 670 Jahren begleitet das Theresienöl die Familie. Von Generation zu Generation weitergegeben, nachdem es auf wundersame Weise zu ihnen kam.

WIE ES BEGANN

»Es war im Jahr 1350, als ein Findelkind gemeinsam mit einer Notiz und einer besonderen Pflanze vor die Tür meiner Vorfahren gelegt wurde. Diese Notiz enthielt ein Rezept. Das Rezept für das Therapieserum, das wir heute nach Qualitätskriterien gemäß der Pharma- GMP (Pharmazeutische Gute Herstellpraxis) produzieren lassen und bald auch selbst hier in Brixlegg in unserem neuen Firmensitz erzeugen«, erzählt Theresia Reitsamer. Das Theresienöl wurde in der Familie immer schon eingesetzt und hat oft das Schlimmste verhindert. »Etwa als sich meine Oma als Kind großflächig verbrannte. Zu der Zeit eine Katastrophe. Doch mit dem Theresienöl waren die Wunden in nur acht Tagen nahezu verschwunden.« Trotz der Erfolge dachte nie jemand daran, das Mittel in den Handel zu bringen. Vielmehr produzierten es die Frauen der Familie für sich selbst und einige Freunde. Bis zu jener Schicksalsnacht vor 16 Jahren, als Theresia Reitsamer von einem Kleinkind hörte, das mit schlimmsten Verbrennungen in der Innsbrucker Klinik lag.

SCHICKSALSNACHT

Die ganze Nacht hindurch überlegte Theresia Reitsamer damals, ob sie in der Klinik anrufen und ihr Öl anbieten soll. »Ich dachte zuerst, die werden mich nicht ernst nehmen, wollte jedoch nichts unversucht lassen. Doch das Gegenteil war der Fall. Sie probierten das Serum, und nachdem die Ärzte den Erfolg sahen, entstand eine intensive Zusammenarbeit. « Andere Ärzte, Kliniken, Therapeuten folgten und das Theresienöl begann seinen Weg um die Welt. »Wir haben inzwischen viele Studien zu verschiedenen Anwendungsgebieten durchführen lassen. Eine Spektralanalyse zeigte die zellerneuernde Wirkung, die dahintersteckt.« Theresia Reitsamer lässt das Theresienöl und die inzwischen daraus entwickelten Produkte vertreiben, ein eigener hausinterner Herstellerstore war jedoch ihr Herzensanliegen. Hier in der Unternehmenszentrale in Brixlegg werden neben Theresienöl-Produkten auch andere qualitativ hochwertigste Kosmetika und Produkte für das Immunsystem verkauft. Ihre Prämisse dabei: So wenig Zusatzstoffe wie möglich. Das Theresienöl ist beispielsweise absolut naturrein. Eine Einstellung, die das klare Storedesign eins zu eins widerspiegelt.

»Das Rezept wird seit 670 Jahren in unserer Familie von Generation zu Generation weitergegeben.«

Theresia Reitsamer, Theresienoil GmbH

Silbernes Lieblings-Oachkatzl

Silbernes Lieblings-Oachkatzl

Sandra Eichhorn, Wirtin des Oachkatzl in Ellmau, errang mit ihrem Team den zweiten Platz bei der Suche nach dem beliebtesten Wirt Tirols 2020.

TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO/Günther Fankhauser

»Ich wusste gar nicht, was los war. Auf einmal rief mich eine Frau von der Wirtschaftskammer an und sagte, dass sie ein Foto von mir benötigt. Ich glaube, ich habe sie dreimal gefragt, worum es eigentlich geht, da ich es nicht glauben konnte.« Sandra Eichhorn lacht heute noch über den Anruf, bei dem sie erfuhr, dass sie in der Vorauswahl der »Krone Wirte Wahl« unter die Top Ten gewählt worden war und damit um den Titel »Lieblingswirt« mitkämpfte. »Das war die Überraschung, denn ich wusste nicht einmal, dass wir nominiert worden waren. Und dann hieß es natürlich Stimmen mobilisieren, um bei dem Online-Voting um den Sieg möglichst weit nach vorne zu kommen. Es war irrsinnig spannend und ich bin schon sehr stolz, dass wir den zweiten Platz erreicht haben.« Das »wir« betont Sandra ganz bewusst, denn ihr ist klar, dass diese hervorragende Platzierung nicht alleine ihr Verdienst ist.

Tausche Nadel und Faden gegen Bier und Wein

Seit sie 17 ist, steht Sandra Eichhorn hinter der Bar und das, obwohl sie eigentlich Schneiderin gelernt hat. »Bars haben mich schon sehr früh angezogen. Wenn wir abends unterwegs waren, war ich immer diejenige, die im Barbereich stand und mit dem Kellner quatschte. Beim Gläser waschen zu helfen hat mir sogar Spaß gemacht«, Sandra schmunzelt, wenn sie an ihre Lokal-Anfänge denkt. »Es ist dieser Umgang mit Menschen, der mich anspricht, den ich liebe. Wenn du 14,15 Stunden im Lokal stehst, musst du das auch mögen. Sonst ist der Beruf nichts für dich.« Schon bald hat sie mit Sandys Disco – Bar ihr eigenes Lokal. Bis sie 2017 Musik und Nachtleben gegen Kulinarik tauscht und das Oachkatzl eröffnet. »Unser Ziel war ein gemütliches Lokal mit Stil und doch einer gehörigen Portion Extravaganz.« Das Oachkatzl wurde zum Markenzeichen.

»Ratzngift« als Zutat zur Wahl des Lieblingswirts

Dicke, rustikale Holztische mit extravaganten Stehern aus poliertem Metall. Unzählige kleine Holzblöcke, die über der Bar von der Decke hängen. Moderne Leuchtbänder, die die Bar und die Decke scheinbar schweben lassen. Rustikale Holzwände und Kassettendecke im echten Tiroler Wirtshauseck. Außergewöhnliche, unregelmäßig hohe Lehnen bei den Sitzgruppen im stylischen Loungebereich. So wie die Optik ist auch die Kulinarik im Oachkatzl eine Mischung aus Tradition und Innovation. Von den würzigen Käsespätzle bis zum Mangosorbet mit Prosecco oder Vodka. »Wir liefern Tiroler Wirtshaustradition mit Pepp.« Und so entstanden auch Events wie die jährliche große Brunch-Geburtstagsparty mit Live-Musik zum Jahrestag der Eröffnung am 16. Dezember oder das Krimidinner »Wildschweingulasch,Ratzngift und Co«. »Die Idee eines solchen Krimidinners bestand schon lang. Im Vorjahr war es dann so weit. Eigentlich waren zwei Veranstaltungen geplant, die waren aber so schnell reserviert, dass wir noch eine dritte eingeschoben haben. Solche Veranstaltungen tragen sicher auch zu unserem Erfolg bei«, erklärt die Wirtin.

Sieben im Zug

»Es heißt zwar Lieblingswirt, aber ganz ehrlich, ein Lokal steht und fällt mit seinem Team. Du kannst den besten Koch haben, wenn der Kellner nichts taugt, werden die Gäste mit der Zeit ausbleiben und auch umgekehrt.« Alles muss passen, wie Sandra erklärt. »Das Team muss harmonieren und perfekt aufeinander abgestimmt sein, nur dann macht die Arbeit in der Gastronomie so richtig Spaß und nur dann sind die Gäste begeistert. So ist mir auch ganz klar, dass ich den Titel nicht alleine gewonnen habe, das waren wir alle zusammen. Und natürlich geht da auch ein großes Danke an alle, die für uns gevotet haben.« Und so ging es auch nicht alleine sondern zu siebt, gemeinsam mit der gesamten Mannschaft, mit dem Zug nach Wien, wo Sandra und ihr Mann Dominik die Ehrung in der Wirtschaftskammer entgegennahmen. Die Gäste mussten an diesem einen Tag auf ihre Lieblingswirtin und ihr Team verzichten, doch nach einer durchfeierten Nacht brodelte es wieder in den Kochtöpfen des Oachkatzl.

Die mit den Ziegen geht

Die mit den Ziegen geht

Als Geschäftsführerin einer Netzwerkplattform war die Söllerin Corinna Schachner jahrelang mitten im Wirtschaftszirkus aktiv. Zahlen, Erfolgskurven und Unternehmensstrategien bestimmten ihren Arbeitsalltag. Bis sie ihrem Herz folgte, auf Ziegen und Pferde sowie eine außergewöhnliche tierische Berufsidee kam.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Martin Lifka
Ein kurzer Ruck und schon ist es geschehen. Geradezu triumphierend hebt er den Kopf. Der Schnürsenkel baumelt zwischen seinen Lippen, die Masche ist offen. »Ja, so ist der Henry. Typisch Mann. Alles muss sich um ihn drehen und wenn die anderen gestreichelt werden und er nicht, schreitet er zur Tat und sorgt dafür, dass er beachtet wird«, lacht Corinna Schachner. Rote Fingernägel. Sportleggings. Tanktop. Entspannt sitzt sie im Gras mitten in ihrer kleinen Zwergziegenherde, die beharrlich um ihre Aufmerksamkeit buhlt. Man würde der Söllerin wohl viele Jobs zuschreiben, außer dem, den sie für sich kreiert hat.

