Fremd war Nadya dieser Berufsstand nie, der Beruf wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. »Ich bin mit dem Beruf des Rauchfangkehrers groß geworden, die Firma wird schon in dritter Generation von uns geführt«, erzählt sie. »Jedes Dach und jeder Baum, egal wie hoch sie waren, wurden schon von mir als kleines Kind erklommen. Daher wusste ich bereits ganz früh, dass ich einmal in die Fußstapfen meines Opas und Vaters treten werde. Und möchte mich hiermit bei allen bedanken, die mich auf dem Weg unterstützten: bei meiner Mutter Margit, die solange die Firma aufrechterhalten hat und meinem Vater Pepi, der mir das Unternehmen anvertraute. Bei meinem verstorbenen Opa Hans, der mir die Meisterprüfung finanzierte. Bei meiner Schwester Evelyn und meinem Freund Daniel, die mich in meiner Firma unterstützen. Und natürlich bei meinen Mitarbeitern Dominik, Tom, Alex und Sigi (Rente) – wir sind ein super Team, vielen lieben Dank für euer Bemühen.«
Auch, dass der Rauchfangkehrer ein altes Glückssymbol ist, faszinierte die Kaminkehrer-Meisterin schon früh. Sie weiß auch den Grund dafür: »Früher war es eine Katastrophe, wenn der Kamin verstopft war oder schlecht zog, Rauchgasvergiftungen oder Kaminbrände waren keine Seltenheit. Deshalb war der Besuch des Rauchfangkehrers auch so wichtig: Er reinigte den Kamin – Weg mit dem ›Pech‹, her mit dem Glück! – und sogleich zog wieder Sicherheit und Gemütlichkeit ins Haus ein. Dies machte ihn zu einem gern gesehenen Gast – und über die Jahrhunderte eben auch zu