ZUFALLSFUND MIT FOLGEN

»Gelernt habe ich einen ganz klassischen Beruf. Druckvorstufentechnikerin und Bürokauffrau. Danach kam ich zum Empfehlungsmarketing, war Mit-Geschäftsführerin einer Unternehmensplattform«, beginnt die junge Mutter zu erzählen. »Es hat mir irrsinnig viel Spaß gemacht, in dieser Wirtschaftswelt unterwegs zu sein. Gleichzeitig wusste ich, dass etwas fehlt, dass ich eigentlich etwas anders machen möchte. Nur was, das war die Frage.« Ihre Freizeit verbringt sie leidenschaftlich gerne mit ihrem Pferd Leó. »Eigentlich war das wie ein permanenter Hinweis, dass ich mit Tieren arbeiten sollte, doch mir ist auch die Zusammenarbeit mit Menschen sehr wichtig.« Zufällig stößt Corinna schließlich im Internet auf die Mauritiushof NaturAkademie in Niederösterreich und die Natur- und Tiergestützte Intervention. »Es zog mich wie magisch an. Und so warf ich alle Bedenken über Bord und meldete mich an.« Nach der ersten Unterrichtsstunde ist für Corinna klar, dass sie angekommen ist. Die Söllerin absolviert die einjährige Ausbildung zur Trainerin im Natur- und Tiergestützten Setting und in ihr entwickelt sich eine einmalige Idee. »Sie war schon schräg, zugegeben. Aber manchmal muss man einfach etwas wagen «, kommt es mit einem Strahlen.

»Ziegen sind extrem neugierig und immer gut drauf. Die perfekten Vorbilder für uns Menschen.«

Corinna Schachner

NICO, LUI, HENRY UND COCO

Nico, der stolze Namensträger von Nico´s Trekking Farm, reibt seine kleinen Hörner am Oberschenkel. Er wartet auf seine nächste Streicheleinheit. Coco versinkt mit seinen Kopf dagegen suchend im Korb, der neben Corinna steht und Lui, ja Lui steht etwas abseits und träumt vor sich hin. »Oh, ja, das ist bei Lui leicht möglich. Der braucht immer etwas länger.« Als sein Name fällt, kommt die kleine schwarze Zwergziege dann doch angerannt. »Wenn wir unsere Runden laufen, kann es sein, dass Lui vollkommen entrückt in der Mitte der Wiese steht. Er bemerkt oft erst nach einiger Zeit, dass wir schon mitten im Spielen sind.« Der schwarz-weiße Nico scheint das ganze Gegenteil zu sein. Er war der Erste, der mit kleinen Bocksprüngen über die Wiese jagte, als Corinna den Gattern öffnete. Der vierte Ziegenbock in der Runde ist Coco benannt nach Kokosnüssen. »Meine Schwester sagte, er erinnert sie irgendwie an Kokosnüsse und schon war sein Name fixiert.« Henry, Lui, Nico und Coco sind Anfang März bei Corinna eingezogen. Das heißt genau genommen sind sie auf einer Zwischenstation hier im Feld nahe ihrem Elternhaus gelandet. Läuft alles nach Plan, folgt im September die Übersiedlung auf den Hof, den Corinna gepachtet hat und der derzeit umgebaut wird zu »Nico´s Trekking Farm »mehr als ein Gefühl«. Das Zentrum ihrer zukünftigen Arbeit rund um Ziegentracking, Tierisch gutem Yoga mit Ziegen bis hin zu Kindergeburtstagsfeiern mit den Ziegen und allen anderen tierischen Hofbewohnern. Ebenso bietet ihr Zentrum Einstellmöglichkeiten für Pferde sowie Wanderungen mit Pferden.

OHMMMM MIT ZIEGEN

»Ziegen sind extrem neugierig, stecken ihren Kopf überall rein. Da denke ich mir oft wieso können wir nicht auch so sein. Gerade diese Eigenschaft möchte ich bei den Menschen wieder wecken. Dazu sind Ziegen immer extrem gut drauf, ein echtes Vorbild.« Da Corinna Erwachsene und Kinder ansprechen möchte, fiel die Entscheidung auf die Zwergziegen. »Wobei auch noch große Ziegen für richtige Touren in den Bergen folgen sollen.« Auf ihrem Hof will sie zudem Kindergeburtstage mitten in ihrer bunten Tierwelt anbieten und tierisch gutes Yoga sorgt zukünftig für einen extravaganten Ruhepol. »Die Teilnehmer machen dabei mit einem Yogalehrer Yoga direkt auf der Ziegenwiese. Inmitten der Natur zwischen den Tieren erden die Übungen noch mehr.« Ein Hund, Hühner und Hasen sollen die tierische Familie von Corinna in den kommenden Monaten noch bereichern. Und wenn es wärmer wird, will sie sich einen großen Wunsch erfüllen und bei ihren Ziegen auf der Wiese übernachten. Derzeit ist Corinna mit ihren meckernden Lieblingen im Trainingsmodus und übt fleißig das Gehen an der Leine für die ersten Ziegen-Trackingtouren, die im Sommer bereits anstehen.

Gemeinsam, kreativ & flexibel

Gemeinsam, kreativ & flexibel

Und plötzlich war alles anders. Die Lifte standen still, die Gäste waren nach Hause gefahren und für die Einheimischen hieß es: einigeln. Doch die vergangenen Wochen zeigten uns auch, was alles in uns steckt und, dass Zusammenhalten zählt. In der wohl schwierigsten Zeit, die Tirols Tourismus bisher erlebt hat, liefen in der Wilden Kaiserregion alle gemeinsam zur Höchstform auf.
FOTO: TVB Wilder Kaiser/Mathäus Gartner
Seien es die zahlreichen GastgeberInnen, die über alle Kanäle den Kontakt zu ihren langjährigen Gästen gesucht und gepflegt haben, die UrlaubsberaterInnen des Tourismusverbandes die anstatt Ausflugstipps plötzlich digitale Bastelanleitungen für Zuhause mit den Wilder Kaiser Fans geteilt haben oder die Geschäftsführung des TVB, die sogleich Maßnahmen wie »Umbuchungsgarantie «, »Durchführungsgarantie« oder auch das »Glücksgeschenk« aus dem Boden gestampft hat. Kreativität, Flexibilität und eben der großartige Zusammenhalt am Wilden Kaiser hat all das erst möglich gemacht. Eingebettet waren all diese Aktionen in die Kampagne unter dem Motto »#innaherferne«, die das Marketingteam des Tourismusverbandes bereits in der ersten Woche der Quarantäne aufgesetzt und seither tatkräftig umgesetzt hat. Dabei ging es nicht nur um den digitalen Austausch mit den Wilder Kaiser Fans, es wurden etwa auch Postkarten mit Sehnsuchtsmotiven und Ausmalposter an unsere Stammgäste geschickt – und sorgten für begeisterte Reaktionen bei den EmpfängerInnen. Dass gleichzeitig auch noch der Relaunch der Website www.wilderkaiser.info über die Bühne ging und die Website seit Mitte Mai in neuem Glanz erstrahlt, freut die Verantwortlichen ganz besonders. Durch all diese Maßnahmen und das Miteinander sind wir jetzt, wo Herbergen und Grenzen wieder offen sind, bereit für einen wunderbaren Sommer mit unseren Familien, KollegInnen, Gästen und allen, die die Region in vollen Zügen mit uns genießen wollen. Dafür wollen wir noch einmal ein großes »Danke« an alle richten, die das möglich machen

Goldener Schnaps

Mit dem Taktstock gegen den Strom

»Edelbrenner des Jahres in Silber« und »Teilnehmer mit den meisten Sortensiegen und Goldmedaillen« – die Schnäpse des Ellmauer Brenners Wolfgang Kaufmann überzeugten bei der Destillata 2020. Damit setzt Wolfgang Kaufmann seine Siegesserie bei der Destillata auch heuer fort. Eine gebrannte Erfolgsgeschichte aus Birne, Vogelbeere und Trauben im Eichenfass.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO/Florian Egger
Bei Trauben und Eichenfass denkt man wohl unwillkürlich an Wein. Doch im Fall von Wolfgang Kaufmann entstand aus den beiden Zutaten sowie jeder Menge Wissen und Geschick ein edler Traubenbrand, der dem Ellmauer Erfolgsbrenner einen von insgesamt drei Sortensiegen im Rahmen der Destillata 2020 einbrachte. Zum ersten Mal stellte er sich der Herausforderung, diesen speziellen Traubenbrand herzustellen. Umso größer war die Freude über den Sieg. Und das wohl vor allem auch, weil es nicht bei diesem einen Sortensieg blieb. Auch sein Vogelbeer- sowie sein Birnenbrand wurden von der Jury als beste eingereichte Brände in der jeweiligen Kategorie ausgezeichnet. Dass der Ellmauer zudem noch Vizeeuropameister wurde und alle seine insgesamt 20 eingereichten Brände eine Medaille erlangten, setzt dem Erfolg von Wolfgang Kaufmann die Krone auf.

Fruchtige Traube mit Karamell

Insgesamt nahmen knapp 120 Betriebe an dem Wettbewerb rund um die hochprozentigen Köstlichkeiten teil. Die Teilnehmer kamen aus dem europäischen Raum von Ungarn und Italien bis hinauf nach Holland. Die Konkurrenz war damit groß. »Aber ich wusste, dass ich durchaus gute Chancen habe, denn ich kann meine Produkte inzwischen sehr gut einschätzen.« Sein eigener Favorit ist derzeit dann auch der Traubenbrand aus dem Eichenfass. »Er ist sehr fruchtig und frisch im Geruch, man schmeckt die Karamell-Vanille-Note vom Holzfass gepaart mit einem kräftigen Ton am Gaumen«, erklärt Wolfgang Kaufmann. Der Brenner nahm heuer zum dritten Mal in Folge an der Destillata teil. Auch in den Vorjahren wurden seine Brände erfolgreichst ausgezeichnet.

Gin trifft Heidelbeere & Co

Seine Leidenschaft zum Brennen perfektionierte Wolfgang Kaufmann vor sechs Jahren mit der Ausbildung zum Edelbrandsommelier. Nach vier Jahren Vorbereitung kamen 2014 auch seine ersten eigenen Destillate in den Verkauf, die beiden Marken »Kaufmann Spirits« und »Mountain Spirits« entstanden. Für die Destillata 2021 hat Wolfgang Kaufmann schon jetzt große Pläne. Gin-Heidelbeere, Gin-Himbeere und Gin-Holunder – seine drei neuen Gin-Liköre sollen ihm im kommenden Jahr einmal mehr zu einem Medaillenregen verhelfen. »Wir gehen damit dem Gin-Trend entgegen. Unsere Gin-Liköre sind perfekt für fruchtige Sommerdrinks. Ein paar Eiswürfel, Tonic, eine Zitronenscheibe und genießen.« Ein Genuss, der schon bald in den schwarzen Designflaschen des erfolgreichen Ellmauer Brenners landen und den Gaumen von Gin-Liebhabern erfreuen soll.

Umweltfreundlicher Löwe gibt Vollgas

Umweltfreundlicher Löwe gibt Vollgas

Von 0 auf 100 in nur 5,9 Sekunden, Allradantrieb und bis zu 300 PS machen den neuen Peugeot 3008 GT Hybrid4 zum leistungsstärksten Serienfahrzeug der Löwenmarke und damit zum König der Peugeots. Erhältlich ist der neue Kompakt SUV auch als 4×4.
Dass Leistung und Umweltfreundlichkeit sich nicht mehr ausschließen, beweist Peugeot mit seinem neuen Kompakt-SUV, der mit einer Gesamtleistung von 300 PS und Allradantrieb für perfekten Fahrspaß sorgt. Die Leistung stammt dabei aus einer Kombination des 1,6 l Pure-Tech-Benzinmotors und zweier Elektromotoren. Rein elektrisch fährt das Plug-In-Hybrid-Modell bis zu 55 Kilometer weit nach WLTP-Norm. Auch umwelttechnisch rast der Neue, mit einem CO2- Ausstoß von nur 29 – 30 Gramm nach WLTP pro Kilometer, im Spitzenfeld mit.

Löwenstarke innere Werte

Schnell ist der neue Kompakt-SUV aber nicht nur auf der Straße. Auch beim Laden der Batterie setzt Peugeot auf Geschwindigkeit. In nur dreieinhalb Stunden ist die Batterie voll. Der Fahrspaß wird beim Peugeot 3008 GT Hybrid4 mit dem höchsten Ausstattungsniveau gekrönt. So trumpft er mit modernsten Fahrerassistenzsystemen, die bereits beim Peugeot 508 zum Einsatz kommen, wie adaptive Geschwindigkeitsregler sowie der Stop-and-Go-Funktion inklusive Spurpositionierungsassistenten auf. Im Inneren geht es mit höchstem Standard weiter. Exklusive Polster aus Alcantara oder Kunstleder und Dekoreinlagen, optional zum Beispiel aus echtem Eichenholz. Alternativ ist der Peugeot 3008 auch noch als Plug-In-Hybridmodell mit Frontantrieb und einer Systemleistung von 225 PS erhältlich.
Kontakt
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8 6305 Itter
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Mit dem Taktstock gegen den Strom

Mit dem Taktstock gegen den Strom

Unter den Kapellmeistern zählt Hermann Ortner nach über 40 aktiven Jahren zum Urgestein. Dazu ist der Ellmauer Musiker und Direktor der Ellmauer Musik-Volksschule bekannt wie ein bunter Hund; für seine musikalischen Qualitäten genauso wie für seine durchaus schrägen Ideen.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO/Florian Egger
»Im Grunde war es eine wahnwitzige Idee.« Hermann Ortners Augen blitzen spitzbübisch, als er von seinem Plan im Jahr 2008 erzählt. Er war gerade drei Jahre Kapellmeister bei der St. Johanner Blasmusikkapelle. Für seine besonderen Projekte war er schon lange reihum bekannt, sein Vorhaben für den 10. Februar 2008 sorgte aber selbst bei Kollegen für Kopfschütteln. Der Ellmauer ist heute noch sichtlich amüsiert über die Reaktionen auf seine Ankündigung, an diesem 10. Februar um sechs Uhr früh ein Kirchenkonzert zu veranstalten. »Ich wollte wissen, wer für unsere Musik so zeitig aufsteht und in die Kirche geht. Wobei, ganz ehrlich, als der Tag näher rückte, hatte ich doch einige schlaflose Nächte und Sorge, dass wir alleine in der Kirche spielen werden.«

DER WEIN UND DAS SEIL

Seine Musikleidenschaft wurde Hermann Ortner in die Wiege gelegt. Sein Vater war Obmann der Musikkapelle. Er selbst lernt schon als Kind Trompete, steigt mit 17 in einer Tanzkapelle ein. Das Sprungbrett zur Blasmusik liefert die Militärmusik, in deren Rahmen er die Ausbildung zum Blasorchesterleiter absolviert. Er ist gerade einmal 19 Jahre alt, als er in Scheffau Kapellmeister wird. Schon bald zeigt sich sein Hang zu ungewöhnlichen Projekten. »Oh ja, ich weiß noch als ich vorschlug, ein Almblasen auf der Walleralm zu veranstalten. Selbst der TVB meinte damals: das interessiert niemanden. Ich habe es trotzdem gemacht und die Zuseher haben uns regelrecht überrannt.« Genauso wie bei den Dorfabenden in Scheffau, die Hermann ins Leben ruft. Das normale Platzkonzert verwandelte er in ein wöchentliches Ortshighlight mit Modenschau, Dorfpräsentation und Standeln. Man muss den Menschen etwas bieten, dann kommen sie, lautet sein simples Rezept. Geboten hat der Ellmauer wahrlich viel. Einmal ist er sogar, an einem vom Schuldach zum Kirchturm gespannten Seil, zum Dorfabend »eingeflogen«. Hermann Ortner liebt die Herausforderung in der Musik und bei seinen Auftritten. Und wenn etwas in der Musik nicht möglich erscheint, wagt er es erst recht. So wie damals in St. Johann.

DER REIZ DES ZUSCHAUERMANGELS

»Ich hatte nach 26 Jahren gerade meine Kapellmeistertätigkeit in Scheffau niedergelegt, als ich von St. Johann die Anfrage bekam, die dortige Blasmusikkapelle zu leiten.« Hermann ist wenig begeistert und fährt den Sommer über kaum motiviert zu drei Platzkonzerten. »Bei dem ersten waren mehr Musikanten auf der Bühne als Zuhörer im Publikum. Beim zweiten saß ich vor einem Lokal auf der Terrasse. Der Kellner meinte zu mir nur, ‚ahh schon wieder so ein Konzert, da geht eh keiner hin´.« Als die Musiker auch beim dritten Mal recht einsam sind, fängt Hermann Feuer. »Was andere abschrecken würde, hat mich gereizt«, lacht er. Hermann

»Dirigieren ist Gefühlsaustausch mit Musikern und Publikum.«

Hermann Ortner, Kapellmeister & Musiker

bekam, die dortige Blasmusikkapelle zu leiten.« Hermann ist wenig begeistert und fährt den Sommer über kaum motiviert zu drei Platzkonzerten. »Bei dem ersten waren mehr Musikanten auf der Bühne als Zuhörer im Publikum. Beim zweiten saß ich vor einem Lokal auf der Terrasse. Der Kellner meinte zu mir nur, ‚ahh schon wieder so ein Konzert, da geht eh keiner hin´.« Als die Musiker auch beim dritten Mal recht einsam sind, fängt Hermann Feuer. »Was andere abschrecken würde, hat mich gereizt«, lacht er. Hermann nimmt den Kapellmeisterposten an und ein Jahr später drängen sich die Besucher am Konzertplatz. »Was dafür der genau Grund war, weiß ich gar nicht. Ich habe es einfach geschafft, eine Brücke zu den St. Johannern zu legen. Ja und nach drei Jahren wollte ich es dann einfach wissen: kommen die St. Johanner wegen uns auch um sechs Uhr früh in die Kirche?«, spielt er auf besagten 10. Februar vor elf Jahren an.

DER FRÜHE VOGEL MUSIZIERT

»Wir hatten keinen Vorverkauf und wussten daher überhaupt nicht, wie viele Zuhörer kommen. Um halb sechs begannen wir mit dem Einspielen. Mir war ganz und gar unwohl. Und dann ging die Tür auf und ein Paar mit Tochter kam herein. Ich hab sie gefragt, was sie jetzt schon da machen. Und sie meinten nur, sie haben sich mit der Anfahrt aus Innsbruck verschätzt. Als ich hörte, dass sie extra aus Innsbruck angereist waren, dachte ich nur: das kann nicht sein.« Doch es sollte noch besser kommen. 15 Minuten vor Konzertbeginn geht die Türe auf und nicht mehr zu. Um sechs Uhr, ist das Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt. Inzwischen schwingt Hermann Ortner seit über 40 Jahren den Taktstock. »Wobei die Aufgaben weit über das reine Handwerk hinaus gehen. Du sollst motivieren, ein Gespür für das Programm haben, relevante Kontakte pflegen. Das Handwerk des Dirigierens alleine genügt sicher nicht. Dieses Drumherum macht rund Dreiviertel der Kapellmeister-Arbeit aus.« An längere Ferien war daher in den vergangenen Sommern nie zu denken. »Nach vier Jahrzehnten sagst du da schon einmal: es reicht.« Und so wird Hermann Ortner Ende 2021 den Taktstock niederlegen. Musiziert wird natürlich weiterhin, immerhin gibt er Trommelkurse und ist seit Oktober 2016 Mitglied der Koasa Combo.

Prost! aus der Garage

Prost! aus der Garage

Die Geschichte beginnt wie eine dieser Erfolgsstorys aus den USA. Ein Bierliebhaber beginnt, in seiner Garage Bier zu brauen. Zufällig trifft er auf einen anderen Garagenbierbrauer in seinem Ort. Die beide schließen sich zusammen und Going-Craft entsteht. Eine Story über Ecken und Kanten, Amarillo & Citra Hopfen.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Eigenfoto
Vom Holzbalkon baumelt eine Bierflasche. Die Beschwerung für ein kleines Plakat, auf dem in großen, schwarzen Buchstaben »Going Craft« prangt. Die Türe in den Raum darunter ist offen. Neben etlichen Bierkisten steht auf einer Anrichte ein kleines Metallgestell. Unzählige Schläuche führen zu Ventilen. Darunter eingespannt: drei Bierflaschen. Die Abfüllanlage von Stefan Scheucher und Andreas Widauer. In kürze wird hier Hochbetrieb herrschen, wenn die beiden ihr selbstgebrautes Bier, heute ein kaltgestopftes naturtrübes Citra Helles, abfüllen. Echtes Craft Bier aus Going.
im obersten Geschoss seines Vitalhotels Sonnenhof. Der Sonnenhof in Going erfuhr in den letzten Monaten einen vollkommenen Wandel. Mit an die zwölf Tonnen Stahl entstand eine gänzlich neue Statik. Das gesamte Hotel wurde um vier Meter verlängert, zwölf Zimmereinheiten auf den neuesten Stand gebracht. »Damit hat jedes unserer insgesamt 50 Zimmer mindestens 32 m².« Der oberste Stock, auf dem sich die Oase der Sinne erstreckt,

FOLGENREICHES TREFFEN

»Eigentlich war es nur ein Jux«, fängt der Goinger Andreas Widauer an zu erzählen. »Ein Kollege hatte Firstfeier und da kam ich mit einem Freund auf die Idee, dafür unser eigenes Bier zu brauen.« Er kauft ein Brauset, leiht sich von einem Hotel einen riesigen Kochtopf und legt los. Das Bier kommt so gut an, dass Andreas den Versuch ausbaut bis er durch Zufall Stefan kennenlernt. »Als ich erfuhr, dass er auch Bier braut, schaute ich mit einer meiner Flaschen bei ihm vorbei.« Ein Besuch mit Folgen, denn der Münchner und Wahl-Goinger ist vom Bier seines heutigen Braukollegen begeistert. Eine kleine Adelung für Andreas, denn Stefan Scheucher weiß, wie echtes Craft Bier zu schmecken hat. Rund sechs Jahre führte Stefan gemeinsam mit einem Freund in Mexiko eine große Craftbier-Brauerei. »Wir waren eine der ersten, die den Trend aus den USA nach Mexiko brachten.« Als es ihn 2007 wieder zurück nach Going zog, wo seine Mutter lebt, hatte er seine Craftbier- Leidenschaft mit im Gepäck und begann, in seiner Garage für den Eigenbedarf zu brauen. »Letztlich kamen eins zum anderen und Andreas und ich taten uns zusammen«, erzählt Stefan Scheucher weiter.
im obersten Geschoss seines Vitalhotels Sonnenhof. Der Sonnenhof in Going erfuhr in den letzten Monaten einen vollkommenen Wandel. Mit an die zwölf Tonnen Stahl entstand eine gänzlich neue Statik. Das gesamte Hotel wurde um vier Meter verlängert, zwölf Zimmereinheiten auf den neuesten Stand gebracht. »Damit hat jedes unserer insgesamt 50 Zimmer mindestens 32 m².« Der oberste Stock, auf dem sich die Oase der Sinne erstreckt,

ECKIGES BIER

Ein helles Lagerbier verfeinert mit Citra Hopfen wartet im Kessel auf die Abfüllung. Ein Bier jenseits der Standardbiere, so wie alle Erzeugnisse der beiden. »Bei Standard- Erzeugnissen werden die Geschmacksecken und -kanten abgeschliffen, um möglichst viele Kunden anzusprechen. Wir machen genau das Gegenteil und setzen auf diese Ecken und Kanten«, erklärt Andreas. »Das ist nicht jedermanns Geschmack, aber wir wollen das Ausleben.« Dafür verwenden sie außergewöhnliche Hopfensorten und geben diese nicht nur, wie sonst üblich, im Kochbereich zu, sondern auch im Kaltbereich. »Dadurch werden hauptsächlich die Öle, die Geschmacksträger, aufgenommen und nicht die Bittere des Hopfens. Citra Hopfen etwa ist bekannt für seine Grapefruit- und Limettennuance, die er dem Bier verleiht. Wobei es auf die Menge ankommt. Gibst du zu viel dazu, entsteht ein Fruchtcocktail und kein Bier«, lacht Stefan und geht hinüber

KREATION IM AUTO

Drei Kessel und unzählige Leitungen und Schläuche füllen den kleinen Raum. Vom einstigen Bier im Kochtopf sind die beiden Hobbybrauer längst abgekommen. Sie verkaufen ihr Bier ab Hof und in der kleinen Eismanufaktur in Going. Ihren Hopfen beziehen sie allen voran aus Deutschland, dem klassischen Hopfenanbaugebiet. Die Spezialhopfen wie Amarillo oder Citra kommen

»Wir wollen das Bier nicht neu erfinden, sondern außergewöhnliche Bier mit Charakter brauen.«

Stefan Scheucher, Hobbybierbrauer – Going-Craft

direkt aus den USA. Und die können einiges kosten, denn Hopfen gehört zu den teuersten legalen Pflanzen wie Stefan betont. »Noch dazu verwenden wir durch unsere Kalthopfung bis zu dreimal so viel Hopfen wie bei der herkömmlichen Bierproduktion. « Über Neuzüchtungen erfahren sie aus der Brauliteratur. Ist etwas Interessantes dabei, wird eine Probe bestellt und der Hopfen erst einmal mit heißem Wasser übergossen. »So werden die
Öle frei und du kannst den Geschmack testen«, erklärt Andreas. Harzig, blumig, grasig. Die Kunst liegt in der richtigen Kombination und in der Dauer der Hopfenzugabe. Probieren und abschmecken gehört zum Brauen dazu. In Summe dauert es an die fünf, sechs Wochen bis das Bier fertig ist und die Endverkostung ansteht. Ein Moment mit Herzklopfen. »Im Grunde denken wir immer ans Bierbrauen. Welche Biere können wir noch brauen
brauen, welche Nuancen würden passen. Die besten Ideen sind mir dabei schon beim Autofahren gekommen«, erklärt Stefan, während er die Gummihandschuhe überzieht. Die Zeit drängt, die Flaschen müssen abgefüllt werden. Etliche Kunden haben bereits wieder angefragt und auch die Eismanufaktur sitzt auf dem Trockenen. Ein intensiver Vormittag steht den beiden bevor. Damit es für alle Craftbier- Liebhaber wieder heißt: Prost!

Niederösterreich mitten in Ellmau

Niederösterreich mitten in Ellmau

Wolfgang Moese kennt die große kulinarische Bühne. Er hat bei der Fußball-WM aufgetischt, bei großen Events die VIPs bekocht. Alleine neun Jahre war der Söller auf einem Kreuzfahrtschiff im Einsatz. In der Krummerei folgt er nun seinem persönlichen Genusscredo verfeinert mit Bärlauchpesto, lila Kartoffelchips und echter Sahnesauce.

GPHOTO/Martin Guggenberger

Die gerösteten Knödel zählen zu den Favoriten von Irene, wobei ihr die Wahl sichtlich schwerfällt. »Denn im Grunde liebe ich alles, was auf unserer Karte steht, egal ob aus Tirol oder Niederöster reich.« Gemeinsam mit ihrem Mann Kurt tischt sie seit Ende letzten Jahres im Gasthof »Heuriger Ellmau« auf. Ein Name, der Vergangenheit und Gegenwart vereint. Vor elf Jahren zogen die beiden Niederösterreicher nach Tirol, drei Jahre später landeten sie in Ellmau, das seither zu ihrer neuen Heimat wurde. »Wir lieben die Tiroler Küche und die Tiroler, genauso aber auch das typische Heurigenflair aus Niederösterreich samt den Heurigenspezialitäten. Da lag es nahe, beides miteinander zu verbinden«, so Kurt. Das passende familiäre Heurigen-Flair fanden Irene und Kurt allen voran im riesigen Gastgarten ihres Lokals, wo sie mit der Ellmauer Hütte gleich ein zusätzliches besonderes Highlight schufen.
Die gerösteten Knödel zählen zu den Favoriten von Irene, wobei ihr die Wahl sichtlich schwerfällt. »Denn im Grunde liebe ich alles, was auf unserer Karte steht, egal ob aus Tirol oder Niederöster reich.« Gemeinsam mit ihrem Mann Kurt tischt sie seit Ende letzten Jahres im Gasthof »Heuriger Ellmau« auf. Ein Name, der Vergangenheit und Gegenwart vereint. Vor elf Jahren zogen die beiden Niederösterreicher nach Tirol, drei Jahre später landeten sie in Ellmau, das seither zu ihrer neuen Heimat wurde. »Wir lieben die Tiroler Küche und die Tiroler, genauso aber auch das typische Heurigenflair aus Niederösterreich samt den Heurigenspezialitäten. Da lag es nahe, beides miteinander zu verbinden«, so Kurt. Das passende familiäre Heurigen-Flair fanden Irene und Kurt allen voran im riesigen Gastgarten ihres Lokals, wo sie mit der Ellmauer Hütte gleich ein zusätzliches besonderes Highlight schufen.

Das Würstl-Paradies

»Wir haben immer gesagt, es gibt keinen Würstelstand in Ellmau. Das fehlt hier irgendwie. Als wir jetzt unser Lokal eröffneten, haben wir diese Lücke gefüllt«, erzählt Irene fröhlich. Wobei aus dem Würstelstand gleich eine richtige Hütte wurde und neben Würstelspezialitäten aus Tirol auch Speckbrote, kalte Platten und Co. kredenzt werden. »Unsere Ellmauer Hütte ist eine echte Schmankerlhütte geworden. Und jetzt im Sommer grillen wir bei Schönwetter in unserem Gastgarten noch dazu jeden Freitag so richtig auf. Mit allem was dazu gehört«, freut sich Kurt. Das Genießen wird im äußerst hundefreundlichen »Heuriger Ellmau« somit in der warmen Jahreszeit ganz klar ins Freie verlegt. Wer will, kann hier im Garten mit insgesamt 100 Sitzplätzen auch seinen Geburtstag, seine Hochzeit oder andere Feste feiern.

»Groß und Klein und vor allem auch Hunde sind bei uns herzlich willkommen.«

Irene, Heuriger Ellmau

Spielt das Wetter nicht mit, warten im Inneren ebenso 100 gemütliche Sitzplätze. Für Veranstaltungen kann zudem der zum Hotel »Alte Post« gehörende Saal, mit Platz für weitere 100 Gäste, genutzt werden.

»Mahlzeit«

Blunzengröstl, Heurigenplatte, Wiener Schnitzel, Sur- und Schweinebraten, Kaiserschmarrn, Würstl mit Saft, Grammelschmalz und das beliebte Wurzelbrot – die kulinarische Vielfalt im »Heuriger Ellmau« ist groß. Legendär ist das Hausbrot für die Schweinebraten-, Käse- und Schnittlauchbrote, das der Koch selbst bäckt. Und in der Ellmauer Hütte warten natürlich auch flüssige Köstlichkeiten. »Anstelle von Punsch und Glühwein, die im vergangenen Winter unseren Gästen einheizten, sind jetzt im Sommer leichte Sommerspritzer angesagt. So wie es sich für einen Heurigen gehört.«

Für gutes Essen brauchst du Zeit

»Für gutes Essen brauchst du Zeit«

Wolfgang Moese kennt die große kulinarische Bühne. Er hat bei der Fußball-WM aufgetischt, bei großen Events die VIPs bekocht. Alleine neun Jahre war der Söller auf einem Kreuzfahrtschiff im Einsatz. In der Krummerei folgt er nun seinem persönlichen Genusscredo verfeinert mit Bärlauchpesto, lila Kartoffelchips und echter Sahnesauce.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO/Florian Egger
Wenn dann selbstgemacht ist das Credo das Söllers Wolfgang Moese. Und daher kann es mitunter auch ein ganz klein wenig länger dauern, bis seine Köstlichkeiten in der Krummerei von seiner Frau Anita serviert werden. »Dafür ist das Essen bei uns wirklich frisch zubereitet «, erklärt der leidenschaftliche Koch, für den Genuss an oberster Stelle steht. Dabei hatte er als Jugendlicher gar keine großen Ambitionen, Koch zu lernen. »Es hat sich einfach so ergeben, ich bin da hineingewachsen. Vermutlich hat mich mein Cousin etwas beeinflusst, der ein Jahr vor mir die Kochlehre begann.« Und so schwingt er inzwischen seit 35 Jahren den Kochlöffel. Nach der Lehrzeit in Niederbayern zog er weiter. Stuttgart. Frankfurt. Das Kreuzfahrtschiff MS Europa. München. Fußball-WM. Tennisturniere. Automobilshows. 35 intensive Jahre, in denen er eine Unmenge an Wissen anhäufte, das er seit November 2018 in der Krummerei in Söll in kulinarische Köstlichkeiten verwandelt. Das gemütlichstylische Lokal ist der Endpunkt einer intensiven Kochreise.

ABNORMAL MIT BLUTWURST & CO

»Als Koch willst du wandern, zumindest in jungen Jahren. Das war schon zu meiner Jugendzeit so und hat sich seither nicht verändert. Und das ist auch gut so, denn du musst dir unterschiedlichstes Wissen rund um das Kochen aneignen. Nur dann kannst du aus dem Vollen schöpfen und auch einmal Neues kreieren.« Verwandelte und neu interpretierte Gerichte stehen in der Krummerei daher immer wieder auf der Karte. So etwa Wolfgangs Gröstl-Variationen. Ganz klassisch tirolerisch wird es mit Wurst zubereitet, Wolfgang setzt dagegen schon einmal auf Entengröstl oder auf eine rein vegetarische Variante. »Im Grunde geht es mir darum, etwas zu bieten, das es sonst nicht so gibt, wie etwa unsere Plunzentascherl mit Rahmkraut. Die Tascherl sind ähnlich den Ravioli nur mit Blutwurst gefüllt. « Eine Spezialität die Urlauber wie Einheimische gleichermaßen begeistert. Der einheimische Gast liegt Wolfgang besonders am Herzen. »Stammgäste machen ein Lokal aus. Und wir wollen mit unserem Restaurant Abwechslung in den kulinarischen Alltag bringen. « Etwa mit dem Riesenwolfsbarsch mit Curry-Gnochi, Zucchini und Bärlauchpesto.

SELBST IST DER KOCH

»Fisch ist beliebt, vor allem natürlich jetzt in der warmen Jahreszeit. Wobei ich sehr darauf achte, welchen Fisch ich anbiete. Ich versuche immer einen zu wählen, bei dem man die Gräten herausnehmen kann. Manche essen die Lachsforelle oder auch ein Forellenfilet mit den Gräten, aber das ist nicht das Wahre. In meinen Augen trennt sich da die Streue vom Weizen.« Bei Wolfgang selbst steht Fleisch ganz oben auf der Genussliste. »Fleisch muss für mich bei jeder Mahlzeit dabei sein. Mehlspeisen sehe ich als Dessert an. Braderkrapfen sind etwa eine Beilage, aber niemals eine volle Mahlzeit«, lacht er, während er den Fisch und die Gnocchi auf dem Teller platziert. Das Tüfpchen auf dem »i« liefert bei den Curry-Gnocchi das Bärlauchpesto aus selbst gepflücktem Bärlauch. »In diesem Jahr von der Oma, weil sie Zeit hatte. Sonst schwärmen Anita und ich aus.« Nahezu alles, was in der Krummerei auf den Tisch kommt, ist selbst gemacht, das ist dem Koch wichtig. Die Nudelmaschine in der Ecke dient nicht der Zierde und auch das Eis stammt aus der eigenen Küche. Für die Kuchen ist die Oma der Krummerei zuständig. Wobei die selbstkreierten Köstlichkeiten nicht nur am Tisch, sondern auch in einem kleinen Regal zu finden sind. Eine Hommage an die Geschichte der Krummerei.

»DA HÄUSLKRUMMER«

Anitas Ururgroßvater eröffnete 1855 eine Gemischtwarenhandlung. Bis zu ihrer Schließung und Verwandlung in die Krummerei im Mai 2018 war sie das älteste Geschäft der Region. Neben dem kleinen Verkaufsregal ist auch der Name »Krummerei« eine Erinnerung an den Gründer Leonhard Oberhauser, der reihum als »da Häuslkrummer« bekannt war. Und auch das Flair des Lokals erinnert noch an die Gemütlichkeit des einstigen Kramerladen. »Unser Konzept ist eine Verbindung von kulinarischem Niveau und Wohlfühlen. Eine gemütliche Stimmung mit einem Touch Wohnzimmerfeeling. « Cafe Lounge, Weinbar, Restaurant, die Genussgalerie im ersten Stock und die Terrasse – die verschiedenen Bereiche gehen fließend ineinander über. Viel Wert wird auf Details gelegt. Im Lokal und am Teller. Auffällig unauffällig. Exklusiv und doch unaufgeregt wie die lila Kartoffelchips und der frittierte Kohlrabi als Deko für den Wolfsbarsch samt Currygnocchi, Zucchini und der selbstgemachten Sahnesauce.

»Essen ist für mich Luxus. Und dem will ich mit frischen und selbstgemachten Gerichten gerecht werden.«

Wolfgang Moese, Krummerei Söll

Going Triple A

Außen - alpine Präsenz Innen - präzises Design

GOING TRIPLE A apartments – Die Anlage der Extraklasse. Wie eine vor Generationen gepflanzte Pappel, ein Baugrund von der Oma und erfolgreiche familiäre Zusammenarbeit zu einer Geschäftsidee werden.
Sonnenlicht dringt durch die zarten Vorhänge, streift eine große Couch und scheint sich in einem floralen Farbspektrum an der Wand dahinter zu brechen. Die satten, dunklen Töne, die ansonsten den Raum bestimmen, verstärken den Eindruck, Zeuge eines kleinen Naturschauspiels zu werden. Licht und Schatten, rauh und fein, Stein und Holz. Das Spiel mit den alpinen Kontrasten im Wohnzimmer des Apartment WEST01 im GOING TRIPLE A liefert einen kleinen Vorgeschmack auf die eigene Interpretation des Tiroler Stils der Geschwister Verena und Norbert Mitterer sowie deren Vater Norbert Bergmann. Leben und urlauben nach einem klugen Konzept mit viel Gespür für Form, Funktion und Material.
Foto: Jenny Haimerl

INNOVATIVE IDEEN STEHEN AUF FAMILIÄREM FUNDAMENT

»Den Grundstein für das Projekt hat vor etwa drei Jahren unsere Oma gelegt. Von ihr haben wir damals die Baugründe bekommen«, erzählt Verena Mitterer. »Und da wir ihre Einstellung geerbt haben, nicht einfach möglichst viel Geld aus etwas herauszuholen, sondern selbst Hand an zu legen und etwas Eigenes zu gestalten, haben wir lange überlegt, was wir aus und mit diesen sagenhaft gelegenen Grundstücken machen könnten«, ergänzt Verenas Bruder Norbert Mitterer. Das Ergebnis ist ein neues Konzept der Apartment-Vermietung deren Fertigstellung Oma Helga Müller stolz gemacht hätte. »Unser Papa hatte bereits ein Haus mit zwei Einheiten. Wir haben diesen Teil NORTH nun ergänzt mit zwei Gebäuden. EAST und WEST, so Verena Mitterer. Getrennte Häuser mit komplexer Raumabwicklung auf mehreren Ebenen, die in zeitgenössischer Architektur auftreten
und dabei respektvoll und doch maßstabsetzend mit den natürlichen Gegebenheiten umgehen. Die große Stärke der Anlage zeigt sich in der Wahrnehmung der Besucher: die individuelle Ausrichtung jeder Einheit erlaubt ein Maximum an Privatsphäre, Ruhe und Erholung. Für das Gebäude wurde eine passende Benutzeroberfläche erarbeitet, die es Gästen erlaubt über ein Code-System völlig unabhängig zu jeder Tages- und Nachtzeit anzureisen oder auszuchecken. Dank der sehr gelungenen grafischen Arbeit von Jenny Haimerl, von der das Corporate Design und auch die Fotos stammen, leitet das Haus den Besucher von Beginn an durch optische Kommunikation auf die richtigen Wege. Und wer ausschlafen will und trotzdem Wert auf frische Brötchen vom Goinger Bäck legt, nutzt den kostenlosen Service und lässt zum Standort liefern. Das Repertoire eleganter Lösungen umfasst außerdem mehrere Jacuzzis, Saunen, ein Fitnessstudio und einen ganzjährig beheizten Infinity-Edelstahl-Pool.

EIGENER CHARAKTER

»Wenn man etwas Neues erschafft, so soll es Aufmerksamkeit erregen, Interesse wecken und etwas besitzen, das es so noch nicht am Markt gibt«, erklären die Geschwister die Idee hinter ihrem Projekt. »Uns war wichtig, dass sich die Gebäude in die Landschaft einfügen, daher auch das traditionelle Satteldach und die dezente Farbabstimmung in Grau bis Schwarz samt Altholz und Naturstein als Baumaterialien neben Beton«, so Norbert Norbert Mitterer. »Wir sind beide durch unseren Vater in der Designwelt großgeworden, da er einer der Geschäftsführer des Planungsbüros Plan360° und Interior Architects by Wohnatelier ist.« Daher lag auch nahe, dass die beiden die Planung selbst in die Hand nehmen. Das Konzept der möglichst großen Öffnung nach außen holt die beeindruckende Bergwelt ins Innere, die riesigen Fenster rahmen die Landschaft wie imposante Gemälde. Natürlich gehen die Koch-, Ess- und Wohnbereiche großzügig ineinander über und es entsteht ein angenehmes Wohngefühl durch die Ausgewogenheit von warmem Altholz und rohem Sichtbeton.
Großflächige Tapeten gestalten die Schlafzimmer und den Wohnbereich jedes Apartments und verleihen jeder Einheit einen eigenen Charakter. Der grau gespachtelte Boden präsentiert in seiner Zurückhaltung optimal die sorgfältig ausgewählten internationalen Designermöbel. In Summe stecken zwei Jahre intensive Planung und gebündeltes Wohnwissen in den Raumgefügen. Umgesetzt wurde der gesamte Bau vorrangig mit heimischen Unternehmen. »Wir wählten Betriebe, mit denen wir bereits erfolgreich zusammengearbeitet hatten«, so Norbert Mitterer. Die Apartments haben eine Größe von 45 bis hin zu 160 m² und sind für zwei bis zehn Personen ausgelegt.

Anders als andere

Verena Mitterer, GOING TRIPLE A

LIEBLINGSPLATZ

So offen die Aussicht, so versteckt liegt der Garten, in dessen Mitte die Familiengeschichte lebendig bleibt. »Die alte Hütte hier war das erste Gebäude vom Ortsgebiet Höhenleit und wurde einst von unserem Urgroßvater Norbert Sevignani errichtet«, erzählen die Geschwister. Sie fungierte als Stall, als Fußball- Umkleide und später als Bauhütte für die diversen Projekte der Familie. Deshalb ließ es sich der Vater Norbert Bergmann auch nicht nehmen, gemeinsam mit seiner Partnerin Marion Pedrotti, die das NORTH betreut, das Kleinod selbst
in unzähligen Arbeitsstunden zu renovieren. Dort den Rundgang durch die Anlage zu beenden ist für jeden Besucher beeindruckend: ehemaliger Esel-Stall vor gigantischer Kaiser-Kulisse. Innen gedenken viele Utensilien aus vergangenen Pensionstagen der Oma Helga, die zeitgenössisch interpretiert als Kronleuchter eine neue Bestimmung erlangen durften. Und aus der Pappel, die der Uropa Norbert mit den Worten »Aus diesen Baum wird einmal was« gepflanzt hat und die leider in der Bauphase weichen musste, wurden tatsächlich 40 Beistelltische, die in den Wohnbereichen der Apartments ihren Platz gefunden haben …

Kontakt
Going – Triple A
Höhenleitweg 32
A – 6353 Going
T +43 676 83160220
M info@goingaaa.at
W www.goingaaa.at

Wir bedanken uns herzlich bei den ausführenden Firmen.

Rennlegende mit Weltraumträumen

Rennlegende mit Weltraumträumen

Bodennebelbeim Landeanflug in München führte dazu, dass der einstige Profi-Rennfahrer Hans-Joachim Stuck seit 30 Jahren in der Kaiserregion lebt. Ein berühmter Wahl-Ellmauer mit einer eigenen Beziehung zu Wanderwegen und einem galaktischen Wunsch.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO/Günther Fankhauser
»Ich war gerade am Rückflug aus den USA. Wir waren schon über München im Landeanflug, da machte der Bodennebel dem Piloten einen Strich durch die Rechnung. Wir saßen also noch länger in der Luft fest und da bückte ich mich zu der Zeitung, die am Boden neben mir lag und begann zu lesen. Und dann sah ich diese eine Annonce.« Hans-Joachim Stuck kann sich noch genau an diesen Moment erinnern, der den damaligen Deutschen mit deutsch-österreichischer Doppelstaatsbürgerschaft in einen leidenschaftlichen Tiroler verwandelte. »Ja, diese Annonce hat mein Leben von Grund auf verändert. Wunderschöner Bauernhof in Oberwindau zu verkaufen stand dort. Diese paar Zeilen zogen mich magisch an.« Er nahm den Ausschnitt mit, schaute sich den Hof an und sagte seiner damaligen Heimat Garmisch lebe wohl. Das war im Jahr 1989 seither liebt er die Kaiserregion. Westendorf, Going, Ellmau waren seine Stationen. Im Berg Bergdoktordorf ist er längst heimisch, die deutsche Staatsbürgerschaft hat er gar auslaufen lassen. Bereut hat er seine Entscheidung nie, vor allem wegen den Bergen und dem Wandern, das er auf seine ganz eigene Art umsetzt.

UNBEKANNTE PFADE AM KAISER

»Ich habe beruflich lange in Florida gewohnt, das Meer war schön, Motorboote und das ganze Tralala. Aber ich bin nicht der Beachmensch. Das Meer ist im Grund immer gleich, ganz im Gegensatz zu den Bergen. Es gibt nicht Interessanteres. Ein Berg verändert sich mit dem Wetter, sieht jeden Tag anders aus.« Schon beim Frühstücken blickt die Rennlegende auf den Kaiser und so oft es geht, ist er dort auch wandernd unterwegs. »Zu den Schleierwasserfällen, entlang des Jakobswegs. Es gibt tausende Steige und da drängt mich schon die Entdeckerlust. Wenn meine Frau und ich einen neu en Pfad finden, hält uns nichts zurück. Wenn du mutig bist, gibt es nichts Schöneres als unbekannte Wege zu ergehen. Verlaufen kannst du dich hier ja nicht.« Der 69-Jährige ist ständig aktiv. Sporteln, Basteln an seinen Autos, Golfen oder Skifahren. Hans-Joachim Stuck bezeichnet sich selbst als »Springingerl« auch wenn er in den letzten Wochen den Mittagsschlaf für sich entdeckt hat. »Ich bin ganz bewusst so aktiv, vor allem beruflich. Mein Papa hat mit 60 Jahren aufgehört zu arbeiten und daraufhin sehr schnell abgebaut. Wenn das Gefühl fehlt, gebraucht zu werden, passiert das einfach.«

WENN DAS MEER UNTEN IST

Zuletzt saß Hans-Joachim Stuck vergangenen Oktober im Rennauto. »Ich fahre zwar keine Rennen mehr, aber ich mache am Nürburgring Taxifahrten mit einem R8 Rennwagen, in dem ein zweiter Sitz eingebaut wurde.« Sieben, acht Einsätze hatte er im Vorjahr und zwischendurch fährt er für Reifentests. »Wenn ich länger auf keiner Rennstrecke unterwegs bin, vermisse ich schon etwas. Ich freu mich auf jede Fahrt, alleine dieses Gefühl beim Einsteigen. Ganz ehrlich, würde um Zwei Uhr nachts jemand mit einem Turboporsche vor meiner Türe stehen und sagen ‚fahren wir schnell nach Stuttgart‘, ich wäre in drei Sekunden angezogen und im Auto«, schmunzelt Hans-Joachim Stuck. Auf die Frage, ob er nach allem was er schon erlebt hat noch ein großes Ziel hat, kommt noch im gleichen Augenblick ein bestimmtes »Oh, ja!« gefolgt von einem lautem Lachen. »Ich würde unglaublich gerne in den Weltraum fliegen. Du sitzt im Wohnzimmer und schaust auf die Berge, du fährst ans Meer und siehst das Wasser. Dass die Erde rund ist, zeigt sich dir nirgends. Ich will diese Kugel einmal mit eigenen Augen sehen, dieser Anblick, wenn das Wasser auf der Erdkugel unten ist. Also sobald Allflüge bezahlbar sind, bin ich dort oben.«

»Ich bin ein Springingerl. Arbeite heute immer noch an die 250 Stunden im Jahr.«

Hans Joachim Stuck, Rennlegende und Wahl-Ellmauer

Runde Überraschung

Runde Überraschung

Christl Foidl zaubert mit Leidenschaft ihre Resteknödel und folgt damit einer Einstellung, die schon ihre Mama pflegte: wer gut kochen kann, kreiert auch aus Nichts etwas Schmackhaftes. Die Christls Knödel schmecken jedes Mal anders und ab und an sorgt die Goinger Bäuerin für eine Überraschung im Inneren der Knödel.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO/Florian Egger
»Der Fleischwolf hat schon einige Kilometer hinter sich«, meint Christl Foidl lachend, als sie den Blick auf das Küchengerät aus Oma´s Zeiten bemerkt. Auch heute war er wieder im Einsatz. Der Teller mit den fein aufgeschnittenen Wurstresten steht noch daneben. Sie sind die Hauptzutat für eines der Lieblingsgerichte der Goinger Bäuerin. Schnell. Unkompliziert. Immer anders und vor allem die ideale Verwertung von einzelnen Wurstzipfeln, übrig gebliebenen Fleischstücken oder dem halben Würstel vom Vortag. Resteknödel. »Irgendetwas bleibt immer übrig. Und Knödel sind die ideale Möglichkeit, das zu verwerten.« Wobei es bei Wurst- und Fleischresten als »gschmackige« Zutat nicht immer bleibt. Püree, Kartoffel oder ein Stück des hauseigenen Käses, Christls Knödel sind für jede Überraschung gut. »Dienstag und Donnerstag war früher bei den Bauern im Wipptal immer Knödeltag, wieso weiß ich gar nicht so genau, es war einfach so«, erzählt die gebürtige Wipptalerin.
Going, wie sie in ihrer Anfahrtsbeschreibung erklärte. Vor dem Hof erstrecken sich weitläufige, sattgrüne Wiesen. Ein paar Meter weiter unten direkt an der Straße steht die Scheune, aus der eine Kuh bei der Ankunft neugierig herausschaute. Christl und ihr Mann betreiben eine Milchviehwirtschaft. Käse und Butter wird erzeugt, für den Eigenbedarf und mitunter als Geschenk für die Feriengäste, die in den Ferienwohnungen im Hof absteigen.

DIE FRAGE ALLER KNÖDELFRAGEN

»Meine Mama hat immer gesagt, die Kunst ist, etwas zu kochen, wenn nichts da ist«, erzählt Christl, während sie die fein gehackten Kräuter unter den Knödelteig mischt. »Und genau so funktionieren meine Resteknödel. Du machst den Kühlschrank auf, schaust was noch drinnen ist und mischt alles zusammen. Soll ich Überraschungsknödel machen oder normale?«, kommt es fragend mit einem Blick auf die Wurstreste gefolgt von einer simplen Erklärung. »Bei normalen mische ich die Wurstreste einfach unter den Teig. Wenn eine Überraschung am Teller landen soll, fülle ich den Knödelteig mit den Wurstresten.«

VARIANTENREICH AM TELLER

»Mit viel Liebe« ist ihr Tipp für das Formen der Knödel. Ist der Teig zu feucht geraten, kommen ein paar Semmelbrösel hinzu. Gerollt wird mit feuchten Händen und wie beim Schneeballformen ist gut drücken angesagt, damit die Knödel im Wasser nicht zerfallen. »Die Knödel kommen in heißes Wasser und dann ist wichtig, dass sie nur leicht köcheln. Auch zu hohe Hitze lässt sie auseinanderfallen. « Kurz darauf tauchen die Knödel an der Wasseroberfläche auf, das sichere Zeichen, dass sie fertig sind. »Und jetzt ist die Frage wie anrichten. Ich mag sie am liebsten mit Salat, andere schwören auf Knödel in der Suppe.« Und bleibt einmal etwas übrig, können die schmackhaften Überraschungen kalt zur Jause gegessen oder am nächsten Tag in Scheiben geschnitten in etwas Butter angebraten werden. Noch mit Kräuter garnieren und das nächste Gericht steht am Tisch. Mahlzeit

»Knödel sind ideal, um Reste zu verwerten, die sonst oft im Mülleimer landen.«

Christl Foidl, Bäuerin vom Guggenhof in Going

»Mit viel Liebe« ist ihr Tipp für das Formen der Knödel. Ist der Teig zu feucht geraten, kommen ein paar Semmelbrösel hinzu. Gerollt wird mit feuchten Händen und wie beim Schneeballformen ist gut drücken angesagt, damit die Knödel im Wasser nicht zerfallen. »Die Knödel kommen in heißes Wasser und dann ist wichtig, dass sie nur leicht köcheln. Auch zu hohe Hitze lässt sie auseinanderfallen. « Kurz darauf tauchen die Knödel an der Wasseroberfläche auf, das sichere Zeichen, dass sie fertig sind. »Und jetzt ist die Frage wie anrichten. Ich mag sie am liebsten mit Salat, andere schwören auf Knödel in der Suppe.« Und bleibt einmal etwas übrig, können die schmackhaften Überraschungen kalt zur Jause gegessen oder am nächsten Tag in Scheiben geschnitten in etwas Butter angebraten werden. Noch mit Kräuter garnieren und das nächste Gericht steht am Tisch. Mahlzeit

Rezept :

Zutaten:
• 300 g Knödelbrot / trockene Semmel, Brotreste in kleine Würfel
geschnitten
• 2 Eier
• etwa 150 ml warme Milch
• 1 Zwiebel
• 1 Knoblauchzehe
• etwa 250-300 g Wurstreste – im Grunde kann alles verwendet
werden, was der Kühlschrank her gibt und der Gaumen mag,
also auch Käse, Fleischreste, Kartoffel, Püree.
• Kräuter
• wenn der Teig zu feucht ist: Semmelbrösel oder auch Mehl

Zubereitung:
1. Das Knödelbrot in der warmen Milch einweichen.
Die klein geschnittene Zwiebel und Knoblauchzehe in etwas
Butter leicht bräunen und zum Knödelbrot-Milch-Gemisch
geben.
Die Eier unter die Teigmasse rühren.
Der Teig sollte für einige Zeit ziehen, mindestens 15 Minuten.
Das Brot muss auf alle Fälle gut aufgeweicht sein. Je trockener
das Knödelbrot umso länger dauert es.
2. Wurstreste und Kräuter zugeben und gut durchmengen. Bei
»gschmackigen« Resten, kann auf zusätzliches Würzen verzichtet
werden. Ansonsten mit Pfeffer und Salz abschmecken.
3. Sollte der Teig zu feucht sein löffelweise Semmelbrösel oder
Mehl untermischen.
4. Mit feuchten Händen Knödel formen und in heißes Wasser
legen. Das Wasser darf nicht kochen, sondern nur leicht
köcheln.
5. Schwimmen die Knödel an der Oberfläche sind sie genussfertig

Von Mausbalken und Urlaubern mit Krawatte

Von Mausbalken und Urlaubern mit Krawatte

Wie alt ihr Hof genau ist, weiß Kathrin Salvenmoser Rodriguez gar nicht. Doch jede Ecke erzählt von früheren Zeiten und lässt die Vergangenheit lebendig werden. Und der Balkon ist gar ein kunstvoller Zeuge eines Tauschgeschäfts vor 101 Jahren.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPhoto/Martin Guggenberger
Die Glocke ganz oben unterm Dach sticht sofort ins Auge. Vor zwei, drei Generationen läutete sie noch täglich und rief die Männer, die am Feld arbeiteten, zum Essen. Auch im Inneren des altehrwürdigen Hofs im Ortsteil Seebach von Scheffau finden sich zahlreiche Stücke aus früheren Zeiten. So gehört die Madonna von der Großtante, der Schulhaus Kathi, genauso zum Bauernhaus wie die blauen Betten mit den Blumenverzierungen aus der Hand des Großonkels. Alte Nähmaschinen, eiserne Bügeleisen, ein liebevolles Detail reiht sich an das nächste, die Leidenschaft Kathrin Salvenmoser Rodriguez‘. Sie ist die mittlere von fünf Schwestern und wollte eigentlich als einzige den Hof keinesfalls übernehmen.
im obersten Geschoss seines Vitalhotels Sonnenhof. Der Sonnenhof in Going erfuhr in den letzten Monaten einen vollkommenen Wandel. Mit an die zwölf Tonnen Stahl entstand eine gänzlich neue Statik. Das gesamte Hotel wurde um vier Meter verlängert, zwölf Zimmereinheiten auf den neuesten Stand gebracht. »Damit hat jedes unserer insgesamt 50 Zimmer mindestens 32 m².« Der oberste Stock, auf dem sich die Oase der Sinne erstreckt,

In die Ferne und zurück

»Vieles kommt oft anders, als man denkt«, lacht Kathrin. »Es war wunderschön, hier aufzuwachsen, doch dann zog es mich in die Ferne.« Wochen- und monatelang war sie unterwegs, um dann festzustellen, dass ihr Herz an dem alten Familienhof hängt. »Und zwar genau so, wie er ist. Mit all seinen Ecken und Kanten.« Nie kam es für die Scheffauerin in Frage, den Hof zu verändern. Selbst als sie die beiden oberen Stockwerke umbauten, um die Tradition der Ferienzimmervermietung fortzusetzen, legte sie Wert auf die Erhaltung des Schmuckstücks. »Wir haben die Zimmer in Apartments verwandelt. Aber alles im alten Stil, und die Möbel sind großteils noch von meinen Großeltern und Urgroßeltern.«

»Den Hof zu erhalten und so wenig wie möglich zu verändern ist uns wichtig.«

Kathrin Salvenmoser Rodriguez, Scheffau

Thomas, Dora, Moidl und die Urlauber

Über die steile Holztreppe geht es nach oben hinauf in die Hüa, den einstigen Dachboden. Die Wände des Apartments hier heroben sind voll von alten Fotos. »Das hier waren die ersten Urlaubsgäste am Hof«, erzählt Kathrin, während sie auf ein Bild zeigt. Thomas, ihr Opa, am Kutschbock, davor Dora, das Pferd. Am Anhänger sitzen zwei junge Pärchen. Die beiden Männer akkurat mit Anzug, Krawatte und einem Strahlen im Gesicht. Das war 1959. »Meine Großeltern waren eine der Ersten in der Region, die Ferienzimmer vermieteten. Sie hatten extra umgebaut. Ganz modern. Am Gang gab es ein Waschbecken, um das man einen Vorhang ziehen konnte. Das war damals äußerst fortschrittlich.« Dazu gab es Halbpension. Die Schwester von Kathrins Opa, die Moidl, die gute Seele des Hauses, kochte für die Urlauber. Die Sommerfrischler und Winterurlauber kamen immer nur während ein paar Wochen im Hochsommer und rund um Weihnachten. »Das war auch noch so, als ich und meine Schwestern klein waren. So kam es, dass wir fünf das Jahr über in den Gästezimmern schliefen. Wenn aber die Urlauber anreisten, ging es für uns hinauf in die Hüa. Dort oben zu schlafen haben wir geliebt. Und manche Urlauber sind uns allen so richtig ans Herz gewachsen. Ohne die Familie Jubt war Weihnachten und Silvester gar nicht denkbar.« Und genauso wie Kathrin die Tradition der Vermietung übernahm, übernahmen die Kinder der Familie Jubt das Urlauben am Oberseebachhof. So kommen sie heute noch im Winter auf Urlaub.

»Hier am Hof wurde schon früher geimkert. Diese Tradition lasse ich wieder aufleben.«

Alexander Rampanelli, Scheffau

Mausbalken an der Wand

Durch die kleine Balkontür geht es hinaus auf den Balkon mit der Glocke. Im Feld grasen Schafe. Ein kleiner Rest, die anderen sind auf der Alm. Alexander Rampanelli, Kathrins Lebensgefährte, kümmert sich gemeinsam mit Kathrins Vater Georg am Hof um die Tiere, während Kathrins Mama Kathi wie früher mithilft und für alle groß aufkocht, wenn viel Arbeit ansteht. »Ich weiß noch genau, als ich zum ersten Mal herkam. Da war mir schon klar, hier bleibe ich«, schmunzelt Alexander, denn auch er hat sein Herz an den 350 bis 400 Jahre alten Hof verloren. Wann das Bauernhaus erbaut wurde, steht nicht fest. Klar ist, dass es vor 101 Jahren zur Familie Salvenmoser kam. Kathrins Urgroßvater tauschte damals seinen Hof in Ellmau gegen ihren heutigen. »Mein Urgroßvater war nicht mehr ganz gesund, als er aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrte. Die steilen Felder in Ellmau hätte er nicht mehr bearbeiten können.« So kam es, dass er mit dem Bauern Feger seinen Hof tauschte. Keine Seltenheit damals. Eine Erinnerung an die Familie Feger sieht man noch am Balkon. Im Holzgeländer ist die Jahreszahl 1913, das Jahr in dem das Geländer erneuert wurde, und der Name »Feger« festgehalten. »Siehst du das da«, fragt Alexander und zeigt auf einen Balken, der schräg von der Hauswand absteht. Dicht an dicht sind Wörter in altdeutscher Schrift eingeschnitzt. »Das ist der Mausbalken, der sorgte früher dafür, dass keine Maus in die Getreidekammer unter dem Dach kam, denn Mäuse können nicht über Kopf klettern.« Ein Detail. Eine Besonderheit. Eine Erinnerung an einst hier am Oberseebachhof.